Flüchtlingsproblem - Kollateralschaden des "Arabischen Frühlings“...Osmanisches Reich...Zäsur1917-Demokratie/Kommunismus

Dass sich die Araber demnächst wieder erheben werden, ist wegen der zu schlimmen, negativen Erfahrungen und schrecklichen Folgen unwahrscheinlich. Auch Europa hat damit ein Zeitfenster verspielt, weil es die jungen Demokraten weitgehend im Stich gelassen hat. Die Alternativen für die gescheiterten jungen Araber sind für uns in jedem Fall unerfreulich. Entweder schliessen sie sich als Dschihadisten dem IS an oder sie nehmen den gefährlichen Weg ins gelobte Land Europa auf sich.

Gelb: Die arabische Welt heute:

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Die arabische Welt bis zum 19.Jh: "Osmanisches Reich":

WIEN: "Rechts vom Rennweg beginnt der Balkan", hatte einstens Metternich gesagt.

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Am Anfang des 20.Jh. gingen gleich 4 große Imperien unter:

1) Untergang "Habsburger Monarchie Österreich-Ungarn"

(Ursachen: Nationalismus, Sozialismus/Industrialisierung, Relativismus = Intellektuelle, Bürger, Kaufleute, Freimaurer, Ende der "gottgewollten Ordnung" )

2) Untergang "Wilhelminisches Kaisertum Deutschland"

3) Untergang des "Zarenreiches"

4) Untergang des "Osmanischen Reiche"

ZÄSUR 1917 für EUROPA mit Eintritt der USA in 1. Weltkrieg:

Mit dem 14-Punkteplan des US-Präs. Wilson wurde das noch zarte Pflänzchen der DEMOKRATIE für Europas Westen gesät, im Osten brachte die bolschewistische Oktoberrevolution den KOMMUNISMUS.

Arabischer Frühling 2010/11 (Demokratiebewegung):

Es begann vor 5 Jahren in Tunesien und war ein Volksaufstand nach Jahrzehnten der Willkür, der Korruption, der Verelendung. Ende 2010 zündete sich ein Gemüsehändler aus Verzweiflung an. Seine Waage und seine Waren wurden willkürlich konfisziert und er verlor so die Grundlage seiner bescheidenen Existenz.

Sein Suizid wirkte wie ein Fanal:

Bald gingen Hunderttausende auf die Strassen, zuerst in Tunesien, dann in Ägypten, in Libyen, in Syrien, im Jemen, in Bahrain. Dass sich die Erhebung so rasch und so weit ausbreitete, war nicht nur dem aufgestauten Hass der Unterdrückten und Gedemütigten zuzuschreiben, auch der Arbeitslosigkeit, der geistigen Verödung und Verkrustung in vielen islamischen Ländern. Entscheidend waren auch die sozialen Medien, derer sich die Aufständischen erfolgreich bedienten, während die Geheimdienste damit überfordert waren.

In Bahrain konnte ein Volksaufstand nur mithilfe einer saudi-arabischen Interventionstruppe niedergeschlagen werden. Versuchte Aufstände in den Königreichen Jordanien und Marokko mit ihren vergleichsweise milderen Herrschern misslangen. Doch anderswo purzelten die Regimes eines nach dem andern: Ben Ali in Tunesien musste gehen, Mubarak in Ägypten wurde inhaftiert, Saleh aus dem Jemen vertrieben.

Der schillerndste und brutalste, der Libyer Gaddafi, wurde mit Unterstützung der französischen Luftwaffe weggeputscht, später umgebracht. Nur Assad konnte trotz militärischer Intervention der USA zumindest Teile von Syrien halten unter Einsatz brutalster Härte, ganze Landstriche wurden verwüstet, hunderttausende Menschen kamen ums Leben, Millionen mussten fliehen.

Viele junge Araber fragen sich, ob sich der Aufstand gelohnt hat:

Erduldete Repressalien, hoher Blutzoll, etc…. nach fünf Jahren gibt es nur ein einziges halbwegs positives Resultat: Tunesien. Zwischenzeitlich von einer islamistischen Regierung beinahe ins Mittelalter zurückgestoßen könnte inzwischen ein demokratisches Experiment gelingen. Frankreich, die ehemalige Kolonialmacht, hat eine massive Aufstockung der Militärhilfe angekündigt. Das Land bräuchte dringend Wirtschaftshilfe, Investitionen, Devisen. Doch nach zwei blutigen Attentaten fanatischer Islamisten liegt der Tourismus darnieder. Die vier Tunesier, die kürzlich den Friedenobelpreis entgegennahmen für ihren Kampf für die Demokratie sind bereits wieder zerstritten.

Ägyptens Militärmachthaber herrschen rigoroser als Mubarak:

Ägyptens neue Militärmachthaber, welche die Islamisten wegfegten, die zwischenzeitlich an die Macht gekommen waren, herrschen viel rigoroser als einst Mubarak.

In Syrien:

macht sich die Terrororganisation des «Islamischen Staates» (IS) breit, die auch Teile des Irak beherrscht und ein Ende des grausamen Bürgerkrieges ist nicht absehbar.

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