Das Internet ist ein wahrer Segen für die Menschheit. Es ermöglicht Kommunikation in Echtzeit am gesamten Planeten, bringt uns unseren Freunden näher. Doch es birgt auch ein konkretes Suchtrisiko.

Zunächst einmal ist es heutzutage relativ einfach, synthetisches Cannabis (auch Spice genannt) oder sogenannte Badesalze legal im Internet zu bestellen. Der Drogenkurier ist dann quasi die Post. Das betrifft vor allem eher junge Menschen. Und hierfür muss man nicht einmal in die Untiefen des „darknet“ absteigen, eines stark verschlüsselten Teil des Internets, der von „echten“ Kriminellen genutzt wird. Dazu kommt klassischerweise die Sucht nach dem Internet an sich, nach sozialen Medien, Onlineshopping oder Onlinespielen.

Wir müssen uns aber auch im Klaren sein, dass ein Großteil dieser „neuen“ Süchte im Grunde genommen ganz alte Süchte sind. Drogensucht gab es schon vor dem Internet, gleichsam Kaufsucht oder Glücksspielsucht. Das Internet bringt die Sucht lediglich näher zu den Menschen. Ein gewisser Teil dieser „neuen Süchtigen“ wäre ohne Internet wohl genau so süchtig, wie ohne.

Was wir aber auch wissen ist, dass die Verfügbarkeit von Suchtmitteln die Anzahl der Abhängigen entscheidend beeinflusst. In Ländern, die beispielsweise Zigarettenwerbung und -verkauf drastisch einschränken, sinkt durchaus die Rate derer, die nach Nikotin süchtig sind und ein paar Jahre später sinkt auch dir Rate von Lungenkrebs. Die Möglichkeit schafft eben ein etwaiges Suchtverhalten.

Aber natürlich gibt es auch die Menschen, die süchtig sind nach Anwendungen im World Wide Web, die es ohne Internet nicht gegeben hätte. Vor fünfzehn Jahren gab es z.B. niemanden, der nach social-media Plattformen wie Facebook und Co abhängig war.

Ohne nun eine konkrete Lösung parat zu haben, ist klar, dass es um den Zugang und die Verfügbarkeit von Drogen geht. Insofern muss man attestieren: Ja, das Internet bringt mehr Süchtige hervor. Ein gewisser Teil wäre auch ohne Internet süchtig – ein anderer Teil wird gerade wegen des Internets süchtig.

Um dem beizukommen, müsste man den Zugang in irgendeiner Form regeln. Das geht sicherlich nicht in allen Bereichen, die unter Umständen süchtig machen können. Denkbar wäre aber, wie bei Zigaretten, ein Werbeverbot für gewisse Bereiche, etwa Sportwetten oder Onlinepoker. Diese sind sehr präsent und verführen so manchen, mehr zu verspielen, als gut und erträglich wäre.

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schuasterl

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