„Fußball- und Basketballplätze Wien 18 und Wien 19: Basketball versus Fußball. Showdown im 18. und 19. Wiener Gemeindebezirk“ STADT WIEN

Petra P.

PÖLTL GOES VIENNA.

23.02.2020

Sport ist Mord. Wenn man nicht die Sportart ausüben kann, die man möchte. Oder wenn man überfordert wird. Während in anderen Hauptstädten der Welt wie in Paris und Manila Geld in Basketballplätze und in den Basketballsport investiert wird, verdrängen in Wien immer mehr egoistische „Fußballprofis“ mit dem wahrscheinlichen Berufsziel Hooligan Streetballer von ausrangierten Betonflächen.

Der zukünftige Jakob Pöltl, Jiří Hubálek, Nihad Djedovic und Zlatan Ibarahimovic oder Ivica Vastic, oder gar Dirk Nowitzki, der Deutsche, der auf Ziegen starrt, sollten den Bewohnern der Stadt Wien Geld wert sein, so möchte man meinen. Dennoch spielt der Basketballnachwuchs hierzulande die Rolle eines vernachlässigten Stiefkindes, wie der desolate Zustand der Basketballplätze in den öffentlichen Parkanlagen der sogenannten Nobelbezirke oder Möchtegern-Nobelbezirke, beispielsweise dem 18. oder 19. Bezirk Wiens, eindrucksvoll zeigt: Risse im baufälligen Beton, ausrangierte Körbe, klaffende Löcher und unebene Flächen mit Höhenunterschieden, sodass man sich den Fuß bricht oder sich nach einem unüberlegten Sprung Hand und Kopf aufschlägt, gebieten dem Spielspaß und dem sportlichen Vergnügen Einhalt.

Zudem verdrängen augenblicklich die finanzstarken Fußballfans in Österreich mit ihren neuen Kunstrasenböden und Mehrzweckplätzen die spröden, rissigen Betonflächen, anstatt dass, wie in den USA die NBA es tut, in moderne Basketballbeläge mit Schalldämpfung investiert wird. Wenn jemand Basketball spielen möchte, nehmen die Fußballer auf dem Mehrzweckplatz keine Rücksicht und spielen dem Basketballer einfach solange mit dem Fußball ins Feld, bis er gezwungen ist, dieses zu verlassen.

Risse, Unebenheit und enervierte Penthouse-Besitzer vergällen dem Hobby Basketballer das Sportvergnügen.

HEILIGENSTÄDTER PARK

Obgleich man auf dem neuen Kunstrasenplatz des Heiligenstädter Parks zumindest auf einem leisen und modernen Sportbelag Ball spielen darf, darf man das aber nur, solange das eben kein hochheiliger Fußballer tut. Der Streetballplatz im oberen Teil des Parks neben dem Döblinger Park ist uneben, hat einen rissigen Boden und verursacht Lärm zum Ungemach der Penthouse-Besitzer. Leider wird er auch noch von der Pfadfindergruppe Baden Powell immer wieder mit Kleinkindern und deren Rollern frequentiert - trotz des nahen und sehr schönen Spielplatzes.

Streetball Platz neben dem Döblinger Bad, Opfer von Fußball-Rowdys und Baden Powell Pfadfindern, die den Weg zum Spielplatz nicht finden.

Der unebene, rissige Boden des Basketballplatzes im Türkenschanzpark gehört auf neuesten NBA Standard gebracht: statt des Betons sollte hier ein schalldämpfender und für die Gelenke angenehmerer, rutschfesterer Sportbelag angebracht werden.

TÜRKENSCHANZPARK

Im Türkenschanzpark gibt es bereits zwei und mehr Rasen- und Fußballplätze, aber das scheint gierigen, narzisstischen Fußballrowdys nicht auszureichen: Nein – sie müssen auch noch den rissigen Beton-Basketballplatz in der einzigen Gegend, wo dieses Spiel niemanden geräuschmäßig stört, für sich vereinnahmen und beschlagnahmen, obwohl es dort nicht einmal ein Tor gibt.

