Montag Früh. Beim Bäcker noch schnell den letzten Kaffee in Freiheit, in die U-Bahn und vorm Spital ankommen. Schnell noch mal umsehen und ab zum Portier. Zeit: 8.00h Name: Globy (der hat ihm aber leider nicht gefallen...) SV-Karte scannen, unterschreiben, geschafft.

Eingeliefert

Nachdem ich das Bett bekommen hab und die letzten Erinnerungen an Daheim im Spind verstaut hab, gehts ab zur Grunduntersuchung. Glück gehabt, eine sehr fesche jüngere Ärztin checkt mich gründlich auf Herz und Nieren durch. (ich hätt ganz sicher nichts gegen eine noch gründlichere Visite gehabt, aber nein, ich schweife ab. Nach Lungenröntgen (wozu braucht man in der Neurologie eigentlich die Lunge? komisch...), Blutabnahme und den üblichen kleinen Ritualen, folgt Teil 2

Die resolute polnische Krankenschwester

Der Grund, warum ich hier bin, ist herauszufinden, wo sich bei mir im Hirn der/die Anfallsherd/e befindet/n. Dazu wird man 5 Tage 24 Stunden lang beobachtet. Eine Kamera filmt das Bett und ich bin mit 21 Elektroden am Hirn und zwei fürs EKG per Kabel mit einem PC verbunden. Auf dem Bildschirm sieht man das EEG und meine Bewegungen. Der neue Bewegungsradius liegt bei 4 Meter rund ums Bett. Nur fürs WC, oder möglichst seltene Ausflüge, etwa eine Stunde am Tag, darf ich mich töten (den Stecker ziehen) ;)

Die Elektroden werden nach einem bestimmten Schema am Kopf angeklebt, von der resoluten polnischen Schwester. Eigentlich ist sie ja recht nett und freundlich, andererseits kann sie echt forsch sein. "So geht das!" "Müssen sie gleich machen!" klassischer militärischer Drill. Gut, ab zum Bett, Funktionscheck, letzte Frage, müssen sie noch wohin, nein, connect,

Big Brother (Schwester) is online

vorbei mit den kleinen Gedanken über die fesche Ärztin, die Hirnströme lügen nicht. Den Playboy kann ich auch nur mehr unter der Decke lesen, oder in der Kronenzeitung verstecken (aber bei den Pillen is eh...) Super, also was machen? BLOGGEN!!! :D Dann erwähnt die Schwester noch, ich darf keine Elektrischen Geräte in der Nähe anstecken... super, beim Laptop is der Akku hin. Surfen am Handy, nicht so wirklich lustig. Buch lesen, ja, aber den halben Tag? Die paar Zeitschriften die ich mitgenommen hab, sind schnell gelesen. Da, die erste Visite. Der Chefarzt samt Gehilfe mit Patientenakten, "wie gehts, was haben sie? alles Gute" , ab zum nächsten. Toll.

Grad nach ein paar Längen am Gang, geh ich aufs WC. Beim rausgehen seh ich den Becher für die Urinprobe... Tja, soll eh mehr trinken. Grad stellt mir die Schwester den berühmten Schuber für die Tabletten mit MORGEN-MITTAG-ABEND-NACHT her. Mal schauen, was drinnen ist, 4 für am Morgen, alle haben unterschiedliche Farben und Formen, obs da eigene Designer gibt? 2 bei Nacht, mit dem Magenschoner sind das 7 Stück, na nicht schlecht. Am Karlsplatz würd ich sicher reich. Nach dem Mittagessen kommt nochmal die Ärztin um mir zu sagen, dass sie für mich einen Termin beim Psychiater und einen bei der Psychologin ausgemacht hat. Ja, das kann ich echt brauchen. So, also wie den Tag verbringen? Ich pendle zwischen, am Handy surfen, lesen und schlafen, alles brav innerhalb der 4m Kabellänge. Endlich Abend, Nachtmahl und dann ab ins Bett (ha,ha...lieg schon die ganze Zeit drin)

Die erste Nacht

Im Gegensatz zu den folgenden eigentlich ganz ruhig. In der Früh wach ich auf, mei etwa 80 Jähriger, leicht seniler Zimmergenosse röchelt weiter vor sich her. Grad will ich aus dem Bett springen, schau ich auf die Uhr 01:30... na das kann eine lange Nacht werden. Irgendwie schlaf ich dann doch wieder ein.

und weiter gehts in Teil 2 "Der nächste Morgen"

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Silvia Jelincic

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Bernhard Juranek

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fischundfleisch

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Bluesanne

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