"Urlaub" im eigenen Pool - Die Fischillusion

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Nach etlichen Tagen bin ich jetzt endlich wieder einmal aus dem Wasser gestiegen. Die Arbeit ruft, zum Glück hat sich das schöne Wetter zu einem halbwegs guten Zeitpunkt verabschiedet. Meine Hände sehen aus, als wäre ich 180 Jahre alt. Höchste Zeit, die Anti-Falten-Creme aufzutragen. ;) Jedenfalls hat sich der Pool in den letzten Tagen zu einem überdimensional großen Aquarium entwickelt. Danke an alle, die es befüllten - mir also Fische vorbeischickten. Wundert mich noch immer, dass ihnen das Chlor nichts gemacht hat. Offenbar habt ihr im Vorfeld dafür gesorgt, dass sie dagegen immun sind. ;)

Die Silvia hat ein paar friedliche Goldfische "verschickt". Letztere waren ziemlich scheu und reagierten auf jede noch so kleine Bewegung. Da hätte man eine Stecknadel in den "ruhigen" Pool fallen lassen können und die Fischis wären schlagartig "munter" geworden. Ich hatte das Gefühl, dass die Goldfische nie geschlafen haben... Einmal habe ich sie aber doch verarscht. Bin kurz aufgestanden und habe mich an den Beckenrand gestellt. Die Sonne hat inzwischen meinen Rücken gefärbt. Ich wartete eben, bis die Golfische halbwegs ruhig waren. Anschließend habe ich sie mit einer A****bombe "aufgeweckt" und sie flitzten in ihrer Aufregung wild umher. Mit dem Tempo hätten sie jede Olympiade gewonnen. Selbst ein Markus Rogan hätte gegen diese Goldfische haushoch verloren.

Duni teleportierte seine Aale zu mir. Die waren so riesig, dass ich schon meine Bedenken hatte. Warum hast du nur so eine Vorliebe für große Dinge? :-p Später stellte sich heraus, dass sie eigentlich gar keine bösen Absichten hatten (bei mir ist noch alles dran... ;) ). Sie sehen zwar am ersten Blick etwas unheimlich aus - aber solange man ihnen nichts tut, bleiben sie ganz friedlich. Irgendwann haben mich aber doch die Gelsen so sehr genervt, dass ich mitten in der Nacht nochmals abtauchte. War schon komisch, all den Fischen beim Herumschwimmen zuzusehen. Auf einmal hörte ich von einem Aal ein Geräusch. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nur eingebildet hatte. Es kam immer wieder. Zum Glück hatte ich noch genug Luft, um mich auf das Akustische zu konzentrieren. Schließlich konnte ich mir dann doch noch einen Reim daraus machen. Dieser eine Aal "schrie" so etwas wie "Caaaaarrrieeee". Immer wieder ertönten vom anderen Ende des Beckens die Laute "Carrie Carrie Carrie". Mit meiner Luft war es vorbei, weshalb ich schlagartig auftauchte. Einmal kurz durchatmen. Als ich wieder bei Sinnen war, dachte ich nochmals über die Aal-Wortlaute nach. Was wollte er mir sagen? Ein versteckte Botschaft? Ich schaute von der Beckentreppe in den finsteren Garten, doch da war nichts. Nicht einmal ein winziger Ast knarrte im Unterholz.

Irgendwie habe ich diese Nacht doch überstanden. In der Früh gleich einen Generalcheck durchgeführt. Mit mir war nach wie vor alles in Ordnung. Keine Ahnung, was das in der vergangenen Nacht zu bedeuten hatte. Vielleicht habe ich das nur geträumt. Schließlich kam ein Freund vorbei und wir bauten das "Wasser-Volleyballnetz" irgendwie auf. Den Fischen war das offenbar egal. Sie hätten ja ohnehin nicht mitspielen können. Der Ball landete glücklicherweise sehr selten außerhalb vom Becken. Er war die Jahre davor schon oft in die Rosen gefallen - trotzdem noch immer zu gebrauchen. Durch die Löcher saugte er sich mit Wasser voll und wurde dadurch schwerer. Das reichte für die aktuellen Zwecke. Ein Ballwechsel war allerdings wirklich rekordverdächtig. Ich wollte gerade zum Smash ansetzen, da der Ball recht hoch auf meine Seite kam. Alles klappte super. Doch der Ball landete durch meinen Schlag genau auf der Kante vom gegenüberliegenden Beckenrand. Von letzterer sprang er ab und traf meinen Konkurrenten am Hinterkopf. Das hätte verfilmt gehört. Natürlich hatten wir kein Kamerateam herbestellt. Wer rechnet denn auch mit so etwas? Ihr könnt euch jedenfalls bestimmt vorstellen, dass wir beide vor Lachen im Wasser versunken sind (im wahrsten Sinn des Wortes... ;) ).

Am Abend trafen auf einmal weitere Fische ein. Darunter die Bachforellen von Veronika und ein paar Sonnenbarsche von Leopold. Langsam wurde das türkise Becken richtig bunt. Ich hatte zum Glück nach wie vor genug zu essen. Eure Fische wollte ich weder fangen noch anschließend grillen. Wie würde sich das anhören: Gegrillter Aal mit Bachforellenfilet. Keine Sorge, so weit kam es nie. Selbst der "Carrie-Aal" von Duni blieb verschont, obwohl er mich vergangene Nacht ganz schön geärgert hat. :-D

Um Mitternacht traf die nächste Ladung ein: Die Welse von Herbert. Erstere jagten Silvias Goldfische durch den ganzen Pool. Doch das war nur Spiel. Silvia, deine Goldis brachten Herberts Welse ordentlich zum Schwitzen. Erstere waren sich also sicher, dass sie mit Abstand die schnellsten Schwimmer sind. Klein und flink - das Motto zum Sieg.

Nach vier Tagen war es dann vorbei. Pünktlich zum Wochenbeginn zogen immer mehr Wolken auf. Ich handelte schnell - schloss also das Becken. Die Plane war schon fast ganz ausgerollt - da passierte es. Ein dumpfer Knall ertönte. Der Himmel wirkte aber nach wie vor einigermaßen hell, weshalb das nicht die Einleitung zum Gewitter gewesen sein konnte. Sekunden später stiegen hunderte Seifenblasen auf. Nun kannte ich mich gar nicht mehr aus. Ich hob die Plane an und stellte fest, dass alle Fische weg waren. Hä? Haben sich die alle in Luft aufgelöst? Das war fast schon so misteriös, wie eine gewisse Aktion in einem bestimmten Asterix und Obelix-Film: In letzterem tranken unsere beiden Helden die Milch vom zweiköpfigen Einhorn. Folglich wurden sie temporär geklont (es gab keinen Zaubertrank, weshalb gegen die Römer ein Plan B nötig war...) - die Klone zerplatzten nach einer gewissen Zeit wie eine Seifenblase. Am Schluss bat Obelix Falbala (in letztere war er extrem verliebt...), dass sie das auch trinkt. Als er sie küssen wollte, war sie weg: Blup.

Schließlich öffnete ich das Becken nochmals komplett. Da war nichts - nur ein paar Blätter auf der Wasseroberfläche. Von den Fischen fehlte jede Spur. Jedenfalls verstand ich die Welt nicht mehr. Offenbar passieren manchmal wirklich solche Dinge, für die es einfach keine Erklärung gibt.

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irmi

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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Herbert Erregger

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Andrea Walter

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