Herr Kern,

ich glaube jetzt reicht es. Wie aktuell bekannt wurde, hat Ihr strafrechtlich verunglückter Berater Tal Silberstein Facebook-Seiten in Auftrag gegeben, die mit klar antisemitischem Inhalt gegen politische Mitbewerber in Stellung gebracht werden sollen. Herr Kern, ich weiß schon, dass der Weg vom nationalen Sozialismus zum internationalen Sozialismus bestenfalls ein globalisierter ist, aber was zu viel ist, ist zu viel. Ihre SPÖ bedient sich mit diesem unbeleuchteten Angriff unter falscher Flagge wie die Islamisten, die mit dem Antisemitismus operieren, um ans Ziel zu gelangen. Sie nehmen mit ihrem Pleiten-, Pech- und Pannenwahlkampf ihre einst stolze Partei in die Geiselhaft ihres grotesken politischen Todestriebs. Wenn es so weiter geht, endet die einst staatstragende Sozialdemokratie als völlig verwirrter Chaotenverein. Bisher waren Ihre Fehltritte ja recht putzig, humorvolle Katastrophen eines politisch unerfahrenen Tollpatschs. Aber jetzt?

Also über ihre kolportierte Eitelkeit konnte ich ja noch lachen, denn – unter uns gesagt – wir sind doch alle ein wenig von Stolz geplagt. Ihr verhängtes Interview- und Inseratenverbot auf Basis des Ihnen charakterlich zugeschriebenen „Glaskinns“ hingegen ist in Hinblick auf die Pressefreiheit mehr als bedenklich.

Die herzigen Twitter-Auftritte ihres Sohnes mit Luxusuhren kann man ja unter dem Kapitel primitive Protzerei abtun, das Fördernetzwerk Ihrer Frau hingegen ist moralisch mehr als hinterfragenswert.

Die Schlägerei Ihrer Mitarbeiter im Kanzleramt ist ja nicht weiter schlimm, zumal es sich ja um milieubedingte Unmutsäußerungen gehandelt haben soll. Ihre dumme Herumlügerei rund um den Mauerbau am Ballhausplatz hingegen lässt auf ihren Umgang mit der Wahrheit verheerende Rückschlüsse ziehen.

Die versuchte Beauftragung eines gewissen Herrn Petzner wäre ja – wenn man einen Zirkus führt – durchaus pfiffig, die mittlerweile in Gang gesetzte Vernaderung Österreichs bei den EU-Institutionen grenzt aber hingegen an Volksverrat.

Herr Kern, Sie bewegen sich recht gefährlich auf einem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Das Genie in Ihnen versuche ich verzweifelt zu finden. Um mit Shakespeare zu enden: „Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“

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baur peter

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Markus Andel

Markus Andel bewertete diesen Eintrag 30.09.2017 13:20:34

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