Eine netzgebundene Batterie in den schottischen Highlands konnte sich im März beweisen, als elf Tage nach ihrer Inbetriebnahme ein großer Holzverbrennungsgenerator in Nordengland unerwartet ausfiel. Plötzlich fehlten 1.877 Megawatt Strom, wodurch die 50-Hertz-Frequenz des Wechselstromnetzes innerhalb von nur acht Sekunden unter die Betriebsgrenze von 49,8 Hz fiel.
Doch die neue 200-MW-Batteriestation sprang innerhalb von Millisekunden in Aktion und gab zusätzliche Energie ab, um den Frequenzabfall zu stoppen und das Netz am Laufen zu halten.
Herkömmliche Generatoren mit fossilen Brennstoffen haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, solche Probleme zu verhindern.
Mit der Trägheit ihrer rotierenden Rotoren bietet ihre kinetische Energie einen Puffer gegen schnelle Schwankungen in Frequenz und Spannung. Die Reaktion in den Highlands war jedoch eines der weltweit ersten Beispiele für eine Batterie im Netzmaßstab, die für diese Art der Netzstabilisierung eingesetzt wurde.
Ohne bewegliche Teile simuliert die Lithium-Batteriespeicheranlage – die größte in Europa und in Blackhillock, Schottland, gelegen – die Trägheit mithilfe von Leistungselektronik. Und in einer innovativen Wendung kann die Batterieanlage auch Kurzschlussstrom als Reaktion auf einen Fehler liefern, genau wie herkömmliche Stromgeneratoren.
Das bedeutet auch, dass die Schotten nach der Abschaltung von Kohle und Gas auch ihr letztes AKW abschalten werden. Und stattdessen 4 Batterien aufbauen.
„Bis zum Ende des Jahres werden wir einige Stunden lang einen CO2-freien Betrieb haben, was einfach fantastisch sein wird“, sagt Julian Leslie, Chefingenieur und Direktor für strategische Energieplanung beim National Energy System Operator (NESO) mit Sitz in Warwick, England.
Es wäre die weltweit größte Demonstration eines fossilfreien Netzbetriebs!