AstraZeneca ist ja bereits nach den ersten Trombose-Fällen in Verruf geraten, weshalb es einen vorläufigen Impf-Stop dafür gab.

Jetzt geht es wieder los, weil die Anzahl der Trombose-Fälle gestiegen ist.

Aufgrunddessen ist hier in D jetzt angeordnet worden, daß AstraZeneca nur noch an Ü60 verimpft werden soll.

Beides, sowohl die steigende Zahl an Trombose-Fällen, als auch die wahrgenommene Bestätigung durch die neue Begrenzung auf Ü60, erschüttern das Vertrauen in Impfungen.

"Zur Schadensbegrenzung bleibt jetzt nur noch eins: AstraZeneca aus dem Programm nehmen, das Impfen damit einstellen."

Solche Forderungen sind mMn der wahre Populismus, weil sie sowohl die statistischen Realitäten (31 Fälle, bei ca. 2,4Mio Impfungen), als auch die pandemischen Realitäten (entweder Impfung, oder ewiger Lockdown+es gibt bisher keine anderen Impfstoffe) ausblenden.

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Warum ich dies schreibe, wenn ich mich in letzter Zeit für Grenzen bei den Pandemie-Maßnahmen einsetze?

"Normalerweise wird Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, an einem Impfstoff gearbeitet, die Forschung verschlingt mehrere Hundert Millionen Euro: von der Analyse über den Aufbau und die Beschaffenheit des Impfstoffs über Tests an Zellkulturen, Tieren und Menschen bis hin zur Zulassung."

mdr https://www.mdr.de/wissen/corona-virus-wie-wird-ein-impfstoff-entwickelt-100.html

Vielleicht erinnert man sich noch:

Bevor die jetzigen Impfstoffe zugelassen wurden, gab es im letzten Sommer die drei klinischen Phasen der Erprobung, unter anderem in Brasilien.

In Brasilien deswegen, weil dort die Infektionszahlen so hoch waren, wodurch die Impfprobanden sich in einer hochinfektiösen Umgebung bewegten, und daher die Wirksamkeit des Impfstoffs besser überprüft werden konnte.

Vielleicht aber auch, weil dort die Impfprobanden um einiges billiger sind, als in westlichen Industriestaaten.

Ich könnte mir vorstellen, daß die meisten Impfstoffe, deren Entwicklung "Jahre, wenn nicht Jahrzehnte" dauerte, auf ähnliche Art, und aus ähnlichen Gründen, hauptsächlich in Entwicklungsländern erprobt wurden.

Während dieser "Jahre, wenn nicht Jahrzehnte" wurden dann vermutlich auch solche Nebenwirkungen wie diese Trombose-Fälle bei AstraZeneca entdeckt, und beseitigt.

Deswegen gab es bei den vergangenen Impfstoffen auch kaum derartiges in westlichen Ländern, wobei vermutlich momentan auch reinspielt, daß die Corona-Impferei viel stärker im Fokus ist, als frühere Impfaktionen.

Wegen der schnellen Ausbreitung von Sars-Cov-2 konnte diesmal keine Erprobung über "Jahre, wenn nicht Jahrzehnte" in Entwicklungsländern stattfinden, und für das Ausmerzen der letzten Nebenwirkungen werden wir selber die Probanden sein.

Ich hoffe, daß meine Mitbürger nicht so scheinheilig sind, darauf zu bestehen, daß ihnen nur Impfstoff verabreicht wird, der zuvor auf dem Rücken armer Menschen 100%ig ausgetestet wurde.

Was nun die Entscheidung der Regierung angeht, AstraZeneca nur noch an die Ü60 zu verimpfen:

Wir haben noch immer zu wenig Impfstoff, aber die tödlichen Verläufe gibt es noch immer hauptsächlich bei den Ü60-65, und daher dürfte diese Entscheidung die Hauptwirkung der Impfkampagne (Rettung von Menschenleben) nicht beeinträchtigen.

Noch besser wäre es vielleicht gewesen, wenn man gesagt hätte:

AstraZeneca sollte nicht mehr an Frauen u60 verimpft werden, weil von den 31 Trombosefällen 29 weiblich waren.

Aber vielleicht wäre das dann doch zu verwirrend gewesen.

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decordoba1

decordoba1 bewertete diesen Eintrag 31.03.2021 11:30:53

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