Letzte Woche war furchtbar. Paris und Nigeria sind Opfer von blindem Hass geworden. Oder von Gier. Oder von Weltherrschaftsphantasien.

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Weiß es irgendjemand da draußen? Kann irgendjemand nachvollziehen, was alles geschehen sein muss, damit sich ein paar junge Männer zu solchen Taten hinreißen lassen? Waren sie wirklich von einem religiösen Fanatismus beseelt, oder haben sie auch noch andere Motivationen gehabt?

Ich finde es schrecklich, dass alle Attentäter erschossen worden sind. Nicht, dass sie es nicht im Sinne von "Aug um Aug" oder als Genugtuung für die Hinterbliebenen verdient hatten, aber im Zusammenhang mit Ursachenforschung und Recherche über die möglichen organisierten Hintergründe, wäre es doch viel besser gewesen, hätte man versucht, diese Terroristen am Leben zu erhalten und auszufragen.

Gut, nun haben wir diese Möglichkeit nicht.

Aber wir haben die Möglichkeit, unsere Denkweise zu ändern. Persönlich kenne ich keinen praktizierenden muslimischen Menschen, die paar, die so einen Hintergrund haben, haben eben nur diesen Hintergrund. Genauso, wie ich einen ungarischen habe, aber mich damit nicht identifizieren kann.

Wir haben gewisse Parallelgesellschaften erschaffen/entstehen lassen und das ist eine Tatsache, die wir zu ändern versuchen sollten. Wir sind doch alle mit dem moralischen Ansatz erzogen worden, dass wir Gutes tun sollen. Machen wir das doch! Machen wir einen Schritt auf "die anderen" zu!

Dieses bescheuerte Denken über "die anderen" macht es uns doch erst so schwer. Weil wir eben so denken, müssen wir uns erst überwinden, auf "die anderen" zuzugehen. Wären "sie" nicht "die anderen", müssten wir uns zu nichts überwinden.

Aber halt! Ich gebe zu: ich denke auch manchmal so. Und dann muss ich mich immer wieder selbst ermahnen, nicht so zu denken. Heuristiken liegen zwar in der menschlichen Natur, man muss aber nicht jedem Impuls nachgeben.

Daher: versuchen wir doch alle mal, anders zu agieren. Wir müssen uns nicht verbiegen, aber wir könnten ja mal einen Weg gehen, der uns im Nachhinein sogar ein bisschen stolz sein lässt.

Ich persönlich finde koptuchtragende Frauen sind ein Sinnbild für unterdrückte Frauen. Aber bevor jetzt jemand aufschreit, möchte ich hiermit meinen etwas verspäteten Neujahrsvorsatz loswerden. Ich werde das nächste Mal im Park, auf dem Spielplatz auf so eine Gruppe Frauen zugehen und versuchen, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ich habe echtes Interesse daran, was diese Frauen wohl so denken. Über sich, über mich, über Österreich. Bis jetzt habe ich nur Annahmen und Vorurteile, was diese Gedanken wohl sein könnten. JETZT TUE ICH ETWAS DAGEGEN! Ich werde meinen Mut zusammen nehmen, meine Schüchternheit überwinden und einfach mal Hallo! sagen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich wirklich mal ein gutes Gespräch und ich lerne etwas. Vielleicht lernen die Frauen im Park ja auch etwas von mir! Ist eine schöne Vorstellung. Und wenn unsere Kinder dann gemeinsam spielen, können wir alle einfach zusehen und uns freuen, ohne, dass irgendwelche Vorurteile einem den Tag verderben.

Ich glaube fest daran, dass dieser persönliche Einsatz, der einzige wirklich effektive Ansatz für die Veränderung unserer Gesellschaft sein kann. Ein "Zentrum für bla bla bla" oder Aufrüstung des Bundesheeres zu diesem Zwecke, wird wohl nicht die Entstehung neuer Radikaler verhindern. Aber wenn unsere Kinder alle gemeinsam spielen.... :)

So, und was ist Dein Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft, lieber Leser und liebe Leserin?

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:58

fischundfleisch

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