Ich beziehe mich auf den Artikel von @Samoht53 :

https://www.fischundfleisch.com/samoht53/plaedoyer-fuer-eine-gerechte-und-solidarische-gesundheitsversorgung-41600

Es ist sehr schwer, wenn nicht fast unmöglich, darauf in kurzen Worten einzugehen. Deshalb wird mein Kommentar dazu wieder sehr lang, wahrscheinlich noch länger als der o.g. Artikel. Aus diesem Grunde habe ich eine gesonderte Spalte aufgemacht, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

Ich hab mir die Betrachtung von Herrn Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda aufmerksam durchgelesen. Hab mir dazu so meine Gedanken gemacht und werde diese auch direkt auf das Mail dieses Arztes schicken. Hat eine Weile gedauert, weil das Thema sehr komplex ist.

Ich bin ja mit vielem einverstanden, was da zu lesen ist. Allerdings sind die Prioritäten nach meiner Auffassung nicht so verteilt, wie es sein sollte, - vieles, was wichtig ist, wurde nur am Rande erwähnt, und manches überbewertet.

Gehen wir mal von Otto Normalo aus, - wie er sich verhält und die Welt sieht. Otto meint, dass man für alles abgesichert sein muss und wenn man krank wird, dann kommt das gewissermaßen von oben, in etwa gottgegeben. Darin liegt schon der erste Trugschluss. Der Verfasser stellt zwei Aussagen gegenüber, einmal: „Jeder ist allein seines Glückes Schmied“, und zum anderen: „Gesundheit ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht!“. Was fehlt, ist der entscheidende Zusatz nach dem Wort „Menschenrecht“: „... auf das jeder Mensch schon durch sein Tun und Lassen einen entscheidenden Einflluss hat“. Und das hat überhaupt nichts mit dem Geldbeutel zu tun.

Einen prinzipiellen Satz konnte ich nirgends finden, - der aber absolut der Wahrheit entspricht, - und jeder ehrliche Mediziner müsste den Wahrheitsgehalt zugeben:

Kein Mensch muss jemals krank sein. Man kann ein hohes Alter erreichen und sich auch von dieser Welt so verabschieden, dass man nie krank wurde. Die Krankheit ist der Hilfeschrei des Körpers, wenn wir etwas falsch machen.

Hat mal jemand einen Arzt erlebt, der das zugegeben hat? Er würde an dem Ast sägen, der ihn selbst (finanziell) am Leben erhält, wenn sich das im Bewußtsein der Bevölkerung verankert.

Bleiben wir mal bei den Sprüchen. In Rumänien habe ich so manches gelernt. Da ist noch vieles ursprünglicher und nicht so überkandidelt wie in Deutschland oder Österreich. Da habe ich die beiden Sprüche gehört:

Ein Arzt, der nicht wenigstens einen Friedhof vollgemacht hat, kann eigentlich kein guter Arzt sein.

(Denke, dass der Sinn dieser Aussage klar ist, - man sucht den „guten Arzt“ hauptsächlich im Pensionsalter, weil er erst dann über die notwendigen Erfahrungen verfügt.)

Oder:

Es zwickt im Bauch. Man geht zum Arzt, der ein Rezept schreibt. Der Arzt will ja auch leben. Mit dem Rezept geht man zum Apotheker und holt sich die verschriebenen Tabletten, - der Apotheker will ja auch leben. Anschließend kommt man mit den Tabletten nach Hause und wirft sie schnell ins Klo. Selbst will man ja auch leben....

Welche Chancen haben wir denn noch in der 10-Minuten-Duchpeitschtaktik, eine anständige Behandlung zu bekommen? Ich meine, die Chancen liegen bei 10%.

Behandlung heißt für mich:

1) In erster Linie eine umfangreiche Anamnese.

2) Eine ausreichende und den Symptomen angepasste Untersuchung

3) Im Verlauf dieser Untersuchung müssen auch tangierende Punkte festgestellt werden, die auf die Krankheit einen primären oder sekundären Einfluss haben können.

4) Erstellen einer sicheren Diagnose

5) Erarbeiten eines machbaren und vernünftigen Therapievorschlags

6) Ständige Kontrollen und evtl. Korrekturen der Therapie, um letztendlich zu vollständigen Heilung zu kommen.

Im Detail:

Zu 1): Wer hat denn dafür noch Zeit? Der Arzt, der sich dafür die Zeit nimmt und das generell auch beim Kassenpatienten macht, der kann noch im selben Jahr Konkurs anmelden. Keine Angst, ich kenne die Fachzeitschriften, in denen ganze Praxiseinrichtungen aus Konkursbeständen von ehrlichen Ärzten angeboten werden.

Aber dazu kommt noch ein anderes Problem: Wer von den sog. Patienten ist überhaupt noch in der Lage, sich selbst zu beobachten und dem Arzt eine detaillierte Anamnese zu liefern? Der überwiegende Teil eben nicht.

