Papst ebnet dem Leiden unzähliger Kinder den Weg

Über den sonst so beliebten Papst ergeht im Netz gerade ein Shitstorm enormen Ausmaßes. Zu Recht!

Wie kann es sein, dass der für seine Offenheit und Weitsicht gefeierte Franziskus das Schlagen von Kindern legitimiert, ohne sich des Ausmaßes des grausamen Schadens, den er damit anrichtet, bewusst zu sein? Was kann das Oberhaupt der katholischen Kirche in Zeiten, in denen Kinder "aus Versehen" zu Tode geschüttelt oder geschlagen werden, geritten haben, Gewalt an Kindern zu legitimieren? Indem der Papst einem "bisschen Hauen" seinen Sanctus gegeben hat, hat er sich mitschuld gemacht am Leid und an der Misshandlung abertausender Kinder.

Kaum ein Vater, der sein Kind misshandelt, tut dies mit dem Vorsatz, es zu misshandeln, sondern in dem Glauben, Schläge seien ein probates Mittel um "zu erziehen". Laut einer Unicef-Studie sind weltweit rund eine Milliarde Kinder zwischen zwei und 14 Jahren regelmäßiger Gewalt ausgesetzt. Dass Prügelstrafen zur Erziehung gehören, ist vor allem in armen Familien mit geringer Bildung verbreitet. Diesen Menschen Wasser auf ihre Mühlen zu schütten, ist inakzeptabel, unverantwortlich und grausam. Selbst wenn der Papst zwischen "sanften" und "brutalen" Schlägen unterscheiden kann - ein großer Teil seiner Schafe kann es nicht.

Und selbst wenn: Was ist es für eine irrwitzige, realitätsfremde Ansicht des Papstes, wenn er glaubt, Geschlagenwerden könnte in Würde geschehen? "Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: 'Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen.' Wie schön! Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter." So wird Franziskus zitiert.

Wie könnten Schläge, ob sie nun ins Gesicht, auf den Po, die Hände, auf den Rücken, in den Bauch - wohin auch immer erfolgen, nicht demütigen?! Schläge gehören zum Prinzip der Demütigung und jeder Übergriff gegen ein Kind zerstört unwiederbringlich ein Stück seiner Würde. Und das kann doch in keinster Weise legitimiert werden. Schon gar nicht von der Kirche!

Ich weiß nicht, welcher "göttlichen Fügung" ich es zu verdanken habe, dass ich meine Kinder noch nie schlagen "musste". Aber ich kann sagen - auch wenn das offenbar jenseits der Vorstellungskraft des Vatikans liegt: Gewaltfreie Erziehung funktioniert! Und genau dazu hätte der Papst als "Lehrer und Hirte der Völker" bei seiner Generalaudienz, die der Rolle von Vätern in der Familie gewidmet war, animieren sollen, anstatt Millionen von Schläger, die doch nur zum Wohle des Kindes Schlagen, in ihrer Position zu bestärken und dem Leiden unzähliger Kinder den Weg zu ebnen: Durch seine Schuld, durch seine Schuld, durch seine große Schuld!

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