Draghi’s Negativzinspolitik - gigantische Umverteilung am Rücken der Sparer

3.300 Milliarden europäische Staatsanleihen bringen Käufern derzeit keine Zinsen. Statt Zinsen zu erhalten für sein geliehenes Kapital zahlen manche schon eine Strafgebühr (=Negativzinsen), um sein Geld vermeintlich sicher anzulegen.

Ganze Branchen (Versicherer, Banken, Investmentfonds-Gesellschaften) brechen zusammen, wenn Draghis Negativzins-Politik so weiter geht. Ihre Einnahmequelle ist die nunmehr wegfallende Zinsmarge und es könnte längerfristig verstärkt zu Solvenzproblemen bei Banken deswegen kommen.. Deflation ist der beste Nährboden für Arbeitslosigkeit, die allein in Österreich von 240.000 auf ca. 500.000 die letzten Jahre gestiegen ist. Der Wegfall der Zinseszinsen vernichtet die Privatvorsorge für Sparer. Ökonomielehrbücher können neu geschrieben werden, wir erleben einen tiefgreifenden Wandel.

Auf ihrer nächsten Sitzung am 10. März wird die EZB den Einlagenzins von derzeit minus 0,2 Prozent voraussichtlich auf minus 0,3% weiter senken und ihre Ankauf-Programme für Not leidende Staatsanleihen womöglich noch ausweiten. Consultingfirmen rechnen vor, das 0,1% zusätzliche Zinssenkung die Banken rd. 1,5 Mrd. Gewinn kostet. Der Einnahmenentfall allein in Deutschland betrug für Versicherung die letzten 5 Jahre ca. 15 Milliarden Euro.

Mario Draghi und seine Gefolgsleute haben für die großen Kreditnehmer die perfekte Welt geschaffen. In dieser Welt zahlt der Schuldner nahezu keine Zinsen mehr und wenn ihm auch das noch zu viel ist, nimmt die EZB seine Risiken in ihre Bücher.

Dagegen ist Keiner im öffentlichen Ansehen tiefer gefallen als der Sparer. Einst war er das Vorbild der Gesellschaft, heute wird er als Idiot hingestellt.

Im Februar 2016 sind die Preise in der EU um weitere 0,2% gefallen, wir gehen einer "deflationären" Entwicklung entgegen, eine "Japanisierung", wie es Japan schon seit den 90er-Jahren erlebt. Wenn Banken bei der Notenbank Geld zwischenparken, zahlen sie 0,3% Strafzinsen. Es gibt auch schon deutsche Hausbanken, bei denen man für größere Einlagen Strafzinsen zahlen muss. Da ist es besser, wenn man sein Geld unter seine Matratze legt, meinte Warren Buffet. Auch Staatsanleihen bringen kaum mehr Zinsen für den Anleger.

Für die Banken als Finanzintermediäre sind Negativzinsen auch katastrophal, weil auch ihre Zinsmargen darunter massiv leiden. Teilweise werden nur deswegen hochriskante Anlagen getätigt, um noch Zinsen zu lukrieren. Es kommt zu massiven Marktverzerrungen. Auch die Investmentfonds-Branche liegt darnieder. Wer kauft dieses Zeug noch, wenn er keine Zinsen kriegt. Der Finanzkapitalismus steckt in Wirklichkeit in einer sehr tiefen Krise.

Allen Anzeichen nach droht die Minuswelt noch stärker ins Negative zu sinken und was Deflation für den Arbeitmarkt bedeutet, da schaue man sich die deflationäre Weltwirtschaftskrise 1929 als historisches Vorbild an.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 01.03.2016 22:40:06

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