Klimaforschung einmal anders

Was uns die Klimawissenschaft über das politische Klima lehren kann.

Aus der Klimaforschung wissen wir, dass Extremwetterlagen keine Rückschlüsse auf das Klima zulassen! Von den informationsresistentesten Leugnern wird genau das immer wieder ins Treffen geführt: ›Hitzerekorde gab es immer‹.

Natürlich stimmt das – es ist nur völlig irrelevant!

Denn nicht der Hitzerekord als solches sagt etwas über eine Klimaänderung aus, sondern die Häufung von Hitze- bei gleichzeitiger Abnahme von Kälterekorden! Und wenn man sich diese Statistik anschaut, so ergibt sich ein ebenso kristallklares wie granithartes Bild: Der Planet wird wärmer. Um das diagnostizieren zu können, muss man allerdings die Statistik heranziehen, kein Einzelereignis ist dazu geeignet!

Das ist ähnlich wie mit einem gezinkten Würfel: Fällt er auf 6, so kann man daraus keine Zinkung ableiten, denn 6er kommen und kamen immer vor. Fällt er allerdings in der langen Serie häufiger als bei ⅙ der Würfe auf 6, so weiß ich, dass mit dem Würfel etwas nicht stimmt. (Sie können mir das alles getrost glauben, ich habe das gelernt.)

Schnitt. Betrachten wir jetzt das politische Klima, die Oppositionsparteien und die Medien. Man wird sich fragen, wo da ein Zusammenhang besteht, aber es gibt eine harte Parallele: Ständig wird uns von Verfehlungen der Regierung berichtet – und jede einzelne sei nicht weniger als ein Skandal. Es stellt sich die Frage, ob wir unvoreingenommen informiert werden, oder ob es so eine Art ›Bias‹ gibt.

Von den Oppositionsparteien ist nichts anderes zu erwarten, das ist ihre Jobbeschreibung. Aber die Medien und nicht zuletzt die Justiz spielen meiner Ansicht nach willfährig mit.

Natürlich kann und wird bei jedem einzelnen Zeitungsartikel, Kommentar, Urteil, Erkenntnis oder was auch immer angeführt, dass genau das nun einmal das Ergebnis der objektiven, neutralen und äquidistanten Analyse wäre! Und weil jedes davon ein ›Einzelereignis‹ im obigen Sinne ist, lässt sich das auch nicht entkräften!

Dazu müsste man sich, wie beim Klima oder beim gezinkten Würfel, eine umfassende Statistik anschauen: Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt der einzelnen Meldungen? (Immer wieder löst sich ein Skandal in nichts auf und die Richtigstellungen erzielen bei weitem nicht die Reichweite der ursprünglichen Meldung). Wie oft gehen Nachrichten, die ›die andere‹ Seite betreffen, einfach unter oder werden gar nicht aufgegriffen? Insbesondere die Sozialen Medien spielen hier natürlich eine wesentliche Katalysatorrolle – in beide Richtungen.

Rein gefühlsmäßig wäre das Ergebnis vernichtend für alle genannten Bereiche: Medien (allen voran der ORF), Justiz und, last and least, Opposition (zu deren Gunsten man anführen kann, dass es eben ihre Aufgabe ist).

Ich hoffe, dass sich ein Doktorand der Publizistik oder der Politikwissenschaften dieser Herausforderung annimmt.

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CK13

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