Träume sind treue Begleiter des Menschen. Viele vergesse ich gleich nach dem Aufwachen. Manche bleiben kurz in meinem Gedächtnis. Wenige sind so intensiv, dass sie in mir weiter leben.

Einer meiner Träume ist Ausgangspunkt einer Erzählung, die 2014 veröffentlicht wurde. Ohne diesen Traum wäre also die Erzählung nie entstanden. Mir träumte, ich wäre in der Stadt mit der Straßenbahn unterwegs. Schließlich steige ich aus und bin bald darauf in einem ungewöhnlichen Haus, in dem hunderte von Koffern herumstehen. Ich stöbere herum, bis ich mich für einen Koffer entschieden habe. Mit der Straßenbahn auf dem Heimweg befindlich wird mir bewusst, dass mein Koffer nicht bei mir ist! So lange habe ich nach dem für mich passenden Koffer gesucht und dann das! Also muss ich wieder zurück zu dem Haus, wo die vielen Koffer beheimatet sind. Dort angelangt fällt mir mein Koffer schnell in die Hände. Ich bin beruhigt, aufgeregt, ich freue mich!

Also, wieder in der Straßenbahn auf dem Heimweg. Aber da fällt mir auf, dass etwas fehlt. Es ist der Koffer! Schon wieder vergessen! Wie kann man nur so blöd sein! Bald bin ich wieder im Haus und suche nach meinem Koffer. Unglaublich, aber ich finde ihn! In der Straßenbahn wieder die Erkenntnis, den Koffer im Haus gelassen zu haben. Das passiert noch einige Male, bis ich mir vornehme, beim nächsten Mal aufzupassen. Ich suche diesmal sehr lange und finde meinen Koffer nicht! Fragend wende ich mich an andere Koffer-Sucher. Einer meint, mein Koffer sei eben noch da gewesen... Da sehe ich aus einiger Entfernung einen sich auf einem Fahrrad vorwärts bewegenden Mann. Auf dem Gepäckträger ist mein Koffer! Ich schreie dem Mann zu, laufe so schnell ich kann, doch ich sehe bald ein, dass ich meinen Koffer nie wieder bekommen werde...

Mir wird bewusst, was in diesem Koffer steckt, nämlich meine Wünsche! Jetzt werde ich nie erfahren, welche Wünsche ich habe und ob diese Wünsche erfüllbar sind. Ich bin traurig, und bald darauf wache ich auf.

Dieser Traum hat mich also inspiriert. Und ob ich seitdem wunschlos glücklich bin? Jedenfalls versuche ich mit viel Sorgfalt Wünsche zu formulieren. Und wenn ich wie der Protagonist in meiner Erzählung plötzlich die Gelegenheit bekäme, dass alle meine Wünsche erfüllt werden, würde ich diese Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen...

8
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Gescho

Gescho bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

liberty

liberty bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

Claudia Braunstein

Claudia Braunstein bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

Andrea Walter

Andrea Walter bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:08

5 Kommentare

Mehr von Jürgen Heimlich