Warum ich? Teil3

Ich wollte und brauchte keinen neuen Vater, es war kein alter vorhanden, also wozu brauchte ich einen neuen? Am liebsten Wäre mir gewesen,wenn meine Mutter einfach wieder gegangen wäre und mich mit Omi alleine gelassen hätte. Meine Mutter fing wieder an zu arbeiten und war tagsüber ausser Haus,sie hatte im Dorf eineArbeitsstekke als Küchengehilfin gefunden. Der neue Küchengeruch gefiel mir besser an ihr als dieses ekelhafte Parfüm,das sie am Wochenende benutzte.Sie war mir noch immer total egal und an ihre Anwesenheit gewöhnte ich mich langsam,sie war ja jetzt den ganzen Tag ausser Haus und wenn sie nach hause kam war ich schon im Bett. Omi hatte mir eine neue Aufgabe zugeteilt, ich durfte mich um die Hühner kümmmern,sie hatte wieder grosse Probleme mit ihren Knochen.

Ich versuchte meine Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen. Meine Mutter war davon nicht begeistert,weil ich diese Hühnerflöhe mit ins Bett nahm,die fürchterlich juckten. Eines Tages bekam ich fürchterliche Bauchschmerzen,Omi gab mir grauenhafte Medizin aber es wurde nicht besser. Auto und Führerschein hatten weder Omi,noch meine Mutter,es konnte mich niemand zum Arzt bringen,Omi versuchte mit Hausmitteln meinen Beschwerden zu Leibe zu rücken.   Wir waren auf dem Feld um für die Tiere frisches Gras zu holen,ich verspürrte grosse Notdurft verrichten zu müssen,ein Baum bot mir die passende Gelegenheit dazu. (Vorsicht jetzt wirds ekelhaft)  Ich ging in die Hocke und wollte mich von dem befreien was raus musste,es nahm aber kein Ende und hinten hing etwas raus,was sich absolut nicht von mir trennen wollte!

Ich rief nach Omi,die kam und schaute nach,sie suchte nach einem Grossen Unkrautblatt und zog damit einen langen Wurm aus meinem Körper,ja wirklich! Es war ein sehr langer Wurm! Ich hatte mich bei irgendwelchen Tieren mit Würmern angesteckt,was früher am Bauernhof mit vielen Tieren keine Seltenheit war. Omi war erleichtert den Übeltäter meiner Bauchschmerzen gefunden zu haben. Sie bereitete aus Knoblauch und Schweineschmalz einen Aufstrich  den sie auf Brot strich.Ich musste einige Tage viele dieser Brote essen,sie waren extrem scharf und ich trank Literweise Ribiselsaft dazu. Die Wirkung setzte bald ein und ich entledigte mich noch mehrerer Würmer, was ich mittlerweile selber machte und sie rauszog wenn sie hinten drann hingen,ich wusste ja von Omi wie das ging und hatte danach keine Bauchschmerzen mehr!

Dieser neue Mann im Leben meiner Mutter,er hie? Franz,kam immer öfter zu Besuch,ich ging ihm so gut es sich einrichten lies aus dem Weg,ich mochte ihn nicht und er mich genauso wenig. In Anwesenheit meiner Mutter spielte er mit mir aber kaum war sie ausser Reichweite,sah er mich böse und Hasserfüllt an,einmal sagte er zu mir,dir werde ich es auch noch zeigen! Ab diesem Zeitpunkt hatte ich Angst vor ihm. Meine einzigen Ansprechpartner in solchen Situationen waren Edi und meine Tiere. Ich hatte gelernt über gewisse Dinge zu schweigen,weil Omi es auch so machte. Edi verstand mich mit seinen fünf Jahren sowieso nicht und meine Tiere sahen mich verständnisslos an. Ich lernte bald mit solchen Situationen selber fertig zu werden!

Die Nachbarjungs hatten viel Blödsinn im Kopf. Sie mussten Holz richten das jeden Tag im Haus gebraucht wurde,weil zu dieser Zeit alle mit Holz das ganze Haus beheizten,der ältere zerkleinerte es mit der Axt und der jüngere schlichtete es in den Korb. Ich sah ihnen in der Tür stehend zu. Der ältere entdeckte in einer Ecke der Holzhütte ein Wespennest. Er befahl mir Zünder zu holen ich gehorchte sofort und lief heim um sie zu holen! Ich wusste nämlich wenn ich verweigert hätte wäre mir Schlimmes passiert! Ein paar Monate zuvor wiedersetzte ich mich den beiden, ich machte nicht mit als sie ein geklautes Fahrrad versteckten. Wenig später gingen wir gemeinsam in den Wald um unser Baumhaus weiterzubauen. Angekommen,zogen sie mich splitternackt aus und fesselten mich an einem Baum und zündeten vor meinen Füssen trockenes Laub an, ich litt an Todesangst und bettelte weinend mich loszubinden. Das machten sie nur unter der Bediengung,zu hause nichts zu erzählen und in Zukunft alles auszuführen was sie von mir verlangten. Lange danach habe ich einen grossen Bogen um die beiden gemacht,mir ist es bis heute unerklärlich was mich an diesem Tag zu der Holzhütte zog.    Wieder angekommen mit den Zündern,übergab ich sie dem älteren,er lobte mich und ich war ein wenig stolz deswegen. Er nahm einen grossen Holzspanzündete ihn an und hielt ihn ans Wespennest,das sofort Feuer fing,es war leer und ausgetrocknet und alles ging sehr schnell,das Feuer griff über und bald brannte die ganze Hütte

