Was macht die Hausfrau so beim täglichen oder wöchentlichen Einkauf? Sie schaut aufs Geld, und danach auf die Qualität. Natürlich muss sie das in ihre Verantwortung für die Familie reinbringen, - oftmals aber dominiert der finanzielle Aspekt.

Wäre das anders, dann hätten wir nicht so viele Filialen von Aldi/Hofer, Lidl, Billa, und wie sie alle heißen.

Was dabei meistens auf der Strecke bleibt, das ist die Frage, wo das denn herkommt, was wir da einkaufen und dann futtern. Klar lesen wir dann auf dem Aufkleber über irgendeine Region, um uns selbst zu beruhigen. Genauso klar ist, dass es für denjenigen, der in der Großstadt wohnt, sich im täglichen Hamsterrad befindet und oft nicht weiß, wie er die letzten paar Tage vorm 1. die Familie durchbringen soll, verdammt schwer ist, da irgendwelchen Idealen nachzugehen.

Wir haben kaum mehr einen Bezug zum Produzenten. Wer das ist? Ganz einfach: Der Bauer.

Der Bauer ist gezwungen, über seine Genossenschaft oder auch direkt an den Großabnehmer zu verkaufen, und letzterer diktiert den Preis. Da aber der Konsument (also wir selbst) immer dort kaufen, wo wir weniger dafür bezahlen, drückt der Großabnehmer automatisch den Preis beim Bauern und der Bauer muss kuschen. Sonst bleibt er auf seinen Erzeugnissen sitzen, die er schlecht ins Regal legen kann, um sie erst nächstes Jahr zu verkaufen.

Uns wird kaum bewußt, was wir dadurch der Landwirtschaft antun. Es geht auch an uns vorbei, wenn der früher dominierende landwirtschaftliche Familienbetrieb durch unsere Einkaufspolitik zum überwiegenden Teil zur Aufgabe gezwungen wurde. Was wir auch nicht wissen, - das ist der altbekannte Spruch:

Man kann zwar aus einem Bauern einen Fabrikarbeiter machen, aber niemals aus einem Fabrikarbeiter einen Bauern.

Irgendwann wird uns dieser Spruch noch ganz böse aufstoßen. Nun ja, - solange wir unsere Lebensmittel günstig und auch schön im Aussehen im Supermarkt kaufen können, interessiert uns das nicht. Die Agrarindustrie, egal ob in Deutschland, Spanien oder Israel - wird das schon richtig machen.

Wenn wir aber merken, dass da was mit unserer Gesundheit nicht mehr so ganz stimmt, dann suchen wir einen Schuldigen. Natürlich niemals uns selbst, - sondern den Produzenten. Das Fleisch ist nicht mehr gesund, - das Fleisch ist schuld. Also ernähren wir uns vegetarisch. Aber auch das Grünzeug ist nicht mehr gesund, - weil zuviel Monsanto im Spiel ist. Also demonstrieren wir gegen Monsanto, damit wir wieder gesund ernährt werden.

Niemand kommt auf die Idee, für sich selbst die Querverbindungen herzustellen. Zum Beispiel: Wenn ich dem Bauern nicht mehr dafür bezahlen will, dass er Leute einstellt, die auf seinen Feldern in Lohnarbeit das Unkraut neben den Krautköpfen jäten, dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als das Unkraut mit Chemie zu bekämpfen, wenn er noch einen vertretbaren Gegenwert für seine Arbeit/Hektar erhalten will.

Und so ist es mit allem. Sämtliche Lebensmittelskandale kommen doch nur daher, weil der Preis immer mehr gedrückt werden muss. Dabei geht man von der Unwissenheit/Unbedarftheit/Dummheit des Konsumenten aus. Gerade dieses Beispiel muss ich als Dummheit bezeichnen, wenn man meint, aus dem Burgenland Beerenauslese für 15 öS zu bekommen, wie es damals im Glykolskandal war.

Man könnte die Beispiele x-beliebig fotführen. Der Effekt:

Für alles, was dann im Bauch oder sonst wo zwickt, bekommen wir eine Tablette. Wenn wir dann hören, dass dieser oder jener wieder Krebs, oder sonst was hat, - dann reden wir uns ein, dass es das alles früher auch schon gegeben hat, - nur hat man das damals nicht so wahr genommen oder registriert.

Meldungen wie diese lesen wir erst gar nicht:

http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/in-2015-wurden-100-000-tonnen-unkrautgift-verkauft-absatz-von-pestiziden-steigt-auf-hoechsten-wert-seit-2009-a2149503.html

Natürlich rede ich hier leicht. Ich lebe in Siebenbürgen, kaufe mir vom Markt die selbst erzeugten Lebensmittel der kleinen Bauern, von denen ich genau weiß, dass sie kein Geld für die (hierzulande relativ teuren) Spritzmittel haben. Ich bin auch mit 66 noch gesund, brauche keinen Arzt, habe hervorragende Laborwerte und weder Krebs oder Allergien oder sonstigen Blödsinn.

Aber man kann auch in Österreich oder Deutschland dagegensteuern. Es gibt überall Landwirtschaftsbetriebe, die Hofverkauf haben. Da kann man dem Bauern über die Schulter sehen, und sich informieren, was man kauft. DIESER Bauer wird sich gründlich überlegen, ob er sich irgendeinen Schnitzer erlauben kann, - was die Güteklasse seiner Produkte betrifft. Weil dann ist er sehr schnell weg vom Fenster. Der Supermarkt lebt davon, dass auch dann, wenn ein paar abspringen, immer noch genügend andere zum Einkaufen kommen.

Was mein Beitrag bewirken soll? Nachdenken, selbstkritisch sein, und versuchen, sich für sein Geld mehr an der Gesundheit zu orientieren, - auch dann, wenns etwas mehr Mühe macht. Heute gibts das Internet. Wenn man will, findet man dort alles, - auch die Organisationen, die sich um die Beibehaltung und die Rechte auf unsere alten Gemüse- und Obstsorte bemühen, damit Monsanto und Konsorten nicht alles in die Hände fällt.

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