Warum Ich Teil2

Mein weiterer Altag,gestaltete sich wie folgt! Ich war immer zeitig wach und half Omi im Stall,ich schmiss das Heu für die Tiere vom Heuboden durch eine Luke,wo ich oft runterfiel,fütterte meine Katzen und Hund Susi mit warmer Ziegenmilch.Nach getaner Arbeit,frühstückten Omi und ich gemeinsam in der Küche,die mit einem Holzofen heimelig warm beheizt wurde.

Omi wärmte mir am Herd die frische Milch und ich bröckelte Schwarzbrot in die Milch,die ich aus einer wunderschönen Porzellanschüssel essen durfte.Ich habe die Zweisamkeit mit Omi genossen.Danach durfte ich machen was ich wollte. Ich besuchte sehr oft eine alte Nachbarin,die immer Hilfe benötigte,ich bekam dafür Kuchen und selbstgemachte Karamellzuckerl. In der Nachbarschaft lebten hauptsächlich Jungs die älter waren,ausser Edi,mein Cousin,er war ein Jahr jünger und Omi liebte ihn abgöttisch,weil er ja der einzige Nachkomme ihres verunglückten Sohnes war.

Ins Haus meiner Tante durfte ich nur wenn ihr Schwiegervater ausser Haus war. Sie war wieder schwanger und Edi bekam einen Bruder,seither verbrachte er sehr viel Zeit bei uns,er wuchs mir sehr ans Herz,fast wie ein Bruder. Wir stritten uns nur um Spielsachen,die er ständig von Omi bekam und ich sie ihm wegnehmen wollte. Eines Tages sagte sich meine Mutter wieder an,sie hatte Wochen zuvor,ein neues Kleid und ein Haarband für mich geschickt. Am Tag zuvor heizte Omi den grossen Ofen im Bad an und ich musste baden,am nächsten Tag musste ich dieses Kleid anziehen und Omi bändigte meinen Schopf mit dem neuen Haarband. Ich wurde wieder an die Stelle geschickt,wo meine Mutter ausstieg. Diesmal wurde ich sogar mit einer Umarmung begrüsst. Wir gingen nach hause und ich musste mich sofort wieder umziehen,Gott war ich froh,ich fühlte mich in diesem Aufzug sowieso nicht wohl!

Ein grosser Koffer und eine riesige Schachtel,machte mich sehr neugierig,sie verstaute alles in ihrem Zimmer,wo sie schlief wenn sie mal da war. Mein Bett stand in Omis Zimmer und davor eine alte Decke wo Hund Susi schlief. Sie bezog das Bett frisch und teilte mir wärentdessen mit,für längere Zeit zu bleiben und ich bei ihr im Zimmer schlafen darf. Todtraurig erzählte ich das Omi,die mir erklärte,ich solle doch froh sein, endlich eine Mama zu haben!Die erste Nacht war Horror für mich,das Bett war groß und kalt und Susi fehlte neben mir,die schnarchende Atmung von Omi war nicht zu hören.Der fremde parfümartige Geruch meiner Mutter war ekelhaft für mich. An den darauffolgenden Tagen,versuchte sie mich für Nagellack und Parfüm zu begeistern. Meine schmutzigen Hände versteckte ich unter dem Tisch,es kam das erste Mal so etwas wie Scham in mir hoch als ich meine schwarzen Fingernägel sah.

Die grosse Schachtel stand noch immer im Zimmer.Ich erzählte Edi davon und wir kletterten heimlich durch das offene Fenster ins Zimmer und Edi öffnete sie einen Spalt. Wir sahen etwas buntes,waren aber zu feige sie weiter zu öffnen. Immer öfter ging sie am Wochenende aus und ich musste alleine in diesem ekelhaften Bett schlafen.Vor Angst schlich ich meist zu Omi ins Zimmer,in mein geliebtes Bettchen.Omi und meine Mutter stritten häufig deswegen,eines Nachts wurde die Tür von meiner Mutter zugesperrt,das ich nicht mehr raus konnte.Mein klopfen und weinen,ja sogar schreien,hörte Omi nicht,weil das Zimmer im hinteren Teil des Hauses war.Ich weinte mich in  den Schlaf,irgendwann weckte mich ein lautes Klopfen am Fenster und der Name meiner Mutter wurde seltsam leise gerufen,es war eine Männerstimme. Starr vor Angst wartete ich bis er wieder weg war,schlafen konnte ich bis zum Morgen nicht mehr.So ging es viele Nächte wenn meine Mutter unterwegs war,ich begann sie deswegen abgrundtief zu hassen und Omi schwieg wenn ich ihr davon erzählte.

