Aufgedeckt: rethorische Kampfbegriffe in der medialen Berichterstattung zu den Corona-Maßnahmen Demos | Österreich 20.11.2021

Wer die Entwicklung der Medienszene im deutschsprachigen Raum mitverfolgt hat, dem ist schon seit Jahren ein immer offensichtlicherer Qualitätsverlust im sogenannten Qualitätsjournalismus aufgefallen. Wen wundert es also, dass sich dieser Qualitätsverlust leider auch offenbart in den Beiträgen heute zu einer der größten Demos, die in der Geschichte der zweiten Republik jemals stattgefunden haben?

Waren noch in den 90ger und frühen 2000er Jahren eine möglichst objektive Form der Berichterstattung bei gleichzeitiger inhaltlicher Qualität maßgebliche Stilmittel des heimischen Journalismus, muss man heute teilweise schon froh sein, wenn Grammatik, Rechtschreibung und Genus in den Headlines einigermaßen passen. Von einer sachlichen wie fachlichen Kritik ist man indessen ebenso weit entfernt wie vom bloßen Handwerkszeug einer neutralen Berichterstattung.

Medien und Zeitungen werden statt kritischer Kontrollinstanz zunehmend zum alleinigen Marketingwerkzeug der vorherrschenden Politik - und betreiben somit eigentlich eher Propaganda als kritischen Journalismus

Angesichts der heute stattfindenden Demos gegen die Corona-Zwangsmaßnahmen der österreichsichen Bundesregierung wird dieser intellektuelle wie inhaltliche Verfall der heimischen Medienlandschaft besonders deutlich. Statt sich kritisch mit den Maßnahmen der Regierung auseinanderzusetzen, lesen sich die meisten Beiträge in heimischen Boulevardmedien mittlerweile wie das Antifa-Kampfblatt höchstselbst und könnten sich somit ohne weiteres in "die rote Laterne" oder "rotes Leuchtsignal des Niedergangs" und ähnliches umbenennen. Denn genau das wäre wenigstens eine ehrliche Umschreibung der inhaltlich wie intellektuell bescheidenen Qualität der reißerischen Headlines, die sich heute in zahlreichen Medien finden.

Altbekannte Strategien der Medien - so einfalls- wie niveaulos, die ewige Wiederkehr des Gleichen

Protestcamps gegen den Lockdown werden zu "Camps der Corona-Leugner" umgedeutet und friedlicher patriotischer Widerstand mutiert in den Darstellungen der offenbar ideologisch weit, weit links stehenden Politaktivisten, die sich in Österreich heutzutage die ehrenwerte Bezeichnung "Journalist" umhängen, zu "Rechtsextremen" und ähnliches. Nichts neues also, das dem kritischen Medienkonsumenten nicht ebenso schon als Jahrelang als solche offensichtlich erkennbare seichte Strategie der heimischen Blätter bekannt wäre.

Oh sie kritsieren die aktuelle Politik friedlich und inhaltlich, wenngleich sachlich pointiert? Dann sind Sie natürlich "Rechtsextrem", während Linke und Linksextreme die regelmässig randalierend durch die Straßen ziehen, natürlich als "Jugendliche" und "Protestierende (m/w/d)" umschrieben und somit verharmlost werden.

Doch zurück zu den Ergüssen von Polit-Aktivisten der linken Journalistenszene zu den heutigen, historischen Demonstrationszügen in Wien: Da werden Quellen zitiert - und unkritisch für bare Münze genommen - die erwiesenermaßen seit Jahren gegen heimische Konservative ohne Ende und ohne Gnade hetzen. Anschließend deklariert man diese dann zu neutralen Berichterstattern um, als wären es tatsächlich neutrale Reporter in Krisenregionen. Nur dass diese eben nicht irgendwo am Hindukusch im heldenhaften Einsatz sind, sondern eben gemütlich an der Wiener Ringstrasse neben einem sonst friedlichen und gesitteten Demozug herspazieren und sich gleichzeitig als arme Opfer empörter Kommentare inszenieren.

