Welche Geister reiten Draghi geldpolitisch und Merkel politisch?

Die größte Vermögensumverteilung der Nachkriegsgeschichte hat begonnen. Das Geld der Sparer und ihre Vorsorge werden vernichtet. Fast 80% der neueren Staatsanleihen werden schon negativ verzinst. Die Zinverluste der nächsten 5 Jahre werden über 200 Milliarden für deutsche und über 20 Milliarden für österr. Haushalte ausmachen, so eine Investmentfondsgesellschaft. Der Bruttovermögensverlust läge bei über 5.500 € pro Jahr. Die Gewinner sind jedoch die Schuldner, insb. die verschuldeten Staaten. In Draghis Heimat Italien beträgt die Staatsverschuldung 133%!.

exHB .

Merkel zerstört mit ihrer Politik (in den letzten Beiträgen ausführlich behandelt!) das politische Europa und Draghi mit seiner 0,00% – Zinspolitik das europäische Wirtschaftsgefüge und die Vorsorge der Sparer. Wenn das Instrument der „expansiven Geldpolitik“ überdosiert wird, zeigt es keine Wirkung mehr und ist kontraproduktiv.

Trotzdem hört Draghi nicht damit auf. Außer einer kurzfristigen Volatilität an den Börsen zeigte dieses ganze Geldfeuerwerk keine weitere Wirkung. Draghi’s Maßnahmenbündel bewirkte am Markt Ernüchterung anstatt Optimismus. Diverse Finanzblasen an den Finanzmärkten entstehen, die Margen der Banken erodieren, weil sie keine negativen Zinsen an Kunden wegen dem „Matratzenrisiko der Kunden“ weitergeben können - daher will man Bargeld abschaffen - und gefährden ihre Wirtschaftfunktion als Finanzintermediäre und die Sparer werden enteignet. Draghi erhöhte die EZB-Strafzinsen auf - 0,4%, senkte den Leitzins auf 0,00 % , kurbelt die Geldpresse von 60 auf 80 Milliarden monatlich noch mehr an mit seinem Anleihekaufprogramm von geplanten über 1700 Mrd. Draghi und seine Mannen haben sich selbst eine Grube gegraben, und um herauszukommen, graben sie immer tiefer, anstatt aufzuhören. Die EZB hat international ihre Glaubwürdigkeit verloren.

Wie reagierte die internationale Presse?

Das war keine gute Idee ihr gemeinsamer Tenor. Eine Verzweiflungstat des EZB-Präsidenten Mario Draghi sieht der SPIEGEL, der Mann kennt keinen Halt mehr, sagt die SZ. Ein geldpolitischer Rundumschlag schreibt die BÖRSENZEITUNG und spricht auch von einem fragwürdig "gigantischem währungspolitischen Experiment". Dass Draghi einem ganz ungesunden Fatalismus entgegen trete, der begonnen habe, die Zuversicht von Politikern und Unternehmern zu zerstören, meinte die FINANCIAL TIMES. Aus Draghis Maßnahmen wird bestenfalls ein Strohfeuer, schreibt die WIRTSCHAFTSWOCHE.

Finanzprodukte wie Sparbücher oder Lebensversicherungen werfen nichts mehr ab und die Bürger machen sich Sorge um ihre Zukunftsvorsorge. Die FED geht den entgegengesetzten Weg und wird den US-Leitzins dieses Jahr noch einmal anheben, meint REUTERS lt. Umfrage unter Ökonomen.

Am Ende des Tages könnte Draghis Saat zu einer noch größeren Krise führen und eine WÄHRUNGSREFORM *) wie zuletzt 1947 könnte als "Supergau" wieder einmal ins Haus stehen, wenn dies so weitergeht. Niemand wagt jedoch diesen Gedanken zu denken, weil es zum „politisch inkorrekten Denken“ vermutlich gehört.

Draghi behauptet, dass es der EZB gelungen sei, durch diese Maßnahme eine „desaströse Deflation“ zu verhinderen. Das glaubt er wohl selber nicht. Das deflationäre Klima hängt primär mit dem Rohstoffpreisverfall zusammen. Draghis Geldpolitik bewirkt diesbezüglich gar nichts. Draghis Maßnahmen werden von der Finanzwelt nicht nur als unwirksamer Akt der Verzeiflung, sondern sogar als schädlich für das Finanzsystem angesehen. So können die Banken die Negativzinsen kaum an Sparer weiterreichen, da diese ihr Geld sonst abheben und «unter der Matratze» horten könnten. Um die höheren Zinskosten dennoch auf die Kunden abzuwälzen und der sinkenden Profitabilität zu begegnen, erhöht manche Bank einfach ihre Kreditzinsen, etwa im Hypothekarbereich oder die diversen Bank-Spesen. Wenn Geld nichts mehr kostet, ist es langsam auch nichts mehr wert und es gehen sinnvolle Steuerungseffekte über den Zinssatz verloren und es werden unbedachte Investitionen getätigt. Wahrscheinlicher ist, dass Draghis Maßnahmen in der Realwirtschaft überhaupt nicht ankommen.