Zu 2): Warum habe ich den Eindruck gewonnen, dass so manche Mediziner (ich verwende hier extra nicht das Wort „Arzt“) den Patienten irgendwo hinschicken, damit sie von ihm wieder ein paar Tage Ruhe haben? Ich bin auch nicht sicher, ob so manche (unnötige) Untersuchung, wo man dem Patienten irgendwelche Schläuche oder Sonden in den Körper einführt, nicht den Beginn einer späteren Erkrankung fundiert, weil man dadurch irgendwelche Gewebe verletzt hat.

Zu 3): Wer bemüht sich als Arzt, die Familienverhältnisse unter die Lupe zu nehmen? Wer ist noch in der Lage, die Ursache des Magengeschwürs dort zu suchen, von wo es eigentlich herkommt, nämlich im täglichen Existenzkampf des Patienten. Früher gabs mal den Landarzt. Der hatte oftmals – obwohl er kein Spezialist war, - die besseren Diagnosen erstellt, weil er die Familien und deren Umfeld genau kannte und auch wusste, was so hinter den Kulissen abgeht.

Aber es geht auch um die richtige Interpretation der Punkte, die gesundheitlich eine Relevanz haben könnten. Rauchen Sie? – wurde ich gefragt. Ja, war meine Antwort. Aber es interessierte niemanden, dass es sich um eine einzige Mentholzigarette pro Tag handelt, deren Rauch ich nicht einmal inhaliere. Das ist so ein Spleen von mir, kalter Rauch in Verbindung mit heißem Kaffee nach dem Mittagessen. Fallweise auch eine Zigarre oder eine Pfeife am Wochenende, wenn ich Muße dazu habe. Jeder Zigarren- oder Pfeifenraucher weiß, dass hier nicht inhaliert wird.

Trinken sie regelmäßig Alkohol? Ja, war auch hier meine Antwort. Aber es interessiert niemanden, dass sich das auf meinen Morgenschnaps, mein „Stamperl“, bezieht, den ich (sauber und selbstgebrannt, und auch hochkonzentriert) gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen zu mir nehme. Schmeckt mir nicht und davon wird man auch nicht benebelt, wenn das mancher glaubt. Aber damit halte ich die Heliobacter im Magen in Schach, die mir früher immer unangenehmes Sodbrennen beschert haben. Dass ich schon aus beruflichen Gründen den ganzen Tag nichts Alkoholisches zu mir nehme und auch nach einem vollen Arbeitstag kaum danach ein Bedürfnis verspüre, - das steht auf einem anderen Blatt.

Aber die 08/15 Fragen geben diese Dinge nun mal vor. Und damit meint der Arzt, sich auch genügend um die tangentialen Punkte gekümmert zu haben.

Zu 4): Da liegt der Grund vieler Probleme der Patienten. Ich möchte nicht den wahren Prozentsatz wissen, wo eine falsche Diagnose den Anfang des Leidensweges eines Patienten begründet hat. Bei mir warens ca. 80 % von denjenigen, die in meinem näheren Umfeld lebten und denen ich hinterm Sarg am Friedhof nachgetrabt bin.

Worans liegt, - lassen wir die Spekulationen auf der Seite. Aber ich bin sicher, dass ein Numerus clausus nicht das geeignete Mittel ist, den evtl. begabten Arzt nicht zum Studium zuzulassen.... Schließlich kommt noch der alte Spruch zum Tragen:

Welche drei Berufe unterscheiden sich prinzipiell von einem anständigen Beruf?

(Anm.: ein anständiger Beruf ist für mich, wenn ich z.B. meine Arbeit beim Kunden nicht richtig mache, dann krieg ich auch kein Geld dafür, - und das ist nur korrekt so).

Antwort: Arzt, Rechtsanwalt und Steuerberater.

Warum: Diese drei Berufsgruppen kriegen ihr Geld immer, egal, was dabei herauskommt.

Zu 5): Was da so an Unsinnigkeiten produziert wird, da gibt es mehrere Schuldige. Da geht es nicht nur um den Arzt, sondern auch um die KV sowie um den Patienten selbst. Falsche Therapien mögen beim Arzt auch an den Vertetern der Pharmaindustrie liegen, die ihm täglich die Türe einrennen, aber auch am finanziellen Würgegriff der KVs. Oft liegt es aber auch am Patienten selbst. Man stelle sich mal vor, dass ein Arzt (mit gutem Grund) dem Patienten rät, mal ein paar Tage nichts zu essen und nur ausreichend zu trinken, - mit 95%iger Heilungschance, - was passiert dann? Da geht der liebe Patient her, tippt sich auf die Stirn und geht zum nächsten Arzt, der ihm wieder seine Tabletten verschreibt.

Zu 6): Wer macht sich denn die Mühe, wirklich die Nachsorge zu betreiben? Wer nimmt sich denn als Arzt noch die Zeit, genau zu kontrollieren, ob man mit irgendwelchen Medikamenten eigentlich nur die Symptome abgeschwächt oder unterdrückt hat, aber die eigentliche Ursache immer noch da ist? Oder anders gefragt: Welcher Arzt kann sich noch erlauben, sich dafür die Zeit zu nehmen?

