250 deutsche Regierungsvertreter fliegen ...

... zur Weltklimakonferenz nach Dubai

Morgen beginnt für mindestens zwei Wochen die 28. Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Rund 70.000 Unterhändler, Journalisten, „Aktivisten“ und „Fachleute“ treffen sich in der Expo City, darunter Politiker aus rund 200 Staaten.

Da kann Weltklima-Retter Deutschland als Vorbild nicht fehlen. Deshalb fliegen gleich 250 deutsche Regierungsvertreter dorthin. Nicht alle auf einmal. Und nicht alle in einem einzigen Großraum-Jumbo, den die Bundesregierung ohnehin nicht hat. Viele der 250 fliegen nur tageweise dorthin. Was natürlich jede Menge Solo- und Leer-Flüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr – wenn sie denn einsatzfähig ist – erfordert.

Natürlich wird die Crème de la Crème nicht fehlen: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am 1. Dezember zum Auftakt anreisen und am Leaders Summit zur Eröffnung der Konferenz teilnehmen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird in Dubai die Verhandlungen in der zweiten Woche übernehmen und zu Ende bringen. Geplant ist ihr Aufenthalt von 8.12. bis zunächst 12.12. – wobei sie die übliche Verlängerung bereits eingeplant hat. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) wird der COP28 im Rahmen einer Nahostreise kurz vor Baerbock einen Besuch abstatten.

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wird in der zweiten Hälfte der COP28 vor Ort sein. Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) wird ebenso wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) persönlich nach Dubai reisen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war zunächst ebenfalls als Gast in Dubai angekündigt, wird nun aber nicht persönlich teilnehmen, sondern seinen Staatssekretär schicken.

Gerne würden wir rechnen, was diese 250 bzw. 70.000 wichtigen Leute an CO2-Fußabdruck hinterlassen, was aber nicht möglich und politischerseits nicht erwünscht sein wird. Wir setzen nur einmal fiktiv an, dass alle 250 deutschen Regierungsvertreter „Linie“ und „First Class“ in einem halbwegs vollbesetzten Jet fliegen. Dann würden die 250 Leute für die 9.200 Kilometer lange Hin- und Rückstrecke Berlin–Dubai pro Nase etwa 3,5 Tonnen CO2 verursachen. Das ist in etwa die Hälfte des CO2-Ausstoßes eines Durchschnittsdeutschen in sechs Monaten. Alle 250 zusammen liefern also fast 900 Tonnen CO2.

Aber es wird wohl ein Vielfaches sein. Deshalb können wir auch die Kerosin-Kosten nur näherungsweise ausrechnen. Denn die 250 sitzen nicht zur selben Zeit im selben Flieger, sondern in spärlich besetzten Fliegern der Flugbereitschaft, die der deutsche Steuerzahler großzügig „sponsert“. Es geht sicher in Millionenbeträge allein für Kerosin – Wartung der Flieger und Kosten des Flugpersonals nicht mitgerechnet. Logis in Dubai ebenfalls nicht mitgerechnet. Eine der Oppositionsparteien wird hoffentlich eine Anfrage an die Bundesregierung stellen, wie viel der klimabewegte Klassenausflug nach Dubai gekostet hat.

Außenministerin Baerbock, die im August 2023 schon einmal in der Nähe von Dubai mit einem Regierungsflieger gestrandet war, tangiert all dies nicht einmal peripher. Vollmundig erklärt sie im Vorfeld der COP28 in einem „Namensbeitrag“ unter der Überschrift „Die Weltklimakonferenz ist eine Chance – wenn wir alle anpacken“: „… jede Tonne CO2, die ein Land ausstößt, schadet uns allen.“

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