Warum ich nie einen Bestseller schreiben werde

Jahr für Jahr gibt es auf dem deutschsprachigen Buchmarkt Tausende von Erstveröffentlichungen. Die wenigsten Bücher schaffen es, einen sehr guten Absatz zu finden. Ganz zu schweigen von sogenannten Bestsellern. Offiziell wird ab 100.000 verkauften Exemplaren von einem Bestseller gesprochen. In den Listen tauchen allerdings auch deutlich weniger verkaufte Bücher auf.

Die Gründe, wieso ein Buch überhaupt dermaßen Absatz findet, sind leicht zu verifizieren. Zum Einen wird irgendein Trend in Buchdeckel gepresst. Zum Anderen ist der Name von Autor oder Autorin sehr bekannt. Oder aber die Marketingmaschine ist besonders gut geölt. Manchmal treffen sogar zwei oder alle dieser Faktoren zu. Selbstläufer gibt es sehr selten. Die Chance, dass ein literarisches Werk ein Bestseller wird, ist also von vornherein für nicht übermäßig bekannte Autoren, die keine Trendsetter sind und zudem in Verlagen veröffentlichen, deren Ausgaben für Marketing nicht sehr hoch sind, nahe null.

Dies ist eine einfache Rechnung, die mir als Autor völlig klar ist. Wenn ich nun also verlautbare, dass ich nie einen Bestseller schreiben werde, lehne ich mich nicht allzu weit aus dem Fenster heraus. Wobei ich mich natürlich gerne irren würde. Wer will schließlich nicht von jenem Talent seine Existenz bestreiten, das besonders hervorstechend ist?

Wobei ich auch gar nicht der Typ bin, der angesichts eines Bestsellers in zahlreichen Fernsehsendungen seinen Senf dazu abgeben wollte. Ich wäre im Fall des Falles bestrebt, nur dort aufzutreten, wo ich mir einen Mehrwert für mein Thema erwarten kann. Allein schon die Vorstellung, an einem Tisch mit irgendwelchen Bestsellerautor/innen zu sitzen, mit deren Büchern ich wenig bis nichts anfangen kann, ist keine angenehme. Die meisten Bestseller sind schließlich von ähnlicher Qualität, also eher eindimensional. Und ich bin grundsätzlich jener Typ Leser, der insbesondere Bestsellern gegenüber skeptisch ist. Ich beschäftige mich gerne mit literarischen Werken, deren Bekanntheitsgrad nicht allzu hoch ist. Klarerweise gibt es Ausnahmen. Doch die gibt es in allen Bereichen kreativer Ausprägung.

Es gibt ein einziges Thema, das – vielleicht – einen gewissen Trend abbildet, und von mir dargestellt wird. Freilich hülle ich darüber an dieser Stelle den Mantel des Schweigens. Sollte ich damit mal einen Bestseller landen, wäre ich dennoch sehr überrascht. Und ich wüsste schon, wo ich auftreten wollte.

Ich warte mal ab, was mein Leben als Autor noch so bereit  hält.

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Andy McQueen

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