Nun zu meiner Auffassung über die Problematik der KV, insbesonders der Solidarversicherung:

Das kann in dieser Form, angepaßt an die heutige Zeit, gar nicht funktionieren. Solidarität hin oder her. Aber warum soll ich für jemanden etwas zahlen, der derart bescheuert ist, dass er sich vom gesundhetilichen Aspekt her völlig unsinnig verhält und dazu noch wg. jedem Wehwehchen zum Arzt rennt? Im Gegensatz zu mir, der eine vernünftige Lebensweis an den Tag legt und niemals krank ist.

Es muss die Möglichkeit geschaffen werden, demjenigen, der das will, auch die Wahl zu lassen, ob er sich gegen die anfallenden Kosten bei Krankheit versichern will oder nicht. Was die Wenigsten wissen: Man kann sich in Österreich oder Deutschland nicht gegen Unfall versichern. Über die anderen EU-Länder bin ich nicht informiert. Das KV-System ist fest in der Hand der Versicherungs-Mafia. Was man dabei als „Unfallversicherung“ bezeichnet, ist nichts anderes als eine Zusatzversicherung in Form von Krankenhaustagegeld oder sonstigem.

Unfall ist von der Begriffsdefinition her ein nicht vorhersehbares Ereignis, das mir selbst oder Dritten Schaden zufügt. Wenn ich mir den Fuß breche, dann ist das ein Unfall. Eine echte Unfallversicherung würde sämtliche dadurch entstehenden Kosten abdecken, beginnend mit dem Krankentransport, Untersuchung im Spital, Eingipsen, Kontrolluntersuchungen und – wenn notwendig – noch Rekonvaleszenz-Behandlungen. Gibt es aber nicht. Wenn man sich den Fuß bricht, wird das über die KV abgerechnet. Egal, was man haben will, - ohne KV geht nichts, auch keine Tagegeld-Zusatzversicherung (bei uns „Unfallversicherung“ genannt).

Der Vorteil ist in Rumänien, dass die Klammer noch nicht so eng geschnürt ist, vor allem bei den Selbständigen und den Freiberuflern. Bei den Arbeitnehmern ist es Pflicht. So aber kann ich, - z.B. als Ausländer - , mit der obligaten staatlichen Notfallversicherung zufrieden sein, die das, was das Wort hergibt, abdeckt. Allerdings keine Rekonvaleszenz und keine andere chronische Behandlung. Dafür kostet das nur ca. 15 € im Monat. Diese Notfallversicherung ähnelt am ehesten einer echten Unfallversicherung.

Mir reicht das völlig, da ich nie krank bin. Als ich das erste Mal in meinem 66-jährigen Leben ernsthaft krank wurde, habe ich das alles cash bezahlt. Das geht ja mit den Preisen hier. MR am Kopf mit Analyse durch den Facharzt, ca. 100 €. Lungen CT mit Kontrastmittel: Sonderangebot am bestimmten Wochentagen, ca. 115 €. Schilddrüsenuntersuchung mit EKG – 38 €. Alles von privaten Kliniken. Hab mir vor Jahren meine Zähne machen lassen. Das war vor 12 Jahren. Die Gesamtkosten waren niedriger, als es die Zuzahlung in Österreich gewesen wäre. Hervorragende Qualität, hält bis heute ohne Probleme.

Bin hingefallen, mein Knie schmerzt schon seit längerer Zeit. Bevor ich zum Orthopäden gehe, mache ich erst mal eine Röntgenaufnahme, damit der weiß, worums geht. Ist ja Unsinn, erst zum Arzt zu gehen, der einen dann wieder zum Röntgen schickt, um danach zusammen mit dem Röntgenbild die Konsultation durchzuführen. Kostenpunkt der Röntgenaufnahme: 8 €.

Warum geht das hier zu den Preisen? Die Geräte sind doch alle aus Deutschland und die Qualität ist durchaus mit westlichen Maßstäben vergleichbar?

Gute Frage. Liegts an den fünf Mädels, die um jeden Mediziner herumschwirren und die alle mit deftigem Urlaubs- und Weihnachtsgeld bezahlt werden wollen? Oder liegts an den Preisen der medizinischen Gerätehersteller? Wenn man da vergleicht, was dasselbe EKG-Gerät in Deutschland kostet, und zu welchem Preis es in die ehemaligen Ostblockländer geliefert wird, da gehen einem schon die Augen auf. Nach dem Motto: Die Deutschen sollen zahlen, die habens ja...

Zum Inhalt der Betrachtung von Herrn Professor Kolenda:

Ich bin nicht der Meinung, dass die vermehrte Krankheitsursache im niedrigeren Einkommen zu suchen ist. Dieser Umstand wird in der Studie völlig überbewertet.

