"IS-Rückkehrer kennen nur die Kultur des Tötens" (Badra Gaaloul)

Badra Gaaloul ist Terrorismusexpertin und unterrichtet an der Militärakademie in Tunesien und hat ihr eigenes Zentrum für Sicherheits- und Militärstrategie gegründet.

In Tunesien, dem kleinsten Land Afrikas, kennt jeder irgendjemanden der in den Dschihad gezogen ist. Erklärbar ist dies damit, dass in manchen Gegenden Tunesiens bis zu 90 % der Bevölkerung mit Al Kaida bzw. dem IS sympathisieren und Imane dort nach wie vor ungestraft für den Dschihad predigen.

Kein Wunder also, dass alle die keinen Gottesstaat haben wollen, die IS-Rückkehrer fürchten, da man einen Flächenbrand befürchtet, wenn diese den fruchtbaren Boden für sich nützen können. Viele Tunesier sehnen sich deshalb zurück nach der Zeit von Diktator Ben Ali, wo die Extremisten nicht so offen agieren konnten und meinen gar, dass von der Freiheit der Revolution nichts angekommen ist außer der Freiheit für Extremisten. Eine subjektive Wahrnehmung, die übrigends von einer UNO-Studie über die zunehmende Radikalisierung Tunesiens bestätigt wird.

In Tunesien müssen IS-Rückkehrer mit Verhören und Gefängnis rechnen, was auch erklärt warum viele nicht in ihre Heimat zurückkehren sondern dann als syrische Flüchtlinge z. B. in der Türkei leben, wie z. B. Mohammed im Artikel der NZZ. Mohammed wollte bevor er in den Dschihad zog ursprünglich nach Europa, womit wir uns die berechtigte Frage stellen müssen, wie viele angebliche syrische Flüchtlinge in Wahrheit gar keine Syrer sind sondern nur für den IS in Syrien gekämpft haben!

Da die IS-Rückkehrer in den tunesischen Gefängnissen oftmals weiter radikalisiert werden - diese selbst zum Teil Brutstätte der Jihadisten sind - meint die Terrorexpertin Badra Gaaloul, dass "Harte Arbeit, das ist, was diese verlorenen Seelen brauchen" weshalb sie Arbeitslager in der Wüste bzw. im Gebirge einrichten möchte, wo die Dschihadisten in der Landwirtschaft tätig sein könnten um sich selbst zu versorgen und den Staat nicht auf der Tasche liegen würden.

Experten wie Adnen Hasnaoui vom Maghreb Institute for Sustainable Development sind sich sicher, dass internationale Geldgeber wie die Golfstaaten einen wesentlichen Faktor für den Terrorismus darstellen: "Tunesien gibt seine Jugend, Saudiarabien gibt das Geld". Gilt dies vielleicht gar auch für Europa und damit für Österreich und Deutschland?

Ein nachdenklicher Bürger

Robert Cvrkal

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