Der Äquidistanz sei Dank: In Österreich sind Politik und Medien getrennt

Was jammern die Etablierten, wenn es gegen die – zugegeben – etwas fragwürdigen Gratisblattln geht? Gestopft würden sie mit Inseraten, um dann Regierungspresse zu spielen. Das läuft bei den Watchdogs im „Qualitätssegment“ selbstverständlich ganz anders.

Die Demokratie wird Tag und Nacht durch unsere investigativen, unbestechlichen Journalisten verteidigt. In letzterer vor allem jetzt - Weihnachtsfeiern stehen an.

Wie ich gerade am Stefanitag durch die Nachrichtenseiten des Landes wandere, erspähe ich ein Fotoalbum des „Profil“. Die Geburt des Heilands wird gefeiert! So christlich, das traute ich der Redaktion gar nicht zu. Jedenfalls ein willkommener Zeitpunkt, seine Kumpanen aus der Politik und angeschlossenen Bereichen zu sich einzuladen, um gemeinsam die kritische Distanz zu wahren.

Und die 34 Fotos illustrieren, dass sich das Klima zwischen Politikern und Journalisten wahrlich immer mehr eintrübt. Die Zeiten werden rauer. Bei den einen sinkt die Auflagenzahl, bei den anderen der Wählerzuspruch. Die amikal-republikanische Konformität ist längst passé.

Kaum jemand schien überhaupt der Einladung folgen zu wollen. Mussten die Weißweinflaschen alleine ausgeleert werden? Ein paar aus der zweiten Reihe kamen nun doch, als große Kostverächter sind wir ja nicht verschrien.

Etwa: Mitterlehner, Blümel, Hundstorfer, Brandstetter, Rupprechter, Schieder, Wehsely, Oxonitsch, Ursula Pasterk (ehemalige rote Politikerin); Landau, Lotterie-Mann Stickler, Kalina, Thomas Hofer, „Kathi“ Zechner vom Regierungsfernsehen oder Rainer Nowak. Die Fotos, etwa dieses oder jenes, können über eine Entfremdung der Bereiche des (ver-)öffentlichten Lebens nicht hinwegtäuschen. Wie kann in so einer aufgeheizten Stimmung korrekt und sachlich miteinander umgegangen werden?

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 27.12.2015 09:50:00

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