Vor wenigen Tagen sorgte ein Erlass der US-Regierung unter Präsident Donald Trump für weltweite Empörung: Ausländischen Studierenden an der renommierten Harvard University wurde untersagt, ihr Studium fortzusetzen. Das US-Heimatschutzministerium schloss Harvard aus dem Studierenden- und Gastwissenschaftlerprogramm aus. Internationale Studierende sollten entweder die Universität wechseln oder ihren Aufenthaltsstatus verlieren. Diese Entscheidung wurde offiziell mit einer angeblichen ideologischen Schieflage auf dem Campus und Antisemitismusvorwürfen begründet. Hintergrund waren propalästinensische Demonstrationen an Harvard und anderen US-Universitäten seit Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023.
Als Reaktion auf diesen Schritt bot der deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer der Harvard University an, einen Exil-Campus in Deutschland zu gründen. Weimer betonte, Deutschland stehe für Kunst- und Pressefreiheit, hohe Studienqualität, Offenheit und Diversität. Er sagte, Studierende von Harvard und anderen amerikanischen Universitäten seien in Deutschland sehr willkommen. Weimer bezeichnete den US-Erlass als „schweren Schlag“ und betonte, der internationale Austausch sei ein Wesenskern der Kunstfreiheit und des wissenschaftlichen Fortschritts. Deutschland wolle mit dem Angebot ein Zeichen der Offenheit setzen und sich gegen die Einschränkungen der Trump-Regierung stellen.
Die Maßnahme der US-Regierung stieß international auf Kritik. Die in Harvard lehrende Historikerin Alison Frank Johnson äußerte im Deutschlandfunk die Sorge, dass die US-Regierung gezielt die unabhängige Wissenschaft angreife. Ohne internationale Studierende und Wissenschaftler könne Harvard nicht bestehen. Auch die chinesische Regierung kritisierte die Politisierung des internationalen Wissenschaftsaustauschs und warnte vor einem Imageschaden für die USA.
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Inzwischen wurde das Verbot per einstweiliger Verfügung einer US-Bundesrichterin aufgehoben, nachdem Harvard Klage eingereicht hatte. Ob die Trump-Administration der gerichtlichen Anordnung Folge leisten wird, war zunächst unklar. Das Angebot Deutschlands bleibt ein starkes Signal für internationale Solidarität und die Bedeutung offener Wissenschaft.
[1] https://www.tagesspiegel.de/wissen/nach-trumps-erlass-gegen-auslandische-studierende-bundesregierung-bietet-harvard-exil-campus-in-deutschland-an-13759489.html