Dann kam Ostern,endlich wurde das Geheimnis der grossen Schachtel gelüftet. Ich bekam mein allererstes eigenes Spielzeug,einen Dreiradler.Der war rot und hatte bunde Fransen links und rechts am Lenker,unglaublich für mich!Edi wollte natürlich auch damit fahren,ich bewegte mich keinen Millimeter von meinem Gefährt,vor lauter Wut,riss er mir die Fransen auf der linken Seite heraus.Ich konnte es niemanden sagen weil Edi würde es abstreiten und man würde ihm glauben,also schwor ich Rache! Zu diesem Zeitpunkt war ich fast sechs Jahre und durch die harte Schule der älteren Jungs in der Nachbarschaft gegangen. Omi hatte ständig Gelenkbeschwerden und benutzte dagegen eine Salbe von der ich wusste das man sehr rot wird wenn die aufgetragen wird. Ich wollte Edi feuerrot sehen.Die Kunst Edi zu einem Indianerspiel zu überreden fruchtete auch dieses Mal.Schnell war er an einen alten Zwetschkenbaum gefesselt und ich begann ihn mit dieser Salbe zu bearbeiten,vorteilhaft für mich war ein sehr heisser Sommertag und er hatte nur eine kurze Hose an! Anfangs fand er Gefallen daran,bis es zu brennen begann.

Lautes Gebrüll lies meine Mutter und Oma angerannt kommen,worauf ich sofort die Flucht ergriff,ich versteckte mich in einem alten Schuppen,hinter Gerümpel. Ich hörte ihn noch lange schreien,niemand suchte mich,gut so. mein Versteck verlies ich erst als es dunkel wurde und ich Angst bekam. Ich musste 3 Tage im Zimmer bleiben und Omi brachte mir Suppe und Ziegenmilch. Irgendwann kam meine Großtante zu Besuch,ich fand sie von Anfang an sehr unsympathisch und ihr Krückstock war mir unheimlich,ohne den sie nicht gehen konnte aufgrund einer Kinderlähmung. Die Heuernte begann,alle waren auf dem Feld ausser meine Grosstante,sie kochte das Mittagessen.Sie setzte sich immer auf die Bank vorm Haus um zu rasten und hatte einen schönen Federpolster als Unterlage. Susi und ich spielten,als meine Großtante wieder ins Haus ging,schnappte sich Susi den Polster und wollte damit abhauen,ich erwischte sie noch und versuchte ihr den Polster zu entreissen. Nach langem hin und her,riss der Polster,Susi lies nicht los. Die Federn flogen durch die Luft und ich erstarrte als ich meine Großtante in der Tür stehen sah. Sie befahl mir sofort ins Zimmer zu gehen,gut davongekommen dachte ich. Nach einer Weile kam sie und versperrte von innen die Tür,böses ahnend drückte ich mich in eine Ecke, ich begann vor Angst zu weinen als sie auf mich zukam! Sie begann auf mich wie eine wilde einzuprügeln und schrie mit mir, sie hatte den Ausdruck einer bösen Hexe im Gesicht. Irgendwann wurde ich vor Schmerz ohnmächtig und als ich erwachte war es still und kalt. Ich lag auf dem Boden und konnte mich nicht bewegen,ein furchtbarer Schmerz zog sich durch den ganzen Körper, ich war nicht einmal fähig zu weinen weil mein ganzes Gesicht geschwollen war.

Irgendwann kam Omi ins Zimmer und ich sah den Schrecken in ihren Augen als sie mich sah.Sie trug mich in ihr Zimmer in mein Bett, holte eine Schüssel Wasser und wusch mir das Blut vom ganzen Körper. Am Kopf  und Arm hatte ich eine riesen Wunde die sie mit Arnika auswusch,mir war alles egal,wichtig war mir in meinem Bett zu liegen und Susi wich nur zum Fressen oder um ihre Notdurft zu verrichten von meiner Seite. Auch meine Mutter erschrak als sie mich sah, obwohl ich von Omi schon verarztet war,sie kochte mir das erste Mal Schokopudding. Meine Grosstante war abgereist als ich wieder aufstehen konnte war sie weg. Der Herbst zog ins Land und am Wochenende wurde meine Mutter immer von jemanden abgeholt. An einem Samstag wurde ich wieder von ihr gebadet und ich musste wieder dieses Kleid anziehen,fertig gestylt wurde sie zunehmend nervöser, Omi machte den Stall alleine. Ich hörte wie ein Auto hielt und es an der Tür klopfte, meine Mutter öffnete und ein Mann kam herein,er gab ihr einen Kuss,verlegen stellte sie mich ihm vor,ich wollte ihm meine Hand nicht geben,er nahm sie einfach und drückte viel zu fest zu. Omi kam endlich aus dem Stall begrüsste diesen Mann und sagte zu mir..."das ist bald dein neuer Vater".........Fortsetzung folgt

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:02

Claudia Braunstein

Claudia Braunstein bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:02

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