Warum ich? Teil4

Im Herbst 1969 bekam meine Mutter extreme Bauchschmerzen,ich dachte sofort an meine Würmer. Ich rannte zu Omi und wollte das sie ihr auch Knoblauchbrot machte,denn meine Mutter musste schon ganz viele haben,denn sie hatte einen ganz grossen Bauch! Omi ging nachsehen und lief zu meiner Tante die mittlerweile ein Telefon hatte. Ein Rettungswagen kam und nahm meine Mutter mit. Nach einer Woche kam Franz mit meiner Mutter wieder nach hause,im Arm hatte sie ein komisches Bündel! Schliesslich wurde ich meiner kleinen Halbschwester vorgestellt. Nun hatten wir auch noch einen kleinen Schreihals im Haus und ich durfte wieder zu Omi ins Zimmer ziehen,Freude pur!

Im Dezember,es schneite schon einige Tage unaufhörlich,der Schnee reichte schon bis zur Fensterbank im Schlafzimmer. Meine kleine Schwester war jetzt drei Monate alt,als an einem Samstag,meine Mutter und Omi beschlossen zu meiner Tante Fernsehen zu gehen,die hatten sich einen gekauft.  Dalli,Dalli lief mit Hans Rosenthal.   Meine Mutter richtete ein Fläschchen und stellte es ins Schiff (ein Wassertank im Holzofen,derWasser lange warm hielt). Meine Schwester legte sie ins Bett von Omi.Als sie weg waren,meldete sich bald meine Schwester mit lautem Geschrei. Ich ging mit ihr in die Küche und fütterte sie,sie war aber noch nicht zufrieden und schrie weiter. Ich holte eine Windel und wechselte sie,was ja zu dieser Zeit nicht so einfach war,mit Stoffwindel und Gummihose.   Ich betrachtete meine kleine Schwester und versuchte herauszufinden,was sie so anders machte als mich. sie wurde geliebt,mit ihr wurde gekuschelt und geschmust und in den Schlaf gewogen. Ich fand nichts was an ihr so Besonders oder anders war als bei mir. Ich erklärte es mir durch den Grössenunterschied,sie war so klein und zerbrechlich,aber ich mochte sie!

Nach erfolgreicher Trockenlegung weinte sie trotzdem weiter und ich wusste nicht mehr was ich noch machen sollte,sie tat mir furchtbar leid. Ich zog sie an,packte sie in eine dicke Wolldecke,ich schlüpfte nur in meine Gummistieferl;ohne Strumpfhose und nur mit Nachthemd,kletterte ich aus dem Fenster,weil die Haustür abgeschlossen war. Ich kämpfte mich durch den hohen Schnee und bahnte mir einen Weg durch die stockdunkle Nacht. Baby schrie,mir war fürchterlich kalt,nur die Angst trieb mich vorwärts. Ich war der Verzweiflung nah,als ich plötzlich das flackern einer Taschenlampe sah. Die beiden kammen mir auf halben Weg entgegen, meine Mutter riss mir das Baby aus den Händen und lief zum Haus. Omi nahm mich an der Hand und sagte,Kind was machst du den schon wieder für Unsinn!Mutter versorgte das Baby,dem ja gar nichts passiert war weil ich sie ja ganz warm eingepackt hatte,meine Füsse in den Gummistiefel jedoch blau gefroren waren. Omi nahm einen Ziegel aus dem Backrohr legte in zu meinen Füssen und wickelte mich in eine warme Decke,wärend mir meine Mutter eine Standpauke hielt. Verantwortungslos und dumm war ich in ihren Augen! Ich schwieg wie immer,diesmal liefen mir aber Tränen aus den Augen obwohl ich das gar nicht wollte.....Fortsetzung folgt

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:02

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