PTBS - Posttraumatische Belastungsstörung

Was ist das? Was macht sie aus? Wie geht es den Personen? Was kann ich als Angehöriger tun? Das sind wahrscheinlich so die Fragen die sich jetzt fast jeder Mensch stellen würde wenn er das hören würde. Völlig zurecht, denn jemand der sich nicht für die Psyche interessiert wird sich auch nicht damit auseinander setzen. Oft nicht mal dann wenn ein Angehöriger daran erkrankt.

Eine PTBS ist die Folge von schwer traumatisierenden Erlebnissen. Das kann eines sein, das können 100 sein. Ein traumatisierendes Erlebnis kann auch fast alles sein. Jemand hat einen Mord beobachtet. Jemand wurde sexuell Misshandelt. Das Erlebnis muss aber wie man hier sieht, nicht unbedingt die Person selbst betreffen. Mir kann in dieser Situation nichts passiert sein, aber ich habe etwas beobachtet was mich schwer traumatisiert. Oft treten durch die PTBS noch weitere Krankheiten auf. Außerdem hat der Erkrankte oft die Symptomen einer Depression.

Laut ICD – 10 müssen dabei natürlich einige Kriterien erfüllt werden.

Die Person war (kurz oder lang) einem sehr belastendem Ereignis ausgesetzt. Wikipedia sagt hierzu:

Der Betroffene war (kurz oder lang anhaltend) einem belastenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.

Es muss anhaltende Erinnerungen geben oder es muss sich immer wieder wiederholen. (Alpträume, Flashbacks, usw)

Der Betroffene vermeidet ähnliche Situationen.

.

Mindestens eines der folgenden Kriterien (1. oder 2.) ist erfüllt:

1. eine teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an einige wichtige Aspekte des belastenden Erlebnisses zu erinnern; oder

2. anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung, wobei mindestens zwei der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:

Ein- und Durchschlafstörungen

erhöhte Schreckhaftigkeit

Hypervigilanz

Konzentrationsschwierigkeiten

Reizbarkeit und Wutausbrüche

Die Symptome müssen innerhalb von sechs Monaten nach dem belastenden Ereignis (oder der Belastungsperiode) aufgetreten sein.

Häufig sind zudem sozialer Rückzug, ein Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen sowie eine Beeinträchtigung der Stimmung.

Nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf, ist eine Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0) zu diagnostizieren.

Nach dem DSM – 5 sieht das ganze wieder ein wenig anders erklärt aus ist aber ungefähr das gleiche. Daher werde ich es hier nicht wiedergeben. Obwohl ich diese besser erklärt finde, aber das würde hier einfach viel zu viel werden. Wenn es jemanden interessiert kann er ja selbst nachsehen. Im Prinzip ist hier mit eine PTBS erklärt. Doch was tun?

Als Betroffener natürlich Hilfe suchen. Im ersten Moment ist es egal bei wem man hilfe sucht. Sei es der Mann, die Mama, ein Arzt, die Schwester, usw. Es ist nur wichtig das man darüber spricht. Das Problem mit einer PTBS ist in meinen Augen nicht die Krankheit selbst sondern das was danach kommt. Oft kommen andere Krankheiten hinzu. In meinem Fall also quasi jede meiner Krankheiten. Zu einer PTBS gesellt sich dann gerne mal eine Depression oder sogar Borderline. Je nach Erlebnis, natürlich.

Als Angehöriger ist es ganz wichtig das man für die Person da ist. Am besten spricht man mit ihr und fragt nach. „Wie kann ich dir helfen wenn xy ist?“ und sagt der Person auch das man da ist. Immer ein offenes Ohr hat und ihr versucht zu helfen. Wenn noch kein Arzt im Spiel ist, würde ich versuchen die Person dazu zu bringen einen zu besuchen. Man kann den Betroffenen nicht zwingen, aber wenigstens sagen das es wichtig wäre und helfen könnte. Wenn man als Angehöriger weiß die Person leidet unter Flashbacks und das immer mal wieder und nicht kontrollierbar fragt man mal nach. „Wie kann ich dir denn helfen wenn du ein Flashback hast?“ Die Person wird einem dann auch einiges sagen können. Es ist nämlich wie mit allem anderen, es gibt kein Wunderheilmittel und alles ist gut. Und es gibt auch keine Wunderanleitung für Angehörige so das sie alles richtig machen. Jede Person braucht in einer gewissen Situation etwas anderes.

Für Fragen stehe ich natürlich wie sonst auch immer gerne zu stelle. :)

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robby

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Petra vom Frankenwald

Petra vom Frankenwald bewertete diesen Eintrag 15.01.2018 19:26:03

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