Ich liebe Holunder - oder wie man in unseren Breiten schlicht sagt - Holler.

Der herbe Geschmack der kleinen schwarzen Beeren hat mich schon als Kind begeistert, als meine Mutter im Spätsommer stets ein Holunderbeergelee, sprich, Hollerkoch fabriziert hat.

Das habe ich für mich beibehalten - und so gibt es auch in meinem Haushalt stets im Spätsommer ein solches Hollerkoch.

Holunder galt früher als Schutz vor bösen Geistern und wurde deshalb nahezu an jeden Stadel gepflanzt. Deshalb findet man diese Sträucher auch heute noch vorzugsweise auf vielen Feldern, wo sie sich in beeindruckender Größe an die Wände der Heuschuppen schmiegen. Und ab ca. Mitte August (heuer bereits aufgrund der Hitze jedoch schon wesentlich früher) biegen sich die Äste unter den üppigen Beerenrispen.

Das Hollerkoch ist eine Art Kompott, in dem neben dem Holunder auch etliche andere Obstsorten verarbeitet werden, je nachdem, was man grade zur Hand hat.

Der Holler allein besitzt nämlich einen ziemlich herben Geschmack, wodurch jedes Produkt, welches man aus und mit ihm herstellt, die Geschmacksnerven doch vor einige Anforderungen stellt. Deshalb kombiniert man ihn mit anderen, süßen Früchten. Diese unterstützen den herben Geschmack der Beeren, geben der jeweiligen fertig eingekochten Speise jedoch die nötige Süße.

Ich verwende, wenn ich ihn verkoche, alles, was gerade greifbar ist - ich habe schon alles verwendet:

Zwetschken, Brombeeren, Äpfel, Nektarinen....

Auch heuer habe ich wieder jede Menge der köstlichen Früchte eingekocht - ich habe besagtes Koch, sowie erstmals Marmelade fabriziert. Und zwar mehrere Gläser - so habe ich heuer den Luxus, auch im Herbst/Winter das köstlichen Früchte genießen zu können.

Es ist zwar ein wenig Arbeit, die schwarzen Beeren ordentlich von den Stengeln zu befreien, sie zu rebeln, auch macht es ziemlich blau-schwarze Finger, aber das Ergebnis ist die Mühe allemal wert.

Hier ein Strauch in blühendem Zustand - man kann auch die Blüten verwenden, zB sie frittieren.

Die Trauben mit den schon fast vollständig reifen Beeren

Hier eine kleine Anleitung zum Verkochen des Hollunders:

Der frische Holunder - gerade vom Strauch gepflückt:

Mit den anderen Früchten vermischt, wird die Masse jetzt gekocht. Zusätzliche Flüssigkeit ist nicht nötig, da die Früchte selbst ziemlich viel Wasser lassen.

Dazu kommt noch Zucker - ich dosiere diesen rein nach Gefühl. Heuer habe ich erstmals Gelierzucker 2 : 1 verwendet. Dazu kommt noch ein Spritzer Zitronensaft - und zum Eindicken verwende ich meistens Puudingpulver oder aber, heuer erstmals, QIMIC, das ist eine Art "Fertigsahne". Dieses habe ich mit etwas Milch verrührt, damit es cremiger wird.

Die Masse ist schon ziemlich flüssig.

Ich lasse das Ganze ca. 10 min köcheln, bis es eine schöne Farbe und Konsistenz angenommen hat.

Danach wird die fertige Marmelade, bzw. das Gelee in vorbereitete, sterilisierte Gläser gefüllt und noch heiß gestürzt, um für luftdichtes Verschließen der Gläser zu sorgen.

Fertig!

Guten Appetit - und für die, die das auch gern ausprobieren wollen ==> gutes Gelingen!

Holunder schmeckt übrigens hervorragend zu Eis.

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berridraun

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Zauberloewin

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tantejo

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Aron Sperber

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