In den Vereinigten Staaten breitet sich derzeit der größte Masernausbruch der letzten Jahrzehnte aus – mit dramatischen Folgen besonders für Kinder. In Minnesota mussten nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörden 112 ungeimpfte Kinder in Quarantäne geschickt werden, in South Carolina sind es sogar 153. Die Maßnahmen sollen verhindern, dass sich das Virus weiter in Schulen und Gemeinden ausbreitet, nachdem sich die Zahl der bestätigten Fälle in beiden Bundesstaaten in wenigen Wochen vervielfacht hat.
Gesundheitsexperten sehen die Ursache dieses Rückschlags klar in der zunehmenden Impfverweigerung, die in den vergangenen Jahren durch die Bewegung um Robert F. Kennedy Jr. neuen Auftrieb erhalten hat. Der Politiker, der mit seiner Anti-Impf-Rhetorik seit Langem Zweifel an wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen schürt, hat laut Epidemiologen das Vertrauen vieler Eltern in bewährte Impfprogramme massiv untergraben. Sein Einfluss habe, so die Einschätzung führender Infektionsforscher, „Jahrzehnte erfolgreicher Impfpolitik in den USA gefährdet und teilweise zerstört“.
Der amerikanische Gesundheitsminister selbst hatte kürzlich mit einer bizarren persönlichen Enthüllung für Aufsehen gesorgt, indem er erklärte, ein Parasit habe einst vorübergehend Teile seines Gehirns befallen und seine geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Kritiker werten diese Episode als Sinnbild für ein aus dem Gleichgewicht geratenes Gesundheitssystem, das mit Desinformation, Impfskepsis und ideologischen Kampagnen zu kämpfen hat.
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Nun warnen Gesundheitsbehörden eindringlich vor weiteren Krankheitswellen, sollten Impfquoten nicht schnell steigen. Masern gehören zu den ansteckendsten bekannten Viruserkrankungen – und ihre Rückkehr gilt als mahnendes Zeichen, dass die Vernachlässigung grundlegender Gesundheitsvorsorge in modernen Gesellschaften fatale Folgen haben kann.
In Pakistan hat diese Woche eine neue landesweite Impfkampagne begonnen, die rund hunderttausend Kinder gegen Poliomyelitis schützen soll. Das Gesundheitsministerium meldet eine massive Mobilisierung medizinischer Teams in mehreren Provinzen, um die gefährliche Krankheit in abgelegenen Regionen auszurotten. Trotz erheblicher logistischer Schwierigkeiten sehen Fachleute die Aktion als entscheidenden Schritt, um die letzten verbliebenen Polioherde im Land zu beseitigen.Doch die Kampagne trifft erneut auf erbitterten Widerstand. In manchen Gebieten stellen sich islamistische Gruppen offen gegen die Impfteams. Sie verbreiten Verschwörungserzählungen, die Impfstoffe fälschlich als westliches Mittel zur Kontrolle der Bevölkerung darstellen. Dadurch werden nicht nur Kinderleben gefährdet, sondern auch das Vertrauen in öffentliche Gesundheitsprogramme systematisch untergraben.Polio ist keine harmlose Krankheit: Das Virus kann zu dauerhafter Lähmung führen, oft an den Beinen, und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen, wenn die Atemmuskulatur betroffen ist. Jahrzehnte internationaler Bemühungen haben die Krankheit fast weltweit eliminiert – außer in wenigen Regionen wie Pakistan und Afghanistan.Beobachter vergleichen die ideologische Ablehnung in Teilen des islamistischen Milieus mit jenen Argumentationsmustern, die auch Robert F. Kennedy Jr. in den USA nutzt. Beide Seiten, so heißt es, „ziehen am selben Strick“: Sie säen Misstrauen, verunsichern Eltern und gefährden damit Kinder weltweit. Während Ärzte in Pakistan unter Lebensgefahr impfen, breiten sich in wohlhabenden Ländern gefährliche Impfmythen aus – und bedrohen einen Erfolg, der eigentlich längst errungen schien.