Es hängt zum Großteil mit der Bildung zusammen. Diese allerdings wird vom Gesetzgeber im Schulbereich vorgegeben. Wir haben noch in der Schule im Chemieunterricht gelernt, warum man mit Speiseöl kein Fleisch braten darf, weil die Molekularketten bei dieser Substanz schon bei 180° auseinanderbrechen, was sich in den braunen Rändern in der Pfanne sichtbar macht. Pankreas, Dünndarm- und Zwölffingerdarmerkrankungen sind u.a. die Folge davon. Aber meine Schulzeit war in den 60er Jahren. Rumänien hat prozentual gesehen die meisten Diabetes-Erkrankungen in Europa. Unterlassene Aufklärung über unvernünftige Ernährungen sind eine der Hauptursachen.

Klar hat der Verfasser das Wort „Prävention“ erwähnt. Genau das aber ist das Schlüsselwort und müsste an erster Reihe stehen. Das wiederum sollte in das System der KV eingebunden werden. Wenn man tatsächlich nicht umhin kann, und eine flächendeckende Pflichtversicherung vertreten muss, dann sollte doch folgende Spielregel möglich sein:

- KV mit selbst zu wählender Selbstbeteiligung, Bonuszahlungen bei Nicht-Inanspruchnahme. Mit eingeschlossen periodisches und altersmäßig sinnvolles Angebot von Vorsorgeuntersuchungen, kostenlos.

- Davon unabhängig eine Unfallversicherung, gleichfalls mit zu wählender Selbstbeteiligung, mit Risikoabwägung (ein Fallschirmsportler bezahlt eben mehr als ein Büroheini). Klare Trennung des Begriffs „Unfall“ von „Krankheit“.

- Vernünftige Regelung für chronische Erkrankungen.

„Gesundheitsförderung und Prävention spielen trotz aller anders lautenden Bekundungen leider nur eine ganz untergeordnete Rolle.“

Da muss ich dem Verfasser uneingeschränkt recht geben. In jeder Stadt über 50 T E müsste meiner Auffassung nach mindestens ein Infozentrum für dieses Thema bereitstehen. In Großstädten mehrere.

„Trotz aller Probleme und Defizite bietet das deutsche Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen Ländern wie den USA , in weiten Bereichen eine (noch) leistungsfähige medizinische Versorgung . Diese wird von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung auch positiv bewertet.“

Nun, da kann man verschiedener Ansicht sein. Wenn man mal einen Facharzt braucht, und da monatelang auf einen Termin warten muss, dann kommen einem da schon erhebliche Zweifel. Das ist doch auch einer der Gründe, warum so manche die Ambulanz in einer Klinik vorziehen, - was eigentlich ins Sprechzimmer des Arztes gehört.

Hängt natürlich auch mit dem positiven Bild zusammen, das von der Medienindustrie über die Krankenanstalten gezeichnet wird. Es begann mit der „Schwarzwaldklinik“ und geht bis zu den aktuellen Seifenopern, die man auf fast jedem Sender zu sehen bekommt. Jeder, der den Alltag in einem Krankenhaus kennt, kann nur den Kopf schütteln über diesen Unsinn, der da verbreitet wird.

Viele Leute aber glauben an die „heile Welt im Krankenhaus“, die einem da vorgegaukelt wird. Oft frage ich mich, ob das auch nicht der eigentliche Zweck dieser Sendungen ist. Ich war mal als Gesunder zweieinhalb Wochen ununterbrochen in einem Krankenhaus, als man von Seiten der Ärzte gemeint hat, meinen Schwiegervater unbedingt durchbringen zu wollen und man sich von der Nähe eines Familienangehörigen eine psychologische Stütze versprochen hat. Das, was ich dort alles gesehen habe (ein Gesunder kriegt die Dinge ganz anders mit als ein Kranker), bewirkte bei mir, dass ich mich mit Sicherheit erst dann in ein Krankenhaus einweisen lasse, wenn es 1 Minute vor 12 ist.

Der Verfasser geht in weiterem Verlauf auf die Einkommenssituation resp. deren Verteilung ein und stellt das dem Krankheitsbild der Bevölkerung gegenüber.

„Mit wachsender Ungleichheit auf der skizzierten Einkommensungleichheits-Skala steigen die untersuchten gesundheitlichen und sozialen Probleme deutlich an.“

Es mag ja ein untergeordneter Teil davon stimmen, aber ich sehe die dadurch entstehende Problematik von einem anderen Blickwinkel aus:

Es geht in erster Linie um fehlende Bildung sowie die Gesundheitsaufklärung. Wenn das bei der armen Bevölkerung nicht der Fall wäre, dann würden sie nicht an der Küste von Ghana den giftigen Elektroschrott verwerten und in Basra würden die Schrotthändler die Finger von den zerstörten Panzern lassen, die durch die Uranmunmition der Briten und Amis verstrahlt sind.

