So manchen mag es absurd vorkommen, eine Punkrockband macht Werbung für den Staat, viele Alt-Punks sehen das ganz entspannt und gehen erst mal feiern. Das gab es in dieser Szene ja schon immer, den Hang zum Zeit totschlagen durch den „Sound of Hedonism“, doch dem ganzen eine politische Ideologie zu verpassen, die zur Spaltung der Gesellschaft, bis hin zur kleinen Familie führt, ist so richtig abgefuckt.

So werden aus rebellischen Querdenkern, kriechende Wochenendpunks, die sich gerne mit dem richtigen Style und fett tätowiert in ein cooles, offenes Weltbild bringen, doch mit Punkrock hat das nix zu tun!

Es tut weh das alles so zu sehen denn eine Punkrockband von heute besteht eh nur noch aus: Den Sound aalglatt im besten Studio produzieren, massenhaft T-shirt´s und anderen „Merch“ kreieren, vor dem Spiegel den Auftritt proben und sich dann im Backstage mit Groupies austoben. Jetzt das ganze noch politisch-indoktriniert und fertig ist die Horrorshow.

Hört man sich z.B. die Scheiben von FSF an, merkt man auch sofort das hier das Rad nicht neu erfunden wurde. Langweilig schrammeln sie ihren Scheiß runter, fast so langweilig wie einem Eiterpickel beim wachsen zuzusehen, Staatskünstler eben. Früher sind solche Leute in der „Distel“ als Komiker aufgetreten, heute halt zwischen Mahnmal und Kirche mit Gitarre, Bass und Schlagzeug (doch nicht zu verwechseln mit den DDR-Punks die in Kirchen, durch „Die Kirche von unten“ dort proben bzw. spielen durften).

Zusammengewürfelt mit aller Art von Musikern, wurde in Chemnitz dem empörten Volk, in ihrer schwersten Stunde Balsam für die Seele geliefert. Die einen kommen, um Nazis zu jagen, die anderen weil es umsonst ist. Das ist ist aber auch eine geniale Zusammensetzung von Menschen, die einen naiv, die anderen noch viel naiver. Der Tod des Punkrock live on Stage.

Egal, ob die fette, ähh, feine Ostseequalle, die glatt als Sohn der Wildecker Herzbuben durchgehen könnte, oder der sympathische Typ aus Düsseldorf mit dem lockeren Haupthaar und dem Frettchengesicht, an dem ganzen kommt keiner vorbei. Doch ist es wirklich Punk sich von Leuten hypen zu lassen, die daran mitgearbeitet haben, dass sich z.B. der Waffenexport aus Deutschland in den letzten Jahren auf ein neues Rekord-Hoch begeben hat?

Doch manchmal passieren dann doch noch wunderbare Dinge, die mich nicht verzagen lassen. So kommt es das ein Johnny Rotten sich live im TV auf die Seite der englischen Arbeiterklasse stellt! Darauf ein Oi!, sag ich mal! Plötzlich revoltiert sich auch noch U.S. Bombs-Sänger Duane Peters, der sich auf Instagram „daneben“ äußert, in den Olymp der Unsäglichen. So werden ehemalige Punkrock-Götter zu Riders on the shitstorm, wie habe ich das gefeiert! In allen Online-Fanzines wucherte es, die Empörung war groß. Da wurde manchem Punkrocker das lila Haar glatt grau!

Wie können die nur? Punkrock muss politisch korrekt sein, alles andere ist Nazi.

Fuck off würde Sid Vicious sagen!

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bianka.thon

bianka.thon bewertete diesen Eintrag 03.12.2018 01:20:43

Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 07.11.2018 21:59:35

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