1980: Das letzte Jahr ohne 30 Grad in Deutschland. Damals sangen Ideal noch von Berlin, nicht von der Erderwärmung.
2004: Kein Tag über 35 Grad. Die Kanzlerin hieß noch Schröder, und seine Haare litten mehr unter dem Klimawandel als der Rhein.
2014: Keine 40 Grad gemessen. Deutschland wurde Weltmeister, der Planet war es schon längst – im Fieber.
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2019: 41,2 Grad.
Der neue Rekord.
Der alte Skandal.
Und was machen wir? Wir messen weiter. Als wäre die Erde ein Wettkampf und kein Zuhause.
Jetzt, 2025, stehen wir also wieder da. Mit dem Thermometer in der Hand und der Moral im Keller. Und warten feierlich darauf, dass der nächste Rekord fällt – als sei das ein Pokal und nicht der Beleg für unser kollektives Versagen.
Was früher ein meteorologischer Ausnahmezustand war, ist heute Dienst nach Wetterlage:
30 Grad? Ein laues Lüftchen.
35? Endlich Freibadwetter.
40? Gern mit einem Aperol Spritz.
42? Klingt gefährlich, ist aber gut für den Tourismus.
Die Deutschen sitzen im Schatten der Apokalypse und googeln „Sonnenschutz für Kinderwagen“.
Man hört schon wieder das Säuseln der üblichen Stimmen:
„Das Klima war schon immer im Wandel.“
„Man kann da eh nichts machen.“
„Die Chinesen sind schlimmer.“
Ach ja? Und wer genau hat jetzt den SUV mit 2,5 Tonnen im Discounter geparkt, um Bio-Bananen zu kaufen?
Die Zynik des Fortschritts:
Wir haben Satelliten, die jeden Quadratzentimeter Erde überwachen – und trotzdem keine politische Mehrheit, um eine Klimaanlage abzuschalten.
Wir erfinden KI, um besser zu kommunizieren – und reden gleichzeitig nicht mehr über das Offensichtliche: Dass wir verbrennen, während wir warten, dass jemand anders handelt.
Karl Kraus schrieb einst, der Fortschritt sei die Vergrößerung alter Übel.
Heute würde er ergänzen: Und ihre Monetarisierung.
Denn das Klima stirbt nicht leise. Es stirbt sponsored by Shell, mit Wettermoderation aus dem Off und Influencern im Sonnenbrandmodus.
Und wir? Wir liken es.
Wir teilen es.
Wir fühlen uns betroffen – aber nicht zuständig.
Der nächste Hitzerekord wird fallen.
Und mit ihm: der letzte Rest an Ausrede.
Das Thermometer zeigt keine Temperatur mehr.
Es zeigt Schuld.