Die Jungs nahmen reisaus und ich lief zu Omi und schrie,die Hütte brennt. Als Omi und ich zum Ort des Geschehens liefen,waren die Nachbarn schon vor Ort und versuchten mit Eimern zu löschen, vergebens,die ganze Hütte brannte komplett ab. Die Aufregung war enorm!  Am Abend als ich mit Omi den Abwasch erkedigte klopte es an der Tür,Polizei stand draussen,bis Dato kannte ich die Beamten nur vom Hören-Sagen, ich musste ins Zimmer und die Beamten gingen mit Omi in die Küche.  Als sie wieder weg waren holte mich Omi aus dem Zimmer,sie wirkte mir sehr fremd,zornig sagte sie zu mir,ich sollte es die nächste Zeit ja nicht wagen ihr unter die Augen zu tretten und wieder ins Zimmer zu gehen, dort sollte ich bleiben! Abends kam meine Mutter zu mir und das Geschrei war kaum auszuhalten, sie versetzte mir noch eine gewaltige Ohrfeige und schrie nochmals irgendetwas von undankbar und unberechnend. Ich verstand die Welt nicht mehr und war todtraurig! Ich vergrub mein Gesicht im Polster und weinte mich wieder einmal in den Schlaf!

Die Jungs hatten behauptet,ich hätte die Hütte angezündet,an meiner Version war niemand interessiert,mich fragte keiner!Ich musste lange Zeit im gehassten Zimmer verbringen,wie lange weiss ich nicht mehr,ich verlor jegliches Zeitgefühl.Raus durfte ich nur wenn ich meine Notdurft verrichten musste,Essen wurde mir vor die Tür gestellt Die grösste Strafe war jedoch meine Tiere nicht sehen zu dürfen. Im Zimmer stand nur ein Bett,ein Kleiderschrank und ein kleiner Holzofen. Ich stand fast den ganzen Tag am Fenster und beobachtete die Vögel und das Eichhörnchen im grossen Baum! manchmal spielte ich mit der Asche aus dem Ofen,ich verteilte sie auf meinem Schürzchen und zeichnete mit den Fingern Tiere in die Asche. Vergleichbar wie im Sand am Meer! Bevor meine Mutter nach hause kam,putzte ich die verbliebene Asche wieder fein säuberlich zurück in die Aschenlade. Sie sprach kein einziges Wort mit mir! War mir aber egal,ich stellte mich sowieso jedesmal schlafend wenn sie zu Bett ging. Irgendwann dürfte Edi und meiner Tante,meine Abwesenheit aufgefallen sein, sie nahm sich der Sache an und ich wurde freigelassen. An diesem Tag kammen viele Menschen zu uns,Nachbarn meine Tante,Omi,meine Mutter und die Polizei! Alle versammelten sich in Omis Küche. Als ich die Beamten sah,flüchtete ich auf den Heuboden,ich vergrub mich ganz tief im Heu,ich konnte kaum atmen! Egal,hier konnte mich keiner finden. Ich hörte wie die Polizei wegfuhr und man rief meinen Namen. Ich zitterte am ganzen Körper,ich wollte nicht zurück ins Zimmer! Nach langer Zeit,meine Füsse waren eingeschlafen und mein Kopf schmerzte,hörte ich wie jemand die Leiter hochkletterte!Ich hielt den Atem an solange es ging,ich hatte das Gefühl mein Kopf würde platzen! Rascheln und Schritte im Heu,ich hörte meine Tante sagen"Susi such"und Susi fand mich sofort,voller Freude puttelte sie das ganze Heu weg,sie grub mich aus, meine Tante entfernte den Rest vom Heu und setzte sich zu mir!

Sie fing an mir zu erzählen was passiert war. Sie erwischte den jüngeren der Jungs, bat ihn zu sich nach hause und befragte ihn wegen dem Vorfall in der Holzhütte, als er nicht reden wollte,drohte sie ihn in den Kartoffelkeller zu den vielenRatten zu sperren und dann nochmal die Polizei zu rufen,die würde kommen,ihn mitnehmen und einsperren,sollte er die Wahrheit nicht sagen! Er brach in Tränen aus und erzählte ihr die komplette Wahrheit,darauf ging sie mit ihm zu seinen Eltern,die von der Unschuld ihrer Jungs noch immer überzeugt waren. Er erzählte die ganze Geschichte nochmals. Daraufhin verlangte meine Tante sofort und gemeinsam zum Gendamerieposten zu fahren und die Sache richtig zu stellen und die Anzeige rückgängig zu machen,was sie auch getan haben!   Ich war meiner Tante so unsagbar dankbar,ein grosser Stein fiel mir vom Herzen und ich umarmte sie spontan,was ich nie zuvor bei einem Menschen getan habe! Das Gefühl das jemand an mich glaubt und jemanden zu vertrauen war in diesem Moment für mich geboren!   Omi kochte für mich mein Lieblingsgericht, Schweinebraten! Sie sprach nicht viel mit mir, (ich denke,es war das schlechte Gewissen) war mir aber nicht so wichtig, Hauptsache ich durfte wieder in ihrer Nähe sein! Dank meiner Tante ging es mir in der darauffolgenden Zeit richtig gut,mir wurde nur ein Verbot auferlegt und das war,jemals wieder in die Nähe der Jungs zu kommen aber das hat sich meinerseits sowieso erübrigt! Fortsetzung golgt!

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Rosi-lein

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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