Da hat man sein Leben lang zu allem immer eine Meinung, aber wenn jemand mal kommt und darum bittet, verschlägt es einem die Sprache. Dabei habe ich sogar drei, aus denen ich auswählen könnte. (Bissl angeben muss ja auch erlaubt sein).

Naja, jedenfalls ist es so, dass ich zu allem eine Meinung habe und mir danndoch immer wieder widersprechen muss. Das habe ich nun davon, dass ich mehr oder weniger regelmäßig zu ner Psychotante gehe und mich seit einiger Zeit in Selbstreflexion übe. Mir ist aufgefallen, dass ich einerseits starke Gefühle bezüglich gängiger Themen, wie zum Beispiel: Feminismus, Religion, Ausländer, Österreicher, Kinder, Schule etc. habe, andererseits aber immer wieder draufkomme, dass ich mir selbst widersprechen muss. Also, von einseitigen Selbstgesprächen kann man wirklich nicht sprechen.

So ein Blog ist halt dann doch was Herrliches... die Monologe verhallen nicht im eigenen leeren Kopf, sondern in den unendlichen Weiten des Interversums und resonieren vielleicht sogar im Kopf des ein oder anderen Lesers. Faszinierend.

Übrigens, so ganz nebenbei: bitte bessert mich aus! Generell denke ich, dass meine Rechtschreibung ganz gut ist, aber hie und da zaudere ich dann doch... Als Kind mit Migrationshintergrund (kotz würg speib) kann das ja mal passieren...

So, ja, und dann wäre ja noch das eigentliche Thema. Selbstreflexion. Manchmal, vor allem wenn man mal Zeit dazu hat (hätte), fängt man also so etwas wie hier an und schweift dann ooooooooordentlich ab.

Mein Dilemma ist, dass ich zu viele Themen und zu viele Meinungen zu diesen Themen habe. Was also tun? Fangen wir mit einem weniger brisanten Thema an. Frauen/Feminismus:

An sich eine gute Sache. Würde man meinen. Notwendig auf jeden Fall. Denn ohne die haarigen Kämpferinnen der glorreichen Nachweltkriegsdekaden wären die Umstände für Frauen viel grimmiger, als sie es sind. Eigentlich sind sie es ja nicht mehr. Oder eben nicht mehr so sehr. Frauen können wählen, arbeiten, ja sogar ohne Schleier Auto fahren (Seitenhieb aufs nächste Thema :) ). Trotzdem sind Frauen jetzt in einer anderen Falle gefangen. Bleiben sie zu Hause, sind sie das doofe Hausmütterchen, das auf der Tasche ihres Herren und Gebieters liegt. Oftmals als unintelligent, ambitionslos und vielleicht sogar faul abgestempelt, denn das bisschen Haushalt macht sich bekanntlicherweise ja von alleine... Oder sie sind eben Karrierefrauen, die herzlos sind, für die nur das Geld zählt, und die sich einen Dreck um die Pensionssicherung scheren. Oder noch schlimmer, es sind die wahnsinnigen Weiber, die glauben, alles unter einen Hut zu bekommen: Kinder, Karriere, Haushalt und auch noch ein glücklich grinsender Mann, der mindestens dreimal die Woche beglückt wird. Und das alles auch noch super freiwillig, weil man ja so viel verdient als Frau. Da lohnt es sich wirklich nicht, nur zu Hause zu hocken...

Mit so einer grandiosen Auswahl an Lebensschemata neige ich persönlich eher zu Reflux als zu euphorischem Jubel. Natürlich kann man argumentieren, dass niemand sich in diese strammen Korsetts zwängen muss, aber wenn man ehrlich ist, das ein oder andere trifft dann doch ziemlich genau zu.

Ich persönlich habe Schema 3 gewählt, weil ich gerne gut lebe - sowohl finanziell als auch gesellschaftlich/gesellig. Nur das lästige domestic management habe ich outgesourct. Kann ich nur empfehlen.

Und jetzt, sehr verehrte Lesers (ich weigere mich gegen das Binnen-I, möchte bitte das Mehrzahl-S aus dem Englischen borgen -hat aber zufällig nix mit Feminismus zu tun, sondern eher mit Vereinfachung und LOGIK. Dazu später auch noch mehr.) möchte ich zu meiner glorreichen Konklusion kommen.

Nach viel, viel Selbstreflexion, Zugeständnissen, Erleuchtungen und Psychsitzungen bin ich zu dem sagenhaften Schluss gekommen:

Only give a damn about what YOU think.

Heutzutage ist es natürlich schwierig, etwas zu denken und auch noch eine gefestigte Meinung zu bilden. Zu viel Information aus zu vielen Outlets, sei es medial oder persönlich, führen zu einer Meinungslosigkeit, die eigentlich aus vielen überraschend starren Übergangsmeinungen besteht. Meinungen sind heute wie Mode. Sie ändern sich regelmäßig und man unterliegt regelrecht einem Meinungsdiktat...

Legen wir uns also wieder ein paar wirklich gefestigte Meinungen zu und stehen auch dazu. Egal von wo der Wind weht.

Beim Thema Frauen und Feminismus möchte ich also für die Nachwelt festhalten:

Der Großteil der Menschheit ist bescheuert. Die Bescheuerten unterteilen sich in 50% Männer und 50% Frauen. Da herrscht absolute Gleichberechtigung.

Frauen werden aber immer noch benachteiligt. In unserer Zeit und in unseren Breitengraden drückt sich das vor allem durch die immensen Erwartungen, die an Frauen gestellt werden, aus.

Frauen sind auch nur Menschen. Gebt ihnen mal ein wenig Auszeit. Die Teppichfransen müssen nicht immer gebürstet werden und beim Einparken stellen sich auch manche Männer äußerst patschert an.

Männer könnten auch mal kochen und einkaufen, oder die kranken Kinder aus der Schule abholen. Im Gegenzug könnten Frauen auch mal einen Pax Schrank selbst zusammenbauen oder die Reifen wechseln (lassen).

Respekt ist das Gebot der Stunde. Dann werden auch die zukünftigen Generationen etwas wertvolles von uns mitkriegen.

Ich respektiere alle Lebensformen, die mir auch Respekt entgegenbringen.

Ich schaffe es anscheinend nicht, einen kohärenten Text zu verfassen. Es tut mir leid. Ich werde es vielleicht nochmal versuchen. Auch dafür schon mal ein präemptives "Sorry!" :)

Over and out.

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