Der rissige Betonboden wird oft auch von Skatern oder Scooter-Fahrern benutzt. Vielleicht kann man hier einen Platz für Skater und Basketballer schaffen wie in der Seestadt, mit dem passenden Sportbodenbelag.

WERTHEIMSTEINPARK

Im vornehmen Wertheimsteinpark wäre seit Jahren eine Revitalisierung, was die Sportanlagen betrifft, von Nöten, denn der Mehrzweck-Fußball-Basketballplatz ist für beide Sportarten, aber vor allem für den Fußball, viel zu klein.

Auch im Wertheimsteinpark ist der Mehrzweck-Fußball-Basketballplatz durchfurcht von Rissen im Beton und uneben wie nach einem Erdbeben, durch die Witterung und das schlechte Regenwetter zersetzt und klaffend offen.

Die Körbe des für den Streetball geeigneten Platzes sind kaputt, alt und mit Graffitis versehen, die künstlerisch betrachtet nicht mit solchen des Donaukanals mithalten können.

Ein Fußball-Vater versucht mit seinen Jungs den Sonntagmorgen zu genießen. Leider ist der Platz viel zu klein und aufgrund des zum Teil löchrigen, offenen Betons besteht erhöhte Verletzungsgefahr.

Professor live, Global Hooper und Spiderman von Beruf, zeigt Streetballern auf der ganzen Welt seine Routine – auf passendem, geräuscharmem Sportbodenbelag (Professor live Youtube).

Während globale Basketballer oder Streetballer wie Professor Live den Ball, das Ballgefühl und den Platz international genießen, darben die Wiener Sportler dahin. Für Manila sponsert Nike Basketball Courts mit entsprechenden bunten Graffitis, die berühmte NBA Spieler zeigen, während Paris mit außergewöhnlichen geometrischen Formen Farbe in tristen Betonalltag bringt. In Paris befindet sich auch eine der ältesten Basketball-Hallen. Dieser Sport ist dort ebenso wie in Athen sehr beliebt.

In der Mulde neben dem Teich und dem Fluss, dem Krottenbach im Wertheimsteinparkt, direkt neben der Vorortelinie und Bahntrasse der S45, wäre genug Platz für einen richtigen Rasenplatz oder Kunstrasenplatz für die begeisterten Fußballer Wiens. Außerdem würden der Hügel und die Bäume im Sommer den Kindern und junggebliebenen Erwachsenen angenehmen Schatten spenden. Trotzdem müssen sich beide Sportlergruppen murrend mit einem winzigen, lieblosen Betonplatz begnügen, der eigentlich gerade einmal für zwei Streetball-Körbe ausreicht, wo man one on one spielen kann.

Auch in der Mulde des Wertheimsteinparks sind künstlerisch fragliche Graffitis angebracht. Die Kinder könnten sich auch diesbezüglich mehr bemühen.

Neben dem Teich und dem Krottenbach bzw. Pachkanal ist genug Platz vorhanden für einen ebenso tollen wie praktischen Kunstrasenfußballplatz wie im Heiligenstädter Park. Mehr als 15 Jahre ist die Situation der Sportanlagen und der Zustand der Parkanlage hier jedoch unverändert geblieben.

Zum Vergleich sehen wir hier einen Streetballplatz in Venice Beach mit entsprechendem leisen NBA Bodenbelag (Professor Live Youtube)!

MEHRZWECK-SPORTHALLEN

Die Stadt Wien bietet bei schlechtem Wetter und in der Wintersaison einige Mehrzweck- und Sport und Fun Hallen, wo man auch verschiedene andere Sportarten ausprobieren kann. Das ändert aber nichts am Bedarf von entsprechenden modernen Außenanlagen, nicht nur im 18. und 19. Bezirk, sondern natürlich auch in allen anderen Wiener Bezirken.

Es sollte nicht einseitig entweder der Fußball oder nur der Basketball gefördert werden. Variatio delectat - auch im Sport. Bewegungsmangel, Rückenschmerzen, Haltungsschäden, Arbeitsunfällen und Sportunfällen kann am besten mit unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten und Outdoor Aktivitäten im Freundeskreis, als Paar oder auch wie im Motorikpark als Familie vorgebeugt werden. Die moderne Medizin strebt danach, eher Prophylaxe zu betreiben als Symptome zu behandeln. Verschiedenartige Bewegungen und Reaktivierung der unterschiedlichsten Muskelgruppen unterstützen eine gesunde, ausgeglichene, schmerzfreie Lebensweise in der Work-Life Balance: Mens sana in corpore sano!