Das sind aber bereits die weitergehenden Folgeerscheinungen. Das Prinzipielle, nämlich die minimalsten Gesundheitsregeln, das steht doch an erster Stelle. Und genau dort hakt es ja bereits. Wenn die Leute verdorbenes Fleisch essen, dann stellt sich die Frage, ob sie das deshalb tun, weil sie nichts anderes haben - oder weil sie nicht gelernt haben, das Fleisch so zu konservieren, dass es eben nicht so schnell verdirbt. Was war vorher- das Huhn oder das Ei, - die Frage stellt sich hier genauso. Es wäre zu einfach, alles auf die Mittellosigkeit oder Armut zu schieben. Ich bin davon überzeugt, dass bei entsprechender Bildung das Wasser aus dem zweifelhaften Brunnen eben vorher abgekocht wird, bevor es getrunken wird. Viele Beispiele könnte ich noch anführen.

Nach der Logik des Status der Wohlhabenden dürfte kein Musiker oder Schauspieler an Infektionskrankheiten sterben. Die Realität lehrt uns aber etwas anderes. Auch Freddie Mercury hatte sicher genügend Geld, sich Präservative für den Aids-Schutz zu kaufen.

Weiter im Text:

„An Problemen und Defiziten, die sich in den letzten Jahren verschärft haben, sind zu nennen: In bestimmten Bereichen besteht teilweise eine Überversorgung und in anderen eine Unterversorgung bzw. Fehlversorgung.“

Stellt sich die Frage, ob die Unterversorgung nicht zum Wohle der Patienten ist. Warum stelle ich diese provokative Aussage so in den Raum:

Ich erinnere mich an meine akute Prostataentzündung im 3. Lebensjahrzehnt. Da bekam ich ein bestimmtes Medikament verschrieben, das ich unbedingt einnehmen müsste. Nach ca. 6 Wochen konnte ich meinen rechten Arm nicht mehr gebrauchen, - es gab keine vernünftige Erklärung dafür. Der Chirurg meinte, - Knochenhautentzündung infolge Abnützung. Es kann sich wohl kaum jemand die Dimension vorstellen, wenn man als Selbständiger im Baunebengewerbe seinen rechten Arm nicht mehr gebrauchen kann.

Nicht einmal eine Kaffeetasse konnte ich mehr halten, sie fiel mir vor Schmerzen aus der Hand. Manuelle Arbeit auf der Baustelle war passe, auch am Zeichenbrett war ich nicht mehr einsetzbar.

Die psychische Belastung stieg ins Unermeßliche, - schließlich stand ja noch eine Familie hinter mir, die ich zu versorgen hatte. Nur mir alleine habe ich es zu verdanken, dass ich eine Art genauer Gewissenserforschung betrieben habe, um festzustellen, wo ich den Grund für dieses Dilemma finden könnte. Irgendwie bin ich auf dieses Medikament gekommen, - keiner der Ärzte, die ich darauf angesprochen hatte, sah da einen Zusammenhang, schloss es aber auch nicht aus.

Als ich das Medikament absetzte (es wurde übrigens einige Jahre danach vom Markt genommen), dauerte es wieder ca. 6 Wochen, bis ich meine volle Funktionsfähigkeit des Armes zurückerhielt. Um die Sache absolut sicher zu verifizieren, versetzte ich anschließend eigenhändig 70 lfm von Betonkantensteinen 30 x 10 x 100 cm, wobei einer ca. 35 kg wog. Es gingen mir also mehr als 2 to durch die Hände. Absolut beschwerdefrei.

Das war nur ein Beispiel. Als ich im Alter von 65 Jahren das erste Mal in meinem Leben ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hatte, was sich mit meinen üblichen Methoden nicht in den Griff bekommen ließ, da schaffte es meine Frau, mich zum Arztbesuch zu überreden. Hätte ich das wohl besser nicht gemacht.

Schwere Laryngitis aufgrund einer davor verlaufenden Virose bewirkte bei allen möglichen HNOs hauptsächlich Cortisonbehandlung. Am Extremsten waren die Injektionen von Cortison direkt in die Nase. Angenehmes Gefühl. Aber niemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mir durch diese überdimensionalen Cortisongaben eine Fragilität des Knochenbaus einhandle. Erfolg: Mehrere Wochen danach zwei Anbrüche an meinem Handgelenk, aufgrund einer starken Dreh- und Schubbewegung, die ich aber seit Jahrzehnten gewöhnt bin.

O.k., dann war ich schlauer. Hab mich übers Net informiert, mir entsprechende Rationen von Magnesium, Calzium und Silizium reingezogen, und nun beginnt es nach Monaten, sich wieder zu normalisieren.

Warum erzähle ich das alles? Ist es wirklich ein Nachteil, wenn man medizinisch „unterversorgt“ ist? Oder ist es dem Wohle des „Patienten“ nicht zuträglicher? Sind das Ausnahmen, die mir widerfahren sind, oder ist das schon die Regel, oder ist es so wie im Lotto, - 50 : 50, ob es durch die Behandlung besser wird, oder der Schuss nach hinten losgeht?

