AC–DC crazy – that`s the way! Wechselstrom und Gleichstrom.

Ich war bisher nicht wirklich der unbedingte Fan, mein musikalischer Weg hat viele Seiten. Begonnen mit Led Zeppelin, Deep Purple, Pink Floyd, Black Sabbath usw.- immer auf Revolution, sowie auch ruhig, besinnlich, nachdenklich und klassisch.

Aber einer meiner Töchter, amerikanisch – mit Tattoo, Jeep – ist AC–DC Fan. Eine absolute Zerstörerin von Helene Fischer und Hansi Hinterseer CD`s. Gut so, das hat sie vom Papa. Immer Revolution, Che Guevara und Kuba.

Weihnachten 2014, zwei Karten, für das AC-DC Konzert in Spielberg. Ich muss mit. Tag X. 14. Mai 2015 – der Tag, an dem sich die Hölle auftat. Schon morgens sind wir unterwegs, Richtung Spielberg.

Meine Tochter Bianca Yayanua, (indianisch) sonst Langschläferin, war der Aufseher, der mich antrieb. Ja nicht zu spät kommen, ja nichts versäumen.

Na ja, jetzt habe ich schon Pink Floyd, die Rolling Stones und Roger Waters Life gesehen, aber AC-DC noch nicht. Wir nähern uns dem Ort des Grauens und des Geschehens: Spielberg-Steiermark-Österreich.

Polizei-Hubschrauber, Rettung, Feuerwehr, Security, Bier-Brathendln, Würstl-Fanartikeln, und zehn tausende Fan`s. 105.000 sollen es werden. Von allen Seiten strömen sie heran, mit Teufelshörnern auf dem Kopf, schwarz gekleidet, aus vielen Ländern rund um Österreich. AC-DC. Auto geparkt – Karten nicht vergessen, und schon reihen wir uns ein in den Strom der Wahnsinnigen.

Vor uns sehen wir schon den Bühnenaufbau. Gigantisch, gewaltig, beängstigend, teuflisch, unheimlich, einfach cool und mega-geil. Camper, die schon Tage hier verweilen, um den teuflischen Sound zu huldigen. Sie grölen, sie saufen, sie feiern, sie kiffen, sie schreien, sie leben ihren Traum.

Die kalte uncoole berufliche alltägliche Problemwelt ist vergessen.

Wir sind am Ziel angekommen, aber der heilige Bereich wird erst um 14 Uhr geöffnet. Viele Stunden kauern die Jünger von AC-DC schon vor diesem Bereich.

Sie wollen ganz nahe sein, wenn die Glocke erklingt, die Kanonen donnern, und wenn Angus Young seine Gitarre würgt, bis die Fans durchdrehen.

Die Teufelsjünger sammeln sich, Stunde für Stunde werden es mehr. Es brodelt, es knistert, es überträgt sich ein Funke der nicht mehr aufzuhalten ist. 105.000 Köpfe, drei Generationen versammelt, um sich dem Rocksound hinzugeben. Da sind der Opa, der Papa und Enkelkinder, alle mit leuchtenden Teufelshörnern auf dem Kopf. Das Leben beginnt: Es kann so einfach, so laut, so geil, so überwältigend, aber auch so verrückt sein. Jetzt zählt nur die Musik, das Ereignis.

105.000, mit einem Ziel- that`s the Way.

20Uhr 30- die Hölle hat sich aufgetan- die Bühne explodiert und der Sound zerfetzt dein Trommelfell. Meine Tochter lächelt, und ich bin der Teufel persönlich. Die Hörner leuchten, es ist soweit, der Weltuntergang hat begonnen.

Die Menge ist nicht mehr zu halten. Hände fahren zum Himmel, Schreie und extatisch bewegen sich die Menschen. Der Teufel ist gekommen, und Gott hat daran Wohlgefallen.

Hells Bells- die Höllenglocke läutet.

Ich bin grollender Donner, ein Unwetter

Ich komme über euch wie ein Hurrikan

Meine Blitze zucken über dem Himmel -Glocken der Hölle, sie nehmen dich mit nach unten, Glocken der Hölle, sie schleifen dich hinterher

Glocken der Hölle, werden die Nacht zerteilen

Glocken der Hölle, du kannst nicht dagegen ankämpfen, ja Glocken der Hölle

(Text:Hells Bells von AC-DC)

Fast drei Stunden Höllentrip, Paradies, Sinnes und Ohrenrausch.

Ich bin taub, aber glücklich. Meine Tochter schwebt vor Freude.

Angus Young ist über die Bühne gerauscht, mit einem Gitarrensolo, das es immer nur einmal geben kann. Das überlebt so mancher nervlich, seelisch und optisch nicht mehr.

Die Musiker haben alles gegeben, und wir sind hinuntergefahren in die Hölle, auf dem “Highway to Hell.“

Meine Tochter hatte recht, jetzt bin ich ein Teufelsjünger geworden- und ich liebe das Leben.

Das sollte man tun, leben, gemeinsam etwas unternehmen, verrückt sein- und schreien, bis man keine Stimme mehr hat.

Dafür gibt es AC-DC und andere, man sollte es sich öfters geben, diesen Kick. Und man muss ihn mitnehmen in das reale Leben, dann schafft man es, all die verrückten Geldroboter zu ertragen, die nichts anderes kennen, als auf deine Kosten, mit deiner Kraft , noch mehr Kohle zu machen.

Das Leben ist einfach zu kurz, deshalb sollte man öfters die Hells Bells läuten lassen, dann ist es einfach ur-geil.

Wechselstrom und Gleichstrom- und aus.

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