Erneuter Eklat im öffentlich-rechtlichen Rundfunk - Vertrauen schwindet

Nach dem Eklat um die öffentlich-rechtliche Moderatorin Nemi El-Hassan sieht sich ein weiterer öffentlich-rechtlicher Sender erneut dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt. Diesmal ist es das ZDF.

Yasmin Ayhan fiel in den vergangenen Jahren mehrfach mit Beiträgen auf, die Beobachter als antisemitisch werteten. Das ZDF plant die Veröffentlichung einer Serie unter Mitwirkung von Yasmin Ayhan.

Die Poetry-Slammerin, bekannt unter ihrem Künstlernamen Yasmin Poesy, ist Teil des Autorenteams der Sitcom „Barrys Barbershop“, die das ZDF bei einer Produktionsfirma bestellt hat.

2015 trug sie bei einer Veranstaltung der Hamas-nahen Deutschen Jugend für Palästina einen Text vor, in dem sie dem israelischen Staat das Existenzrecht absprach.

Gleichzeitig wird Ayhan als “Aktivistin” bezeichnet. Aktivisten sind linke Terroristen. Das Gegenteil sind in den Medien so titulierte “Rechte“, “Rechtsextreme” oder “Rechtspopulisten“. Aktivisten setzen sich für vermeintlich gute Themen, Inhalte und Meinungen ein. Dabei gehen sie häufig unter Einsatz von Gewalt vor. Von daher können “Aktivisten” auch als Linksextreme oder Linksradikale bezeichnet werden.

U. a. auf Instagram wurden Äußerungen von Ayan bekannt, wie: „Keiner, der kontern könnte, wenn ich sage, Palestine verdient Freiheit. Keiner, der kontern könnte, wenn ich sage, eine Zwei-Staaten-Lösung ist nicht fair.“ Und weiter: „Das, was Israel in Palästina vernichtet hat, wird nicht sterben, und das, was Israel in Palästina errichtet hat, wird keine Sekunde leben.“

Im Internet kursieren zudem Screenshots von Instagram-Beiträgen, in denen Ayhan unter anderem die Soldaten der israelischen Armee als „Terroristen“ bezeichnet haben soll.

Außerdem verbreitete sie in dem sozialen Netzwerk eine antisemitische Karikatur, die einen Juden mit Hakennase zeigte. Für letzteres soll sie sich später entschuldigt haben.

Ayhan arbeitet nicht zum ersten Mal mit einem TV-Sender zusammen. Dieses Jahr trat sie in der SWR-Talkshow „Five Souls“ auf, wo sie sich zu einem unpolitischen Thema – Schwiegereltern – äußerte.

Die WDR-Dokumentation “Mein Kopf. Mein Tuch” zeigte Ayhan als eine von mehreren Protagonistinnen, die laut Beschreibung des Senders „freiwillig und selbstbestimmt“ Kopftuch tragen.

Der Grünen-Politiker Volker Beck schrieb bereits im März auf Twitter, Ayhan könne man „nicht in einem ÖRR-Format als Teil des demokratischen Diskurses tolerieren“.

Für den Sender MTV Germany hatte Ayhan im vergangenen Jahr eine Folge der Sendung „WYKAT“ moderiert. MTV distanzierte sich später von ihr. „Aufgrund der uns jüngst zur Kenntnis gebrachten Aussagen haben wir uns entschieden, künftig nicht erneut mit Ayhan zusammenzuarbeiten“, teilte der Sender mit.

Ayhan reagierte darauf mit einem Video, in dem sie sagte, sie fühle sich rassistisch behandelt. „Darf ich nicht die Regierung eines jeden Landes dieser Welt kritisieren?“, fragte sie. „Warum darf ich das nicht sagen? Weil ich ein Kopftuch trage und aus dem Nahen Osten komme?“

In der ZDF-Serie, an der Ayhan nun mitwirkt, geht es um einen Influencer, der einen Friseursalon eröffnen will. Die Sitcom soll Ende des Jahres in der Mediathek veröffentlicht werden. Das ZDF ging auf WELT-Anfrage nicht auf die Antisemitismus-Vorwürfe ein.

In einer Antwort der Pressestelle hieß es lediglich, Ayhan sei seit August 2021 Teil eines fünfköpfigen Teams von Autorinnen und Autoren für das Projekt, das von der Firma Studio71 produziert werde.

Der Comedian Barry Hammerschmitt spiele darin einen Influencer, der seine Social-Media-Karriere aufgebe. „Grundsätzlich gilt: Alle vom ZDF beauftragten Produktionen werden redaktionell geprüft und inhaltlich abgenommen.“

Eine Frage stellt sich am Ende dieser Entwicklung schon: Fällt den gutmenschlich Posititionierten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ihre Minderheitenpolitik auf die Füße? Gilt es doch nicht-weiße Menschen zu berücksichtigen, Menschen mit ausländisch klingenden Namen einzustellen und in der Prime-Time zu senden?

Gleichzeitig wird so eine gelungene Integration “vorgespielt“. Die realen Verhältnisse offenbaren sich in den oben beschriebenen Fällen.

“Hinter der Stirn” lebt das traditionelle Menschenbild etwa der Muslime weiter. Die öffentlich-rechtliche Fassade bröckelt immer weiter und zwar solange, bis der Letzte das Vertrauen in ARD, ZDF und Deutschlandfunk verloren hat!

Zuerst erschienen im Blaulichtblog.de

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