Der Gipfel der Geschmaklosigkeit aber ist erreicht, wenn offensichtlich linke Provokateure in maßnahmenkritischen Gruppen Schwachsinnsmeldungen posten, die dann natürlich den Maßnahmenkritikern in den Mund gelegt und zum Gaudium der Leserschaft der jweiligen Boulevardmedien breitgetreten werden. (Kommentar zu diesem Aktionismus: nein wie geistreich und amüsant, so etwas wäre wahrlich niemandem eingefallen. **gähn**)

Überzeichnung als mediale Eskalationsstrategie?

Ein Beitrag titelt gar "wüste Ausschreitungen bei Corona-Demo". Zu sehen ist dann ein Video in dem zuerst ein älterer Herr, anschließend ein Jugendlicher mit Polizisten diskutiert, die Zweiteren brutal wegstoßen. Offenbar als Reaktion darauf fliegen Dosen von empörten Demoteilnehmern in Richtung der - in Schutzausrüstung stehenden - Polizeieinheiten. Das ist natürlich unschön und definitiv eine gewisse Eskalation, die auf einer friedlichen Demo nichts zu suchen hat, allerdings gab es wie im vorangegangenen Bildmaterial erkennbar bei dieser offenbar aber zwei Seiten. Denn warum man einen diskutierenden Jugendlichen gleich einmal körperlich zurückstoßen muss, erschließt sich dem geneigten Zuseher auch aus dem zugänglichen Videomaterial nicht. Problematisch dagegen in jedem Fall die Aktion eines Vermummten, der eine unbekannte Flüssigkeit auf die Beamten spritzt. Alles in allem könnte man das gezeigte Bildmaterial insoferne ansonsten auch einfach mit dem Titel "Debattenkultur in Österreich unter Mückstein und Schallenberg" betiteln, und hätte damit treffend Ursache und Wirkung der visuell wahrnehmbaren Szenen in eine plakative Überschrift gefasst.

Ein vorläufiges Fazit - erlebbare Realität vs. medialer Berichterstattung

Alles in allem haben wir bisher eine der größten und weitgehend friedlichen Demos gesehen, die die Bundeshauptstadt meines Wissens jemals gesehen hat. Ein großer Dank gilt an alle Menschen, die heute klar und friedlich gezeigt haben, dass mit der neuen Corona-Maßnahmen-Verordnung eine rote Linie überschritten wurde, die von weiten Teilen der Öffentlichkeit nicht mehr gutiert oder akzeptiert wird. Die mediale Berichterstattung hat mit der erlebbaren Wirklichkeit aus meiner Sicht indessen nur wenig zu tun und fokussiert auf einzelne, leider unschöne Szenen und arbeitet aktuell mit Tricks und Kniffen um mehr sensationsgeile Überschriften zu produzieren.

Wichtig ist also, dass Demoteilnehmer sich auch weiterhin nicht provozieren lassen, und einen schönen Demotag friedlich und würdig ausklingen lassen. Schön wäre auch, wenn endlich wieder mehr Schlichkeit und Neutralität in die öffentliche Berichterstattung Einzug finden würde.

Österreich, 20.11.2021 - 18:36

Anmerkung: Ich behalte mir die Option offen den hier vorliegenden Blogbeitrag schrittweise zu erweitern, je mehr skandalöse Formulierungen ich in öffentlichen zugänglichen Medienberichten wahrnehme. Alles in allem scheint die Berichterstattung heute aber ausschließlich einseitig betrieben zu werden. Von einer neutralen Darstellung der Anliegen der Maßnahmenkritiker oder einer kritischen Relfexion der aktuellen Verorndungslage sind wir inzwsichen aber leider auch in Zeitungen und Medien offenbar Lichtjahre weit entfernt.

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