Sind es einfach Flüchtigkeitsfehler der Mediziner oder ist es schon Methode, um bei der Behebung eines Problems bereits den Grundstein für das nächste zu legen, damit der Fortbestand der Praxis gesichert ist? Lassen wir das mal so im Raum stehen. Aber der niedergelassene Arzt, der nicht gelernt hat, knallhart zu rechnen, der ist schneller weg vom Fenster, als man glaubt.

Mit dem folgenden Argumentation entfernt sich der Autor aber deutlich von der „Reich-Arm-Version“, obwohl er andauernd versucht, diese in die Diskussion einzubinden:

„Chronische Krankheiten sind somit zu einem wesentlichen Teil Folgen eines krankheitsfördernden Lebensstils, der durch Verhaltensprävention günstig zu beeinflussen ist“

„Leider steht aber die Prävention chronischer Krankheiten bei den meisten Ärzten derzeit nicht hoch im Kurs.“

Ist ja auch verständlich. Wenn ich meinem Kunden in seinem Garten rate, seine Sträucher und Bäume deutlich mit Abstand zu setzen und so zu beschneiden, damit eine bessere Durchlüftung stattfinden kann, dann werde ich wohl kaum damit rechnen, noch einen Auftrag zur Spritzung mit einem Fungizid zu bekommen, weil dann die Wahrscheinlichkeit der Pilzkrankheiten deutlich zurückgeht. Ein Schelm, der das auf die ärztliche Kunst überträgt und Böses dabei denkt.....

Definieren wir mal die chronischen Krankheiten genauer, wie es im Beitrag zu lesen ist:

„Auf dem Gebiet der Sekundärprävention besteht ein enormes Potential zur Senkung der Zahl chronisch Kranker“

„Es handelt sich um die Erkrankungen, die heute die Todesursachenstatistik anführen. Dazu gehören die KHK einschließlich des Herzinfarkts, die zerebrale Ischämie mit dem Schlaganfall, die Hypertonie, die Adipositas mit dem Diabetes mellitus Typ 2 als wichtigster Folgeerkrankung, die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und die häufigsten Krebserkrankungen. Diese Krankheiten werden auch als chronische Volkskrankheiten oder Zivilisationskrankheiten bezeichnet.“

„Somit besteht heute kein ernstzunehmender Zweifel mehr daran, dass es mit Hilfe eines gesundheitsförderlichen Lebensstils gelingen kann, die oben genannten chronischen Krankheiten, die vor allem mit dem tödliche Quartett zusammenhängen, weitgehend zu vermeiden.“

Ich gehe davon aus, dass nun kaum mehr jemand auf die Idee kommt, diese Ursachen nach hohem und niederen Einkommen zu unterscheiden. Genauso hat es nichts mit den Armutsfaktoren z.B. in den armen Ländern Afrikas zu tun, und am besten kann man die tatsächlichen Gründe für die chronischen Krankheiten in China beobachten. Als dort ein ziemlich niederer Lebensstandard üblich war, da ging es mit den Volkskrankheiten, alles war im Rahmen. Ab dem Zeitpunkt, als sich der Wohlstand für breite Schichten der Bevölkerung einstellte, gings auch mit anderen Problemen rasant vorwärts:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/kehrseite-des-wohlstandbooms-jeder-dritte-diabetiker-ist-chinese-12896488.html

Es dürfte jedem klar sein, dass die Volkskrankheiten nur sehr wenig mit dem Einkommen zu tun haben, vielmehr sind die Ursachen in der Aufklärung, der elementaren Gesundheitsinformation, die eigentlich in den Schulen beginnen müsste, aber weitestgehend ausfällt, sowie in der Weiterbildung der Bevölkerung in Sachen Gesundheitsprävention zu suchen. Der Autor gibts das ja selbst zu, aber mit anderen Worten:

„Erfolge auf dem Gebiet der Prävention hängen aber auch von der Gesundheitskompetenz des Einzelnen ab. Darunter ist die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen zu verstehen, etwas für seine Gesundheit und deren Erhaltung zu tun. Das setzt voraus, dass er sich das nötige Wissen angeeignet hat, das hierfür erforderlich ist, und motiviert ist, es soweit wie möglich umzusetzen.“

Wieder sind wir bei der Bildung, und beim Thema, dass hier breitflächig so gut wie nichts vermittelt wird, - außer den Nikotin- und Alkoholkonsum einzuschränken. Mit diesen Binsenweisheiten begnügt man sich, - aber die wesentlichen Punkte fallen dabei unter den Tisch.

Die Allöopathie ist von sich derart eingenommen, dass sie kaum andere Meinungen zuläßt, und dadurch dem Patienten auch nichts vermittelt. Und die meisten Ärzte fahren auf dieser Schiene. Durch Zufall habe ich ein altes Hausbuch der Medizin in die Hand bekommen, und darin geblättert. Gedruckt im Jahre 1936 und in altdeutscher Schrift. Da wurden generell bei der Behandlung von den beschriebenen Krankheiten mehrere Wege aufgezeigt: Neben der Allöopathie auch die Naturheilkunde, die Homöopathie, die Biochemie, die Pflanzenheilkunde. Daneben werden aber auch bestimmte Hausmittel erklärt, sowie in bestimmten Fällen auch Elektrotherapien oder Hypnose angesprochen.

