Das Zeug dazu hätte der burgenländische Landeshauptmann jedenfalls. Krone und ORF mögen ihn. Was vielleicht auch daran liegt, dass er gar so fromm nach den Geboten des roten Gottvaters lebt: Bruno Kreisky.

von Michael Hörl

Kreisky Gebot Eins: "Scheiß das Land mit Geld zu!"

Das „erste Gebot“ Kreiskys lautete: „Kauf dir die Wahlen, indem du das Land mit Geld zuscheißt. Nach den Wahlen nimmst du Schulden auf und erhöhst die Steuern!“

Beispiel 1971. Um die Wahl zu gewinnen, verspricht Kreisky den Menschen knapp 6000 Euro Cash auf die Hand – das Bestechungsgeld nennt er damals scheinheilig „Heiratsbeihilfe“. In Wahrheit ist es nichts anderes als populistischer Stimmenkauf: „Ich geb´ dir Geld – du wählst mich!“ Wie im alten Rom: Brot und Spiele.

SPÖ Presse und Kommunikation, cc-by-sa-2.0 https://www.flickr.com/photos/sozialdemokratie/24019497074/

Doskos Sozialismus geht ähnlich. Auf der Burgenland-Homepage sucht sich der moderne Untertan heute die Subvention aus, die am besten zu ihm passt. Geld gibt`s für jeden, außer für Bauern: für Alleinerzieher und -innen, Arbeitnehmer und innen, Autofahrer, Häuselbauer, Schüler, Lehrlinge, Mieter, Mütter, Väter, Sportler, Studenten, Vereinsfunktionäre – und selbst Imker kriegen etwas zugsteckt. Bürger, die Angehörige pflegen, stellt Doskozil gleich beim Land an und zahlt ihnen Gehälter aus, 14mal im Jahr.

Also: Antrag stellen, Geld kassieren, Italienurlaub buchen, Dosko wählen.

Lang lebe der Populismus!

Rackern für den Wohlstand – das war gestern! Wohlstand gibt es jetzt auf Antrag bei der SPÖ – Staatsbeamte teilen ihn zu.

Wie bei Kreisky 1971. Kreisky verspricht den Leuten das Blaue vom Himmel – und gewinnt die Wahl. Nun muss er den Wählern die Heiratsbeihilfe von 6000 Euro auszahlen. Weil er das Geld dafür nicht hat, muss er gewaltige Schulden aufnehmen. Für die erste dreiviertel Milliarde an Schulden, die Kreisky 1972 aufnimmt, blechen die Österreicher jetzt schon seit über 50 Jahren Zinsen - und noch immer ist kein einziger Euro zurückbezahlt.

Michael Hörl Schwarzbuch Kreisky (2023) www.michaelhoerl.at

Kreiskys Gebot Zwei

Das hängt mit Kreisky Gebot Nummer Zwei zusammen: „Verschulde dich bis ins Kreuz! SPÖ-Wähler stört es nicht, den eigenen Kindern nichts als Schuldenberge und marode Beamtenburgen zu hinterlassen.“

Seit 2017 ist Doskozil für die Finanzen des Burgenlandes zuständig – und hat den Schuldenberg des Landes in nur sechs Jahren beinahe verdoppelt. Und jetzt kommt noch Kreiskys drittes Gebot dazu: „Die Politik lenkt die Wirtschaft mit hirnlosen Aktionen. Das ruiniert zwar das Land – punktet aber bei Menschen mit .. äää .. nicht so viel Hausverstand!“

Da hat eine burgenländische Sektkellerei schlecht gewirtschaftet. Anstatt sie Pleite gehen zu lassen, um damit die Jobs in den gesunden Betrieben zu stärken, rettet Doskozil den kranken Betrieb. Er kauft ihm einen halben Jahresvorrat von 200.000 Flaschen zu einem stolzen Preis ab. Für den Fall, dass der Betrieb in drei Jahren noch lebt – das könnte ja wirklich sein - hat dieser treuherzig versprochen, die Flaschen zurückkaufen.

Menschen mit Wirtschaftskenntnissen schmunzeln.

Die EU findet das vielleicht weniger lustig. Denn die Aktion verstößt gegen EU-Recht, sie verzerrt den Wettbewerb. Außerdem ist sie moralisch zutiefst ungerecht. Denn Betriebe, die sparen und gut wirtschaften, erhalten keine Hilfe, müssen mit ihren Steuern aber den schlecht geführten Betrieb am Leben erhalten.

Schampus-Sozialismus

Das Internet lacht über Doskozils Schampus-Sozialismus. Ein Leser schreibt auf Express.at:

„Eine Hosenknopf Firma im Burgenland der es geschäftlich nicht gut geht, würde Hr. Doskozil gerne 50.000.000 Knöpfe zu einem hohen Preis verkaufen, und diese in 3 Jahren gerne zu einem niedrigen Preis zurückkaufen.

Früher konnte man über solch groteske Angebot noch lachen – heute muss man Angst haben, dass die SPÖ sie annimmt.

