Vater Vater, Mutter Mutter, Kind Kind Kind oder, "Teilzeitgeschwister"

Scheidungen, nichts besonderes mehr. Die Rate liegt bei durchschnittlich 42% (in Wien bei über 50%). Dabei sind natürlich auch sehr viele Kinder betroffen. Dass Vater, bzw. Mutter danach nicht ewig Single bleiben, ist auch ganz klar. Was bedeutet, daß es irgendwann Stiefvater/mutter gibt. Da ist die Mär von der bösen jedoch meist unbegründet. Es bildet sich einfach eine neue Familie.

Was halt am Ende auch immer wieder bedeutet, dass man plötzlich neue Geschwister hat. Und da ist das Aufwachsen oft deutlich schwieriger. Sagen wir ich bin 10, Stiefbruder und Schwester sind 11 bzw 13 und all die Jahre gemeinsam aufgewachsen. Jetzt ist da plötzlich ein neuer, jeweils montags bis freitags. Weil am Wochenende ist er/sie ja beim anderen Elternteil.

Also wie geht man jetzt damit um? Einfach einmal mitgehen? Kaum, ist ja wer völlig fremder.

Man ist jetzt sowas wie ein "Teilzeitbruder", jeweils von Montag bis Freitag.

Muss ja auch nichts Schlimmes sein, wenn man sich gut versteht. Einzig, egal was, man ist nicht miteinander aufgewachsen. Leicht möglich dass man auch deren anderen Elternteil nie kennenlernt. Das ist schon eigenartig, unter der Woche sieht man sich nach der Schule, spielt miteinander. Dann kommt der Samstag und man weiß, daß man sich erst Sonntagabend wieder sieht. Was es eben nicht leichter macht, so etwas wie eine Bindung aufzubauen.

Was dann aber alles viel komplizierter, seltsamer, schwieriger macht, sind neue Geschwister. Wenn Familien , meine Familie "durcheinander" kommt. Da bekommt die Stiefmutter ein Kind vom Vater. Oder die leibliche Mutter ein Kind von ihrem neuen Mann. Oder umgekehrt, egal, da sind plötzlich Geschwister, die keine "richtigen" Geschwister mehr sind.

Ja was sind die dann, was macht man mit denen? Wird es zu denen jemals eine echte Bindung geben?

Schlimmer wenn man selbst leibliche Geschwister hat, die beim anderen Elternteil aufwachsen. Die dann auch "fremde" Geschwister haben. Wo führt das hin? Zu wem gehört man dann? Man hat "echte" Geschwister, von Vater und Mutter. Alles was dann rundherum nachkommt, ist zur Hälfte fremd. Heisst nicht, dass man sich untereinander fremd sein muss. Es verzweigt sich mit der Zeit einfach mehr und mehr.

Übrig bleibt die Erinnerung an Vater, Mutter, Schwester und Bruder. Die einzig wahre Familie.

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Silvia Jelincic

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liberty

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