Wie arm sind wir denn geworden, alles auf ein paar Tabletten der Pharmaindustrie zu beschränken.... Aber genau nur das funktioniert noch in den 10 Minuten des Konsultationsgespräches. Wie man damit weitere Krankheiten produziert und dadurch die Summe der abgelieferten Beträge der Solidargemeinschaft belastet, - das zu untersuchen, überlasse ich kompetenteren Leuten.

Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass der überwiegende Teil der Ärzteschaft nicht bereit ist, sich in die Suppe spucken zu lassen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich meinem Bekannten, der ein guter Allgemeinmediziner, aber zugleich auch Heilpraktiker war, eröffnete, dass ich vorhabe, mit periodischen Fastenkuren zu beginnen, - aber die erste Kur nach meinen Lektüren unter Aufsicht des Arztes ablaufen sollte. Sein Kommentar damals: O je, nun will er mich nichts mehr verdienen lassen....

Damit war ich gemeint, - und den Sinn dieser Worte habe ich zwar im Moment als Spass, aber den Ernst darin später sehr wohl verstanden. Wie sehr man dagegen aus der Allgemeinmedizn vorgeht, das ergibt sich bereits aus dem Vokabular. Derjenige, der davon überzeugt ist und sich damit gesund hält, bezeichnet das als „Heilfasten“. Derjenige, der dagegen ist, vor allem so mancher Allgemeinmediziner, der bezeichnet denselben Vorgang als „Crash-Diät“. Dabei dürfte jedem Eingeweihten klar sein, dass Heilfasten niemals eine Diät sein kann.

Aktuell kann ich noch ein selbsterlebtes Beispiel anführen:

Nach der Laryngitis stellt sich ein seltsamer Husten ein, der sich hauptsächlich in einem Kehlkopfreiz bemerkbar machte. Das wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen. Schlimm war nur, dass man bei so einem Hustenanfall plötzlich das Bewußtsein verliert, zumindest ein immenses Schwindelgefühl bekommt, wo sich das Unterste zum Oberen kehrt und was noch mit Erbrechen und Schweißausbrüchen verbunden ist. Alle dafür in Frage kommenden Untersuchungen wurden gemacht, alle Fachärzte konsultiert, - keiner konnte den Grund finden. Weder der Neurologe, noch der Pneumologe oder Kardiologe, alle Werte waren im grünen Bereich.

Von den insgesamt fast 10 Medizinern waren nur zwei bereit, meine auf fast sieben Seiten vorgelegte Anamnese zu lesen. Die haben auch große Augen gemacht, als ich das vorgelegt habe, - das sind sie anscheinend nicht gewohnt. Aber von diesen zweien habe ich die realistischten Meinungen erhalten. Manche führten es auf Streßfaktoren zurück. Ich weiß es nicht, kann es aber auch nicht ausschließen.

Fest steht, dass nach einer Woche meiner wieder periodisch beginnenden Fastenkur diese Erscheinungen beendet waren. Warum, konnte mir auch niemand erklären. Der ehrlichste Arzt ist für mich auch der, der einfach sagt, - „tut mir leid, dafür habe ich keine Erklärung“, und nicht der, der irgendeinen Stuss daherredet, nur damit irgendwas gesprochen wird.

Damit komme ich zu meinem persönlichen Fazit:

Ich bin bis jetzt sehr gut damit gefahren, dass ich seit den 80er Jahren keine KV-Beiträge mehr bezahlt und mich erfolgreich ausgeklinkt habe. Wenn ich an ähnliche Fälle bei meinen Berufskollegen denke, kann ich mir hochrechnen, was ich mir dadurch erspart habe.

Wenn der Autor zu Beginn seiner Ausführung den Ausspruch anführt:

„Jeder ist allein seines Glückes Schmied“, wobei der erfolgreiche Schmied angeblich mehr Anrecht auf Gesundheit hat als der weniger erfolgreiche, weil die Gesundheit käuflich und eine Ware geworden ist.“

Dann muss ich ihm dabei recht geben, aber in einer abgewandelten Form dieses Zitats:

„Jeder ist allein seines Glückes Schmied“, wobei der sich für eine gesunde Lebensweise interessierte Schmied zu Recht mehr Anrecht auf Gesundheit hat als der gedankenlose, weil die Gesundheit zum überwiegenden Teil in der Hand jedes Einzelnen liegt.“

Die vier Säulen meines persönlichen Konzeptes:

- Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, auch mal das genießen, was einem schmeckt, aber nichts übertreiben

- Kritische (nicht hypochondrische) Selbstbeobachtung, die ein jährliches großes Blutbild mit Urin und Prostatauntersuchung miteinschließt (bei uns ca. 95 €)

- Tägliche Gymnastik und ausgleichende Bewegung

- Harmonie in der Familie und im Beruf, Hobbies und persönliche Zufriedenheit

Auf diese Art habe ich mich seit über 30 Jahren nahezu gesund gehalten, - kenne auch mit nun 66 keine Wehwehchen, und kaum jemand glaubt mir meine Altersangabe, wenn er mich danach fragt.

