Was hat political correctness mit unserem Speiseplan zu tun?

Nun, auf den ersten Blick vielleicht wenig, sieht man von der aktuellen Initiative unseres immer irgendwie magenkrank aussehenden Landwirtschaftsminister wider die Werbung für Süßigkeiten, fast-food und snacks ab.

Bohrt man etwas tiefer und schaut sich die Produkte an, die landauf landab im Einzelhandel, beim Discounter und in Bioläden dem mehr oder weniger informierten Kunden feilgeboten werden, kann man sich nur wundern, dass die offen zu Tage liegenden Fakten noch nicht von den SJWs (social justice warriors) in ihrem Kampf wider Kolonialismus, Rassismus und white supremacy aufgegriffen wurden.

Denn wenn Ludwig Feuerbach - zurecht einer der philosophischen Vordenker des woken Gedankens - mit seinem Diktum recht hat - und ich zweifle keine Minute daran, dass der Mensch ist, was er ißt, dann tut sich hier ein unbedingt zu beackerndes Feld hinsichtlich zu ächtender Nahrungs- und Genußmittel auf. Die Regale und Stiegen gehören bereinigt, Speisekammern und Keller sind auf verdächtige Produkte zu untersuchen.

Es gibt ein recht konkretes Datum, seit dem sich der toxische weiße Kolonialismus ungebremst der Nahrungs- und Genussresourcen der wehrlosen indigenen Bevölkerungen bemächtigt hat. Danach noch einige weitere, die man am Rande streifen kann.

Dieses Datum ist der 14.10.1492. Da erreichte Columbus die Bahamas und damit die hier sogenannte neue Welt. Ab da waren der Ausbeutung Tür und Tor geöffnet. Denn das erste, was Columbus' Männer lernten, war das Rauchen von Tabak, den die Indigenen ihnen als Willkommensgeschenk darbrachten.

Zwar ging es den Spaniern und Portugiesen zunächst um Gold, Silber, Elfenbein, kostbare Stoffe und goldwerte Gewürze (letztere überwiegend für Portugiesen interessant, die sich bald auch am Sklavenhandel beteiligten), aber schon recht bald kamen im Gefolge der Vorherrschaftskriege zwischen Spaniern und Engländern sog. Entdeckungs- und Forschungsreisende in die "neue Welt", um im Auftrag ihrer meist Feudalherren zoologische und botanische Entdeckungen zu machen. Zunächst ein Zeitvertreib für die Fürsten in sog. englische Gärten, die auch heute noch bewundert werden können, und den Orangerien der Schlösser, wurden die Mitbringsel bald schon auf ihre Nutzbarkeit zu Nahrungs- und Genußzwecken untersucht.

Im 16. Jahrhundert verbreitete sich die Kartoffel über Spanien nach Italien (unabhängig davon nach England) und erreichte im 17. Jahrhundert Deutschland, wo sie von Friedrich dem Großen als Volksnahrungsmittel eingeführt wurde. Insofern schmückt sich der von woken Kreisen pejorativ für Deutsche verwendete Ausdruck "Kartoffel" mit der Bezeichnung eines autochton indigenen Grundnahrungsmittels.

Ähnlich liefen die Einführung anderer amerikanischer Nahrungsmittel ab. Hier sind zu nennen: Mais, Tomate, Paprika, Zucchini, Schokolade oder Erdnüsse. Eine Erwähnung verdient insbesondere der Truthahn, der mittlerweile zum Nationalgericht der US-Amerikaner an Thanks giving (einem zutiefst protestantischen Fest) geworden ist, ursprünglich ein Haustier der nordamerikanischen first nations.

Weniger bekannt ist, dass die grünen Bohnen und die Gurken aus Indien stammen und mit den englischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert als Gemüse verbreitet wurde. In zeitgenössischen englischen Gartenzeitschriften werden die neuesten Züchtungen den grünen britischen Daumen wärmstens empfohlen. Ebenso scharzer Tee, den sich die Briten als Nationalgetränk angeeignet haben.

Das deutsche Nationialgetränk Kaffee - nein NICHT Bier - verdanken die Piefkes der Legende nach der zweiten Belagerung Wiens 1683 durch die Türken. Dazu: https://www.coffeeshop-magazin.de/die-legende-des-ersten-wiener-kaffeehauses-37805

Nun mag ich unsere veganen und vegetarischen Freunde nicht wirklich verunsichern, aber Fakt ist, dass die Grundzutat Tofu eine chinesische bzw. japanische Erfindung ist. Beide Ländern wurden mit militärischen Mitteln gezwungen, Handel zu erlauben (China durch die Briten) bzw. das Land überhaupt mal für Ausländer zu öffnen (Japan 1854 durch die US Navy).

Man könnte die Liste nahezu beliebig verlängern: Bambus, Kokos, Ananas, Pfeffer, Vanille, Chinakohl ... Alles Produkte, die wir kulturell vereinnahmt haben.

Von der uns gerne als besonders gesund gepriesenen mediterranen Küche bleiben noch Pasta, Pizzaböden, Öl, Meeresfrüchte und Salami (OHNE Paprika).

Man sieht an der kleinen Liste, welche große Aufgabe vor den Kämpfern für Gerechtigkeit liegt. Dagegen ist der Klimawandel ein Sonntagsspaziergang. Und dreadlocks und Indianerkostüme peanuts.

Aber fangen wir's an. Die Kämpfenden (d,w,-) führen ihren Körpern (d,w,-) Nährstoffe in wohl dosierten Mengen zu.

Genuß ist was für Schwächlinge (m)!

Stürmt die Regale! Verbrennt die Kochbücher! Es leben die Volxküchen!

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Zaungast_01

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Tourix

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