Warum ich bald vom Verbrenner auf einen Elektro-PKW (BEV) umsteige.

Das hat keine umweltpolitischen Gründe, sondern mit meinem Fahrprofil und meinen Bedürfnissen zu tun.

Als ü60 fahre ich pro Woche an 3 verschiedenen Tagen noch höchstens 100km. Daher sind die immer noch relativ mickrigen Reichweiten bezahlbarer BEV und zickige oder besetzte Ladesäulen für mich kein Argument, um am Verbrenner festzuhalten. Sondern das BEV werde ich teilweise mit selbstgemachtem PV-Strom vom Dach betanken und so die bisherigen Spritkosten auf einen Bruchteil eindampfen.

Falls mein BEV noch in 2023 zugelassen wird, ist ein staatliches Geschenk von 4.500€ aka Umweltbonus auch nicht zu verachten; bei EZ in 2024 bekomme ich immerhin noch 3.000€. Dazu kommt noch die Befreiung von der Kfz-Steuer bis Ende 2030.

Beim Verbrenner ärgert mich auf ca. 1/4 meiner gesamten Fahrstrecken, daß ich den kalten Motor schonen muß, um ihn nicht vorzeitig kaputtzufahren. Das ist beim BEV dank des primitiven Kraftstranges endlich Geschichte, d.h. ich kann bildlich aus der Garage heraus mit maximaler Beschleunigung Busse, LKW, Sonntagsfahrer und sonstige Schleicher überholen, die mir bisher ihr Tempo aufzwingen konnten, bis der Verbrenner warmgefahren war.

Tatsächlich kommen allmählich kompakte BEV auf den Markt, deren Beschleunigung und Leistungsgewicht auf dem Niveau sportlicher Verbrenner liegen - etwa der Smart#1 Brabus:

Autobild

Eine Probefahrt mit BEV dieser Gattung ist wirklich beeindruckend: Bei vollen Beschleunigungen innerhalb legaler Landstraßentempi gibts statt Verbrennerlärm nur ein dezentes Surren und ab dem ersten Meter aus dem Stand (wo kräftige Verbrenner noch kaum Ladedruck aufbauen können und einen großen Teil ihres bißchen Leistung in der schleifenden Kupplung vernichten) einen enormen Druck in den Sitz.

Die relativ niedrig begrenzte Vmax (z.B. 180 km/h beim Smart#1) juckt mich nicht, weil ich zu ca. 99,9% abseits der BAB unterwegs bin.

Damit sind BEV wie z.B. der Smart#1 Brabus nun für mich interessant geworden, während von VW, Opel, BMW usw. nicht mal etwas vergleichbares angekündigt ist.

Nun habe ich in den letzten ~ 40 Jahren spurtstarke Verbrenner von europäischen Herstellern gefahren und bin nicht so blauäugig, von China-BEVs ähnliche Qualitäten z.B. bei der Rostvorsorge, Langelebigkeit der Mechanik und insbesondere der Batterie zu erwarten. Doch es gibt einen Weg, Worst-Case-Szenarien zu vermeiden à la "Wie kriege ich in ein paar Jahren den verkehrsunsicheren Rosthaufen mit toter Batterie legal vom Hof, ohne horrende Entsorgungskosten zahlen zu müssen?": indem ich ein China-BEV nicht kaufe, sondern lease und das Entsorgungsrisiko der Leasingfirma überlasse.

Dann gibt es noch das Killerargument brennender E-Autos. Ja, manchmal brennen die Dinger auch ab. Aber auch gemessen am Fahrzeugbestand nicht etwa öfter als Verbrenner, sondern sehr viel seltener:

Automobile Insurance

Wer oberhalb des Niveaus "Stammtischparolen" Quellen kennt, die mit konkreten Daten etwas grundsätzlich anderes belegen, der kann sie gerne in den Kommentaren aufführen.

Und nun dürft Ihr mir gerne bescheinigen, ein Opfer der Klimalüge, grüner Gehirnwäsche usw. zu sein - das ändert nichts an meiner Sicht auf die aktuelle BEV-Technik :)

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Dieter Knoflach

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