6 Schritte zu einer gelungenen Planung des Osterfestes

"Schatz, was machen wir eigentlich heuer zu Ostern?" Diese eigentlich sehr banale Frage, die in vielen Familien nach Abflauen des Trubels der bevorstehenden Hochtage des ausklingenden Faschings gestellt werden wird, hat es sicher wieder einigenorts in sich. Erwartungen kommen auf. Es wird wieder einmal ins Bewusstsein geholt, was man gelernt hat, dass es sich gehöre. Und das ganze vermischt sich bei vielen gemeinsam mit Erinnerungen an vorangegangene Osterfeste zu einem wunderbaren Cocktail, welcher ein ungutes Gefühl in der Magengegend aufkommen lässt. Hat man sich doch beim letzten Fest geschworen, es nie wieder so zu machen...

Hier einige Tipps, wie es dieses Jahr zu dem werden kann, was es vom Grundgedanken eigentlich sein könnte: ein Fest des Friedens und der Freude:

1.Mach Dir bewusst, was Du eigentlich willst: Tradition kann Halt geben, sie kann aber auch als etwas empfunden werden, das in erster Linie mit fremden Erwartungen zu tun hat, denen man sich ausgesetzt fühlt. Das darf auch so sein - immerhin sind wir alle Individuen mit ganz persönlichen Ansichten und Einstellungen. Mach Dir daher rechtzeitig bewusst, welchen Stellenwert das Osterfest für Dich hat. Denn wie soll jemand anderer verstehen, was Du willst und womit Du glücklich bist, wenn Du es selbst nicht weißt?

Was verbindest Du mit Ostern? Was löst diese Definition in Dir aus? Was braucht es, dass der Gedanke an das Osterfest Freude aufkommen lässt? Da wird es sicher ein paar Themen geben, zu denen ganz klare Bedürfnisse vorhanden sind, von denen man glaubt, sie zurückstellen zu müssen - weil es sich doch so gehört. Nein! Gestehe Dir zu, ebenfalls ganz klare Wünsche haben zu dürfen. Und formuliere für Dich für das heurige Osterfest einen zentralen Wunsch, den Du hier hast. Einen. Ein zentrales "Ich will ...", welches Du in der Hand hast, es umzusetzen.

2. Höre zu: Hast Du für Dich selbst ganz klar definiert, was Ostern für Dich persönlich ist und was Du Dir wünschst für das Osterfest, damit auch Du es heuer als eine erfreuliche Abwechslung vom Alltag erleben kannst, dann höre Deinem Partner beziehungsweise Deiner Partnerin zu: welche Erwartungen gibt es da, welches zentrale Bedürfnis schreit hier nach Befriedigung? Schenke dabei etwas, das in der heutigen Zeit selten geworden ist und seine Wirkung nicht verfehlen wird: lass Deinem Partner beziehungsweise Deiner Partnerin das Gefühl, wirklich er beziehungsweise sie selbst sein zu dürfen - ganz ohne Gefahr zu laufen, dafür verurteilt zu werden.

Höre gut zu, frag auch mal nach, wenn Du etwas nicht ganz verstanden hast. Halte Dich dabei mit Wertungen zurück: jede Bewertung, die Du jetzt vornimmst, kann die Türe zum konstruktiven Gespräch, die Du gerade öffnest, sehr schnell wieder zuschmeissen. Entwickle einfach Neugier für das, wie Dein Partner beziehungsweise Deine Partnerin eigentlich tickt. Wiederhole auch immer wieder einmal, was Du verstanden hast und frag nach, ob das so passt: sehr rasch lassen sich damit allfällige Missverständnisse aufdecken und man kann verhindern, dass ohne Notwendigkeit schlechte Stimmung aufkommt.

3. Teile Deine Sichtweise mit: Wenn Du es geschafft hast, ein konstruktives Klima aufzubauen, indem Du Deinem Partner beziehungsweise Deiner Partnerin den notwendigen Raum gegeben hast, dann ist es an der Zeit, auch die eigene Sichtweise, die eigenen Bedürfnisse offenzulegen. Vermeide dabei zwei Wörter: "Du" - natürlich in allen Abwandlungen ;) - und "aber". Jedes "Du" kann sehr rasch als Angriff gewertet werden und löst ein reflexartiges Schließen der Ohren aus. Und hat ja auch gar nichts mit den eigenen Bedürfnissen zu tun - jetzt gehts ja um einen selbst. "Aber" wird von den Amerikanern sehr treffend beschrieben: es wirkt wie ein Hundstrümmerl auf dem Lieblingseis...

4. Entdecke Gemeinsamkeiten: selbst bei den extremsten Widersprüchen in der Ausgangssituation werdet Ihr im Laufe des Gespräches mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit draufkommen, dass es da bei den Bedürfnissen Gemeinsamkeiten gibt. Das kann soziale Anerkennung sein, das kann ein gutes Essen sein, das kann Freizeit sein ... irgendeine Gemeinsamkeit werdet Ihr entdecken.

5. Brainstorming zu den Möglichkeiten: Jetzt kommt der lustigste Teil eines guten Planungsgespräches für ein gelungenes Osterfest: denkt verrückt! Nehmt Euch einen Stapel mit Post-Its und schreibt alles darauf, was Euch an Möglichkeiten, Ostern zu verbringen einfällt. Das müssen nicht nur realistische Szenarien sein. Das dürfen auch vollkommen verrückte Sachen sein, die Euch vielleicht sogar zum Lachen bringen. Ostern am Himalaja - warum nicht. Einfach alles aufschreiben. Anschließend werden die gesammelten Möglichkeiten sortiert, wobei ähnlich klingende Alternativen zusammengelegt werden. Erklärt Euch dabei gegenseitig, was Ihr damit gemeint habt. Es darf dabei auch miteinander gelacht werden.

6. Einigung auf die gemeinsame Lösung: Jetzt seid Ihr Eurem ganz persönlichen gemeinsamen Ziel schon sehr nahe gekommen. Denn jetzt müsst ihr nur noch jene Lösung aussuchen, welche sowohl realisierbar ist, als auch Euren gemeinsamen Wünschen am Nächsten kommt, die Ihr ja voneinander gehört habt. Wiederholt ruhig nochmals, was ihr voneinander gehört habt, dass dem beziehungsweise der anderen wichtig ist - und fragt immer nach, ob Ihr Euch das eh richtig gemerkt habt, damit es notfalls korrigiert werden kann, wie es eigentlich gemeint ist. Vielleicht hat sich durch das Gespräch ja auch was verändert...

Ihr habt dann jetzt nicht nur sehr wahrscheinlich eine Lösung, welche Euch am Beginn des Gespräches vielleicht gar nicht als vorstellbar in den Sinn gekommen wäre; Ihr habt dabei auch etwas geübt, das Euch im Alltag immer wieder helfen wird: miteinander reden, und zwar so zu reden, dass auf Verurteilungen, Verletzungen und mieses Klima auch dann verzichtet werden kann, wenn es mal wieder so aussieht, als läge man Welten auseinander. Gemeinsamkeiten lassen sich immer finden, und auf denen lässt sich dann leichter eine Lösung aufbauen, als wenn man ständig danach trachtet, dass der oder die andere sich selbst und die eigenen Wünsche verleugnen muss.

In dem Sinne: Habt Spaß und Erfolg wenn die unvermeidliche Frage kommt: "Schatz, was machen wir eigentlich heuer zu Ostern?".

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Silvia Jelincic

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Hansjuergen Gaugl

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