Wieso erleben wir bei Spahn so ein Medienversagen auf breiter Front

Als Robert #Habeck seinen Trauzeugen in sein Ministerium holte (weil er gleichzeitig tatsächlich Energie-Experte war), spuckte die CDU/CSU Gift und Galle. Flankiert von einer Phalanx rechter Hetz-Medien entbrannte über Wochen eine #Hexenjagd, die ihres Gleichen suchte. Das Ende ist bekannt: Habeck wurde beschädigt, Graichen musste gehen. - Vetternwirtschaft, wetterte die Union damals unter Fraktionschef #Merz.

Nun veröffentlich seit einigen Tagen #Correctiv in mehreren Teilen die Machenschaften von Jens #Spahn; und sagen wir es so: Gegen die kriminelle Energie und die schamlose Bevorzugung nachweislich inkompetenter Günstlinge von Spahn war der Fall Graichen ein leises Zirpen in der Steppe. - Doch was ist mit den Leitmedien? Wir erleben so gut wie keine ernstzunehmende #Berichterstattung. Ok, dass von Springer nichts kommt, ist fast zu erwarten; so herzlich-heimelig, wie die stellv. Chefredakteurin May immer private Bilder auf Insta mit Spahn und seinem Ehemann postet.

Was mir größere Sorgen macht: Die #FAZ, aber auch die #ZEIT zeigen sich bei all diesen Themen, die man einem journalistischen Ethos folgend dringend verfolgen sollte, auffällig regungslos. Einzig die SZ kommt gelegentlich mit investigativen Exklusiv-Geschichten (in Kooperation mit #WDR und #NDR) um die Ecke; wenn auch eher kaum zu Spahn.

Wie kann es sein, dass wir auf breiter Front gerade ein derartiges Medienversagen erleben? Wie kann es sein, dass Satire-Shows einen Faktencheck in der Sendung hinbekommen (Fabian Köster mit Markus Söder; Heute Show)? Und wie kann es sein, dass völlig unkritisch Aussagen von Jens Spahn noch als „seriös“ eingestuft werden; etwa wenn es darum geht, ob er von Merz bzgl. #Waffenlieferung an Israel informiert wurde. Oder wenn er sich zu was auch immer äußert?

#Journalismus hat immer was mit Einordnung zu tun; sonst brauche ich ihn nicht. Schutzlos ausgeliefert in den Nachrichtenregen stellen kann ich mich nämlich auch alleine; dafür brauche ich keine Redakteur:innen. Wieso sind Journalismus-Projekte wie Correctiv so sehr viel besser im Aufdecken als Milliarden-schwere #Medienhäuser? Und wieso schauen eben diese Medienhäuser dabei zu, wie rechte Hetzplattformen wie Nius, die mangels Wirtschaftlichkeit vom CDUler Gotthard monatlich mit 1 Mio. Euro bezuschusst wird, mit Fakes das Kerngeschäft des Journalismus kaputt machen?

Marc Reschke

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