Natürlich weiß ich, dass dazu auch die entsprechenden Gene gehören, - aber das ist nicht alles. Es muss auch der Verstand mitspielen. Ich sehe keinerlei Veranlassung, mich mit irgendeiner teuren KV auseinanderzusetzen. Wozu auch. Alles, was ich mir aufgrund des problematischen Ratschlages meiner Frau, mir ärztlichen Rat zu suchen, seit dem Frühjahr an Untersuchungen und Therapien geleistet und bezahlt habe, übersteigt in der Summe nicht einen einzigen Monatsbeitrag für eine KV in Deutschland oder Österreich als Selbständiger.

Nein, wir haben hier keine Reichtümer und sind auch sonst nicht besonders gut betucht. Aber wir denken mit. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar, wenn man von einer Zwei-Klassen-Gesundheitsversorgung für Arme und Reiche spricht. Der Grund für die zerfahrene Situation liegt m.E.n. bei diesen Punkten:

- Unwissenheit und Uninteressiertheit für die wichtigsten biologischen Abläufe im menschlichen Organismus

- Falscher Ansatz beim Arztbesuch, keine vorangegangene Selbstbeobachtung (Anamnese), kaum Bereitschaft zur periodischen Präventivuntersuchung (das einfachste wäre da ein Blutbild), und blinder Glaube an den Gott in Weiß, den man wg. jedem noch so unnötigen Mist konsultiert.

- Bequemlichkeit, Selbstzufriedenheit, etc., was sich in unüberlegten Konsum von Suchtgiften sowie im Bewegungsmangel ausdrückt („warum soll ich mich ändern, es geht mir doch gut...“)

- Die Mafia-Strukturen der KVs, die Finanzpolitik der KVs sowie deren Status. Kaum Bereitschaft zur Selbstbeteiligung oder Bonuszahlung an die Versicherten bei Nichtinanspruchnahme.

Beispiel: Bayerns AOK-Chef Helmut Platzer erhielt zum Gehalt von 185 486 eine Bonuszahlung von 55 646 Euro.

Quelle:

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/gehaltstabelle/so-ueppig-verdienen-die-kassen-chefs-29389816.bild.html

- Nur vorgegebenes, aber kein tatsächlich ernst zu nehmendes Interesse der verantwortlichen Politiker für die Volksgesundheit

Zum letzten Punkt möchte ich noch ein Beispiel anführen, das eigentlich der Logik entspricht:

Man stelle sich mal vor, dass man durch Bildung, Aufklärung und sonstige gesundheitspolitische Maßnahmen die Bevölkerung soweit bringt, dass nur noch bei Unfällen oder in Ausnahmefällen das Alter von 80 Jahren nicht erreicht wird.

Was würde dann passieren? Die könnten doch bei der Rentenversicherung noch im selben Jahr wg. Zahlungsunfähigkeit Konkursantrag stellen.... Es kann doch schon rein rechnerisch niemand ein Interesse daran haben, dass die Leute gesund bleiben und dadurch älter werden.

Ganz abgesehen davon muss man auch die andere Seite sehen. Man stelle sich mal vor, es würden aufgrund gewisser Bildungs- und Aufklärungskampagnen nur noch die Hälfte der Leute erkranken und den Arzt konsultieren.

Was wäre dann? Wieviele Arztpraxen müssten dann schließen, wieviele Arbeitsplätze im medizinischen Bereich würden dann wegfallen, was würde das für die Belegschaft und besonders für die Umsätze der Pharmaindustrie bedeuten....

Hat sich mal jemand ausgerechnet, was der Wirtschaftsfaktor „Medizin“ und die tangierenden Bereiche für eine Volkswirtschaft bedeuten? Insbesonders bei einer deutlichen Reduzierung? Da müsste doch wieder ein neuer Krieg ins Auge gefasst werden, um die Bevölkerungszahlen auf einem bestimmten Level zu halten.... Der Autor hats ja an einer Stelle angesprochen, - in Deutschland macht das Thema Medizin ca. 11% des BIP aus.

Nein, obwohl ich mit vielem konform gehe, was in dem Beitrag steht, aber der Hebel müsste von einer ganz anderen Seite angesetzt werden. Und genau das wird aus meinen dargelegten Gründen niemals passieren.

Deshalb gehe ich mit dem Fazit des Autors nicht konform, wenn er schreibt „Da Menschen in reichen Gesellschaften mit mehr sozialer Gleichheit in körperlicher und seelischer Hinsicht gesünder leben,...“. Ich bin der Meinung, dass die Motive in anderen Bereichen zu suchen sind und nur vereinzelte Krankheitsfälle mit fehlender sozialer Gleichheit was zu tun haben.

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