Vom Standardbis zum Spiegelpoppt die Thematik der Handysucht alle paar Wochen medial immer wieder auf. Dabei geht es dabei nur bedingt um die Sucht wegen des Smartphones.

Wenn in Zusammenhang von Sucht vom Smartphone gesprochen wird, dann müssen wir unterscheiden. Denn durch die Vielzahl an Sozialen Medien handelt es sich im weiteren Sinne eher um die Abhängigkeit vom Internet. Parallel zur anerkannten Internetspielsucht können ähnliche Symptome auftreten (etwa starkes Eingenommensein von Internetspielen, Entzugserscheinungen, das Bedürfnis, immer mehr Zeit aufzuwenden oder der Verlust von Interesse an anderen Freizeitbeschäftigungen). Je nach Anzahl der Symptome, die gleichzeitig vorhanden sind, handelt es sich um milde, moderate oder schwere Erkrankung.

Im engeren Sinne geht es beim Begriff Handysucht um die Sucht nach Erreichbarkeit, um das Verlangen, wirklich nichts zu verpassen. Das ist in gewissem Sinne paradox, da die Handys sich per Ton oder Vibration ohnehin melden, wenn eine neue SMS, eine E-Mail oder eine Whats App-Nachricht eintrifft. Der Unterschied kann so illustriert werden: Dem Internetsüchtigen ist es egal, ob er vor dem PC, dem Laptop oder mit dem Smartphone in der Hand da sitzt. Jene, die sich nach Erreichbarkeit sehnen, brauchen das Telefon und all seine Möglichkeiten der Kommunikation. Und checken öfters pro Minute, ob sicj was getan hat.

Beide Süchte – Internet und Handy – sind relativ jung, vielleicht zehn oder zwölf Jahre alt. Bevor das Internet einer breiten Masse zugänglich war und gerade, bevor es leistbare Smartphones gab, existierte ein solches Krankheitsbild kaum. Gewisse Aspekte allerdings sehr wohl. Porno- oder Spielsucht ist von dem Medium unabhängig, da es nicht um Onlinepornos oder Spielewebsites geht, sondern um den Kick, der aus der Sache selbst entsteht.

Menschen, die – nun wieder grob gesprochen – einer Handysucht im weiteren und engeren Sinne leiden, werden für andere bemerkbar zunehmend nervös und gereizt, wenn es nicht verfügbar ist. Vergleichbar mit einem starken Raucher, der sich bei einem Langstreckenflug eben so verhält. Das ist auch für Eltern interessant. Denn die Jugendlichen vergessen vielleicht den Schlüssel oder sich zu duschen – aber das ist in keiner Form mit dem Vergessen des Handys vergleichbar.

Fällt also auf, dass die Kinder (oder Erwachsene) nervös und gereizt auf einen leeren Akku oder das Vergessen des Handys reagieren, sollte man durchaus alarmiert sein. Dann gilt es aber schon auch herauszufinden, ob die Person vom Internet abhängig ist oder tatsächlich vom Smartphone.

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Veronika Fischer

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Daniela Noitz

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Silvia Jelincic

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