Dabei scheint Doskozil nicht nur das Wirtschaftsverständnis von Kreisky geerbt zu haben – er befolgt auch dessen „viertes Gebot“: „Wichtiger als Wirtschaft ist Macht – deshalb schleuse in Staat, Justiz und Medien so viele SPÖler ein, wie es nur irgendwie geht! Dein Vorbild ist die DDR!“

Reinhard Poglitsch XING

Anfang 2020 wählen die Burgenländer Hans Peter Doskozil zum Landeshauptmann. Ende 2020 ist bei der Landeseigenen „Burgenland Energie“ kein Stein mehr auf dem anderen. Aufsichtsratschef ist jetzt SPÖ-Urgestein Johannes Sereinig. 1988 war er Kabinettschef bei Franz Vranitzky. Sereinig und Doskozil bestellen auch gleich zwei neue Vorstände – und überschütten sie mit Geld Manager-Prämien. Zusätzlich zum Grundgehalt von einer Viertelmillion sollen die Top-Manager noch einen Bonus von bis zu 50% bekommen. Das ergäbe ein Monatsgehalt von 30.000 Euro im Monat.

Beeindruckend, wie sich Doskozil lautstark für die Gehälter der kleinen Leute einsetzt. Ob die Kleinen Leute jetzt mehr für Strom und Gas zahlen müssen – um die Mega-Gagen in der „Roten“ Burgenland Energie bezahlen zu können?

Rausgeflogen aus dem Aufsichtsrat der „Burgenland Energie“ ist dagegen der international renommierte Manager Reinhard Poglitsch. Mit ihm muss man aber kein Mitleid haben, der war ja auch chronisch krank. De facto dienstunfähig. Man stelle sich vor: Poglitsch hat im burgenländischen Arbeiterparadies nicht nur kein SPÖ-Parteibuch – sondern sogar noch eines des FPÖ. Und es kommt noch schlimmer: wie der Kurier berichtet, „soll sich Poglitsch bei Sitzungen regelmäßig kritisch zu Wort gemeldet haben“.

Solche Leute braucht der Sozialismus nicht – das versteht in Österreich jeder.

Österreich braucht Partei-Ritter und Funktionäre. Und so besorgt Doskozil schon heute SPÖ-Bürgermeistern und SPÖ-Gemeinderäten komfortable Jobs im burgenländischen Landesdienst. Wer in Österreich nämlich über soziale Kompetenz verfügt – also eine „linke Gesinnung“ hat, oder noch besser: ein SPÖ-Parteibuch – für den hat der Staat immer ein gut bezahltes Plätzchen frei.

Die anderen sollen hackeln gehen.

„Hilfe - bringt mich in in Doskozils Büro!“

Etwa Hannes Anton. Anton hat die „Burgenland Tourismus“ über Jahre hinweg erfolgreich aufgebaut. Bis Doskozil an die Macht kommt – und Hannes Anton kurzerhand rausschmeißt.

Ob das etwas mit Antons FPÖ-Parteibuch zu tun hat? Wir werden es wohl nie erfahren, denn die österreichische Justiz veröffentlicht nur die Handy-Nachrichten von bürgerlichen Politikern, also quasi „Staatsfeinden“ – nie aber den von linken Politikern.

Schade. Denn auch die Neubesetzung des Kurbades Bad Tatzmannsdorf spricht wieder eine eindeutige Sprache. Dieses Mal kommt nicht nur „irgendein“ SPÖler zum Zug – es ist gleich der Büroleiter von Hans Peter Doskozil persönlich: Andreas Leitner! Na, was für ein Zufall!

Wer im Burgenland also etwas werden möchte, der gründet keine Firma oder arbeitet hart, sondern wird Beamter. Und das am besten im Büro von Hans Peter Doskozil.

Kreisky Gebot Fünf

Streng nach dem fünften Gebot von Kreiskys: „Willst du etwas werden, dann verlasse die Wirtschaft und arbeite bei Staat und Medien - für die Partei!“

Doskos Büro soll mittlerweile schon zwei Dutzend Mitarbeiter beschäftigen. Das ist mehr als jeder Bundesminister in Österreich zur Verfügung hat! Kein Wunder, dass auch Doskozils Freundin Julia Jurtschak in Doskos Büro arbeiten möchte.

Das – ist dann aber selbst den Burgenländern zu viel, Dosko muss zurückrudern.

Blöd läuft es für Doskozil auch bei der Umfärbung des Landesverwaltungsgerichtes. Dosko möchte den Job der roten Christa Krumböck zuschanzen. Die leitet das Büro des scheidenden Landeshauptmannes, Hans Niessl von der SPÖ.

Nicht, dass es die Österreicher sonderlich erstaunen würde, wenn die SPÖ die Spitzen der Justiz gleich direkt mit Parteileuten besetzt. Aber, geht das nicht ein bisschen österreichischer? Also, ein bisserl hinterhältiger. „Macht´s es, aber macht`s es unter der Tuchent!“, hatte Kreisky früher geraten.

Michael Hörl Schwarzbuch Kreisky (2023) Michael Hörl

Wer die Chaos-Jahre um Bruno Kreisky erlebt hat: wie ein Heer aus SPÖlern Staat und ORF unterwandert und sich die besten Jobs im Land zugeschanzt hat – und am Ende ein rückständiges, hinterwäldlerisches Land zurückgelassen hat, das Mitte der 80er sogar kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand – dem muss vor Doskozil grauen.

Weil sich ORF und Kronenzeitung in ihrer Berichterstattung über die katastrophalen Kreiskys-Jahre aber traditionell eher zurückhalten, belastet die Wahl Doskozils den Österreicher gottseidank nicht.

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