Ignoranz, Dummheit oder Kalkül? Das "Profil" in Sachen "Asyl"

Ich halte heute zum ersten Male in meinem Leben das Magazin "Profil" in Händen. Keine Sorge, ich habe dieses Stück journalistischer Brillanz nicht gekauft, sondern lese es in einer Bibliothek. Warum soll ich mir es auch selbst anschaffen, wenn sich die Zeitschrift selbst kaufen lässt (die Hälfte des Hefts besteht aus Inseraten).

Der Leitartikel von Christian Rainer strotzt nur so von Blödsinnigkeiten. Dazu gesellte sich ein Interview mit dem roten EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, das im Grundtenor denselben Stuß bietet.

"Vom Terror droht wenig Gefahr", meint der gute Mainstreamschreiber. Es sei "wahr" gewesen, "dass im Vorsommer bedingungslose Hilfe für Flüchtlinge die einzig richtige Haltung darstellte. Daher bewegte sich Viktor Orbán in der Unwahrheit." In Anbetracht der hohen Zahl meint jedoch Rainer, es seien nun doch zu viele. Dass er sich damit selbst widerspricht, erkennt er natürlich nicht. Die einzig richtige Haltung war und ist jene Orbans; seine nationale Sicht ist die wirkungsvollste und demgemäß besaß und besitzt er die "Wahrheit". Doch Rainer glaubt, dass die ganzen "Umstände, der Massenexodus, auch der IS-Terror in Europa nicht voraussehbar [waren]. Dafür einen Faymann, eine Mikl-Leitner verantwortlich zu machen, ist lächerlich, außer man hält ganz dumpf auch eine Merkel und einen Juncker für Idioten."Merkel ist mit großer Wahrscheinlichkeit sogar die Klügste all der Genannten, genau deshalb ist ihr Verhalten jedoch am skandalösesten. Von einem Faymann, den ich wirklich nicht für besonders hell halte, ist hier gar nicht die Rede, da er nicht Merkels Entscheidungsgewalt in der EU besitzt und vielmehr ein Merkel'sches Beiwagerl darstellt. Faymann rief "Balken auf für die Menschlichkeit", da Merkel davor "Wir schaffen das" proklamierte.

Davon abgesehen war die Masseneinwanderung (hat kaum etwas mit einem Exodus zu schaffen) sehr wohl abzusehen und zu erwarten. Handlungen wurden jedoch keine gesetzt. Handlungen nämlich, die den Kontinent nicht absaufen lassen. Merkel und Faymann sind zwar nicht direkt für den Krieg in Syrien verantwortlich, jedoch sind sie für die Massen verantwortlich, die neben Syrien aus dem Irak, Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, ... zu uns strömen. Die Einladung war ausgesprochen und deutlich. Und sie wurde angenommen. Es war und ist ein politisches Totalversagen. Ich glaube aber, mit Kalkül.

Der erwähnte Schulz lobte im Interview mit dem "Profil" Werner Faymann als wichtigen Gesprächspartner. Oh Wunder, unser Werner ist ja der Abnicker vom Dienst. Schulz' Aussagen sind mitunter skandalös und wahnsinnig. Wie Faymann spricht er von Quoten, mithilfe derer die angeblichen Flüchtlinge aufgeteilt werden sollten (auch er hat offenbar von der Genfer Konvention und von Dublin überhaupt keine Ahnung - oder er handelt absichtlich so). Er meint allen Ernstes, die Bürger hätten kein Problem mit dem Strom, so nur "ein geordneter Ablauf gewährleistet wird". Anscheinend hat er die Wahlen in Polen und Frankreich nicht mitbekommen. Hier geht es um eine Abwehr gegen dieses System, das er, Schulz, mitvertritt. Das Gift in Dosen zu verabreichen ist zwar perfide, jedoch wissen die Menschen, was hier läuft.

In Richtung der renitenten Osteuropäer, denen der wohl nicht ganz wache Schulz sogar unterstellte, "durch ihr Verhalten ja gerade erst die Krise [zu verursachen]", gab er erneut zu verstehen, bei der Verteilung von Finanzmitteln die Flüchtlingskarte spielen zu wollen ("Da werden wir 2016 spannende Diskussionen erleben";) - eiskalte Erpressung. Noch dazu ist das aktuelle Theater vollkommen illegal.

Schlussendlich endet Schulz dort, wo Rainer begann: Alles in Ordnung! Und überhaupt, so ist es nun einmal: "der Terror gehört seit anderthalb Jahrzehnten zu unserem Alltag." Tja, Pech gehabt, kann man nichts machen. Ach so, die Zuwanderungsdoktrin beenden?! Nein. Die Politik der Masseneinwanderung, allen voran aus dem islamischen Kulturkreis, hat mit dem nicht wirklich etwas zu tun. Journalistisch und politisch sind wir also bestens aufgehoben.

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