"Statussymbole sind ganz wichtig. Als Vorstandsassistent, beispielsweise, bekommt man bei uns nur einen Schreibtischstuhl OHNE Armlehne. Stuhl MIT Armlehne gibt's erst ab Abteilungsleiter. Man kann also an der Armlehne ablesen, welche Position jemand hat."

Nach dem langen und anstrengenden Weg an die Spitze meinen viele Topmanager ein paar Statussymbole redlich verdient zu haben. Viel geleistet - da muss Belohnung sein! Sei's der Hubschrauberflug ins Büro wie bei Middelhoff oder die Orgie von Strauss-Kahn. Das fängt bei der Kleidung an ("Ab einer gewissen Position trägt jeder Maßanzug. Aus Pseudo-Lässigkeit verzichten sie höchstens mal auf die Krawatte und geben sich dadurch 'volksnah'";), geht weiter beim Dienstwagen ("An den Dienstwägen gibt es so kleine Zeichen, die anzeigen, ob das ein Abteilungs- oder ein Gruppenleiter ist. Früher hatten die ihren Zweck - damit wurden die Zufahrtsberechtigungen am Gelände geregelt. Mittlerweile haben wir Ausweise, die das elektronisch machen. Doch die Zeichen an den Autos gibt's immer noch.") und hört bei den Büros nicht auf: "Der Geschäftsführer legt sehr viel Wert auf sein Eckbüro mit mindestens drei Fenstern. Seine Mitarbeiter dürfen maximal zwei Fenster und natürlich kein Eckbüro haben."

Das ultimative Statussymbol ist aber - na? - die PA! Die "Personal Assistant", vormals Sekretärin genannt. Eine PA ist immer weiblich, Filofax (gibt's die noch?), SIRI, exklusive Barista, Model, Butler, externes Gedächtnis und 'harte Tür' (wie bei einem guten Club) in Personalunion. Steht so natürlich in keiner offiziellen Stellenausschreibung, ist aber gelebte und hochgeschätzte Praxis. Wie erzählt ein Manager so schön:

"Die Assistentinnen sind die Supersklavinnen ihrer Chefs. Kettenhunde im aufsichtsrätlichen Vorzimmer. In dem Job werden alle irgendwann aggressiv. Assistentinnen sind aber auch Diven, die ihre Agressionen wieder irgendwo loswerden müssen. Die Leittragenden sind am Ende diejenigen, die etwas von den Chefs wollen, und dabei über diese Assistentinnen gehen müssen."