Einerseits möchte man, dass die Kinder Sport betreiben, die Freizeit im Freien verbringen. Sie sollen nicht stundenlang vor dem Computerspiel sitzen, während sie an Gewicht schon in viel zu jungen Jahren immer mehr zulegen, ja sich zum Michelin-Männchen, das sich nicht mehr bewegen kann, auftrainieren. Andererseits promotet man World of Warcraft, Half-Life und Fortnite, wo das halbe Leben und die ganzen Nächte dahinlaufen.

Warum sind Hamburger und Co, amerikanisches Essen, Starbucks, Burger King, McDonalds, Kentucky Fried Chicken, Subway und weitere Restaurant- und Fastfood-Ketten so in? Wenn wir doch sportlicher und fitter, beweglicher werden wollen? Und warum promoten wir kalorienreiches amerikanisches Essen, aber nicht temporeichen amerikanischen Sport?

BIBLIOGRAPHIE

BENJI

2017 „Basketballspielen in Wien – Von Airball bis zur Zone“ WALDVIERTLER WIEN ZWETTL https://www.waldviertler.wien/freizeit-sport/basketballspielen-in-wien/ (23.02.2020)

GROCE Nia

2020 “Pigalle and Nike Debut Vibrant New Parisian Basketball Court. A colorful makeover.” HYPEBEAST ARTS https://hypebeast.com/2020/1/pigalle-nike-grind-pastel-basketball-court-paris (23.02.2020)

SACAMOS Carlo

2018 “Sweat out holiday fat while appreciating art on these graffiti-filled courts” TRAVEL AND LIVING https://www.spin.ph/life/guide/basketball-courts-in-manila-nike-hyper-courts-titan-love-court-a794-20181223?ref=article_tag (23.02.2020)

STADT WIEN

2012a „Sport & Fun Halle Donaustadt (Erzherzog-Karl-Straße)“ MA 51 SPORT WIEN https://www.wien.gv.at/freizeit/sportamt/sportstaetten/sportfun/erzherzog-karl-strasse.html (23.02.2020)

2012b „Öffnungszeiten, Preise und Reservierung - Sport & Fun Hallen“ MA 51 SPORT WIEN https://www.wien.gv.at/freizeit/sportamt/sportstaetten/sportfun/oeffnungszeiten.html (23.02.2020)

2012c „Vielseitiges Angebot in den Sport&Fun-Hallen“ MA 51 SPORT WIEN https://www.wien.gv.at/video/194557/Vielseitiges-Angebot-in-den-SportFun-Hallen (23.02.2020)

STADT WIEN

2017 „Streetball in der Sport & Fun Halle“ BOHMANN VERLAG

https://www.wien.gv.at/video/1446/Streetball-in-der-Sport-Fun-Halle (23.02.2020)

WEITERFÜHRENDE BIBLIOGRAPHIE

BOUCHAMA Houssine

2019 „Les plus beaux terrains de basket de Paris“ TIME OUT FRANCE https://www.timeout.fr/paris/sport/les-plus-beaux-terrains-de-basket-de-paris (23.02.2020)

CHEVALIER François

2017 „Le plus vieux terrain de basket du monde est à Paris… et il se visite!“ TÉLÉRAMA https://www.telerama.fr/sortir/le-plus-vieux-terrain-de-basket-du-monde-est-a-paris...-et-il-se-visite,n5206915.php (23.02.2020)

MICHEL Éric

2019 „La plus vieille salle de basket au monde est à Paris“ LE PARISIEN http://www.leparisien.fr/sports/ile-de-france/la-plus-vieille-salle-de-basket-au-monde-est-a-paris-02-01-2019-7979586.php (23.02.2020)

Bild Jakob Pöltl: https://www.krone.at/1741958 (23.02.2020)

die restlichen Bilder sind selbstgemacht oder ebenfalls zitiert, in der Bibliographie

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berridraun

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