Verbotene Gedanken "WÄHRUNGSREFORM":

Den realen Wert des Geldes kann der Staat ja nicht per Gesetz bestimmen, höchstens durch währungspolitische Maßnahmen mit der unabhängigen EZB beeinflussen oder mit der Radikalkur einer WÄHRUNGSREFORM.

Ansonsten bestimmen einzig und allein die Markteilnehmer , was ihr Geld noch wert ist........ Warum trotz gigantischer EZB-Geldvermehrung es noch immer zu keiner Geldentwertung kam, kann ich mir u.a. durch die von Basel III verursachte Kreditklemme erklären, wodurch der Geldumlauf weniger wurde........Das sollten uns aber die Notenbanker erklären, wenn sie's wissen. Gäbe es nicht das kreditrestriktive Basel, würde auch an bonitätsmäßig Schwächere viel mehr an Krediten vergeben und damit der Geldumlauf erhöht werden. Geldmenge und Geldumlaufgeschwindigkeit (durch Kreditmultiplikatoren) sind wesentliche Geldwertfaktoren, welche die Inflation und Preise in die Höhe treiben sollten, nur sie tun es aber nicht und Draghi ist deswegen schon ganz verzweifelt. Wir erleben das japanische Zeitalter einer realen Dauerdeflation, Gift für die Arbeitsplätze...... Draghi setzt auf jene Maßnahmen, welche die Probleme herbeigeführt haben – nämlich eine zu laxe Geldpolitik, wie sie auf globaler Ebene seit Jahrzehnten praktiziert wird. Das geht auf Dauer nicht gut.

WÄHRUNGSREFORM:

Eine grausame, staatliche Maßnahme wäre eine Währungsreform. Die letzte fand 1947 in Österreich (auch in Deutschland gabs eine) statt. Ohne Vorankündigung wurde von heute auf morgen per Gesetz beschlossen, dass ein 100.000 öS Sparbuch nur mehr 33.000 öS wert war!!!!. Die Trotteln waren die Sparer,jene die immer fleißig gespart haben.

Auch Ende der 20er-Jahre endete das Kriegsschuldendebakel noch aus dem 1.Weltkrieg in einer hohen zweistelligen Hyperinflation.

Die Menschen hatten das Vertrauen in die Notenbanken verloren, weil sie immer mehr Geld druckte. Draghi tut derzeit nichts anderes. Auch damals konnten es sich viele nicht vorstellen, wie schnell Geld seinen Wert verlieren kann, da wird vorher nicht geklingelt!!!

Der Warenkorb ist als Indikator für die Inflation (=Geldentwertung) ebenso irreführend, weil gerade inflationäre Bankprodukte im Warenkorb nicht enthalten sind. Diese Irreführung wiegt uns in falscher Sicherheit. Im letzten Monat lag die Inflationsrate glaube ich nur mehr bei 0,2% wegen des Rohstoffpreisverfalls. Die Inflation ist also momentan keine Gefahr, wir haben eher ein deflationäres Klima. Übrigens von einer "Währungsreform" zu unterscheiden war die sogenannte "Währungsumstellung" (EURO/Schilling mit 1:13,76), wie sie natürlich ohne Wertverlust bei der EURO-Einführung vonstatten ging.

Wieweit man mit Aktienbesitz bei einer Währungsreform sicherer fährt, wage ich nicht zu beurteilen, weil theoretisch auch beim Aktienbesitz der Gesetzgeber eingreifen könnte ählich einer Kapitalherabsetzung bei kurz vor der Insolvenz stehenden Unternehmen. Mit einer Immobilie (keinesfalls Immobilienfonds) ist man noch auf der sichersten Seite, deren Wert nach einer Krise wieder steigt wie natürlich auch der Wert von Aktien. Ich würde mit ganz konserativ Aktien-Blue Chips aus dem Dow Jones Index oder DAX oder EUROSTOXX kaufen nach vorheriger Analyse, denn jeder hat nicht gleich das Geld für eine Immobilie. Ein entwertetes Geld auf einem Sparbuch (analog Anleihe) ist für immer verloren, der Wert eines Miteigentumsanteiles an einem Konzern (=Aktie) ist nicht verloren und steigt wieder, sofern es ein krisenrestistentes Unternehmen war.

exHB .

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