Liberté, Egalité, Fraternité

Was in Paris passiert ist, ist eine Tragödie. Ich bin im Moment zu emotional. Deswegen verzichte ich auf eine politische Analyse und habe eine Botschaft an die Mörder.

Es ist 20 Uhr. Ich schlendere durch Wien. Der Abend ist fröhlich. Die Menschen sitzen in Cafés und Restaurants, ausgelassen und fröhlich. Die Lichter flimmern, das Großstadtflair fasziniert mich. Ich dachte mir in diesem Moment, nichts kann diesen Abend aus seinem perfekten Gleichgewicht bringen. Und diesen Abend wollte ich mit dem Fußballspiel Frankreich gegen Deutschland abschließen.

Dann komme ich nach Hause und bekomme eine Meldung der BBC auf mein Smartphone: „Shootings in Paris. Several dead people.“ Ich habe ein ungutes Gefühl und befürchte das Schlimmste. Denn erst zu Beginn dieses Jahres war die Stadt der Liebe, zu einer Stadt des Hasses geworden. Dann ruft mich meine Schwester aus Deutschland an und fragt mich, was da in Paris bloß passiere. Sie habe Angst, dass das irgendwann auch in Deutschland oder Österreich passieren könnte.

Wenn sich meine relativ unpolitische Schwester Sorgen um das Weltgeschehen macht, dann ist was apokalyptisches passiert. Auf dem Sender „France 24“ spricht man schon von einer Kriegserklärung. In der ARD sehe ich Fußballfans auf dem Spielfeld, die unter Panik ihre Angehörigen anrufen. Sie weinen. Auf n-tv heißt es, dass es in den Szeneviertel von Paris mindestens 40 Tote gebe. In 7 Orten von Paris richten Terroristen ein Blutbad an. Unter meiner Haut brennt es. Junge Menschen, die noch so ein langes und wundervolles Leben vor sich hatten, stapeln sich nun in den Leichenhallen. Im Konzerthaus „Bataclan“, wo eine US-amerikanische Rockband spielt, haben diese Mörder Geiseln genommen. Ich flehte an, möge die Polizei diese Menschen retten. Meine Kräfte schwinden allmählich und ich schlief ein.

Heute Morgen dann die schreckliche Gewissheit. Die Geiseln sind tot. 129 Menschen mussten in Paris, das uns so nah ist, ihr Leben lassen. Man kann sich das so vorstellen,  als hätten Terroristen im 1., 7. und 16. Wiener Berzirk ein Blutbad angerichtet.

Man muss vorsichtig mit Spekulationen sein. Aber vor lauter Emotionen kann ich nicht mehr sachlich und nüchtern analysieren. Das waren diese ISIS-Bestien. Die Vorgehensweise trägt ihre Handschrift. Mehrere Medien berichten darüber, dass Rufe wie „das ist die Rache für Syrien“ oder „Allahu Akhbar“ gefallen sind.

An diese Fanatiker habe ich eine Botschaft, die sie sich stark einprägen müssen:  Ich bin ein Atheist, dennoch hatte ich einen Bezug zum Islam. Aber wenn ihr euch beim Blutbaden auf den Islam bezieht, dann möchte ich mit diesem Islam absolut gar nichts mehr zu tun haben. Alahu Akhbar????? Nein! Nicht Gott ist groß, sondern Liberté, Egalté, Fraternité. FREIHEIT, GLEICHEIT, BRÜDERLICHKEIT! Das sind unsere Werte. Vive la France!

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Spinnchen

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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