Immer wieder werde ich von Leuten gefragt, warum ich an eine Bargeldabschaffung auf lange Sicht glaube bzw. deren Eindämmung und werde von vielen als "Spinner" beschimpft. Ziel dieses Artikels ist nicht, die Vor- bzw. Nachteile zu thematisieren, dazu gibt es genug Beiträge, sondern ein paar Fakten, inklusive Quellen aufzulisten, warum ich zu dieser Meinung gekommen bin.

- John Cryan (Deutsche Bank): "In zehn Jahren wird Bargeld wahrscheinlich nicht mehr existieren." Er wird wohl wissen, was die Finanzlobby im Hintergrund plant. Dummerweise hat er es nur öffentlich ausgesprochen. Eine Bank hätte natürlich viele Vorteile, wenn es nur noch Giralgeld gäbe. Die Kosten für die Endkunden würden vermutlich explodieren und der Banken-Run wäre auch Geschichte. Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/davos/davos-2016-deutsche-bank-chef-outet-sich-als-bargeld-skeptiker/12858142.html

- Der einflussreiche Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff setzt sich offiziell für die Abschaffung des Bargeldes einsetzt: "Die Zentralbanken könnten auf diese Weise leichter Negativzinsen durchsetzen, um so die Wirtschaft anzukurbeln“ Quelle: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/nachrichten/oekonom-rogoff-will-bargeld-abschaffen-13274912.html

- Deutschland will eine Bargeldobergrenze von 5.000 Euro einführen. In den meisten EU-Länder ist dies bereits der Fall, in Frankreich z.B. höchstens 1.000 Euro. Das klingt im ersten Moment viel, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass diese im laufe der Zeit heruntergesetzt wird. Vor allem wird die Argumentation der Harmonisierung dazu dienen. Die EU will alles vereinheitlichen. Manche Politiker beführworten die Obergrenze, weil Betrüger angeblich nach Deutschland ausweichen, da es hier bisher keine Obergrenze gibt. Dass es in der Schweiz einen 1.000 Schweizer-Franken-Schein gibt, wird natürlich auch nicht erwähnt. Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4918305/Schaeuble-will-Obergrenze-fur-Bares-

- Über Schweden brauche ich gar lange zu reden... Nur ein paar Worte in welche Richtung sich das entwickeln könnte: In diesem Land gibt es RFID-Chip-Partys zu der nur Personen mit einen eingepflanzten Chips gehen dürfen, vor Ort kann man sich chippen lassen. Der pure Wahnsinn! Ein medizinischer Eingriff vor einem Nachtclub. In Deutschland gab es in Düsseldorf eine Messe zu diesem Thema, inklusive Einpflanzung. Der Industrie würde das natürlich gefallen und hätte somit noch mehr Daten über ihre Kunden. Quellen: http://k-networld.de/2016/02/18/rfid-party-kein-chip-kein-eintritt/

http://www.bento.de/gadgets/cyborg-messe-in-duesseldorf-menschen-lassen-sich-chips-einpflanzen-107136/

- In den USA gibt es bereits Diskussionen über die Abschaffung des 100-Dollar-Schein (größter Schein). Die Argumentation ist dieselbe wie bei uns: Korruption. In den Vereinigten Staaten ist die Geldwäsche auch nicht geringer als in Europa, trotz des deutlich kleineren Scheines. Also die Verbannung des 500-Euro-Schein bringt nichts. Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/usa-diskutiert-ueber-abschaffung-des-100-dollar-scheins-14074832.html

- Die Abschaffung des 500-Euro-Schein kostet dem Steuerzahler im günstigen Fall über 500 Millionen Euro, weil andere Scheine gedruckt werden müssen. Was bringt das, wenn es nicht zur Korruptionsbekämpfung beiträgt?

Kriminelle gehen heutzutagen nicht mehr mit Geldkoffer spazieren, wie wir im Fernsehen beim "Tatort" sehen, sondern machen das über Off-Shore oder über Bitcoins. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. Quelle: http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8494401-bargeld-debatte-abschaffung-500-euro-scheins-autsch-richtig-teuer http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-02/bargeld-obergrenze-5000-euro-vorratsdatenspeicherung

- Die EZB möchte die Negativzinsen deutlich anheben, das geht nur, wenn es kein Bargeld mehr gibt, weil sonst plündert jeder Bürger sein Konto. Die Menschen müssten dann das Geld ausgeben, das würde die Wirtschaft ankurbeln (Ziel EZB), oder es investieren (Staatsanleihen, Aktien). Der Staat profitiert natürlich auch davon, denn bei beiden Szenarien würde Steuergeld in die Kassa fließen. Quelle: http://www.dasinvestment.com/sparen-portfolio/news/datum/2016/02/26/bargeldabschaffung-wuerde-negativzinsen-durchsetzen/

- Die Düsseldorfer Stadtverwaltung möchte Bargeld los werden und verlangt Strafzahlungen, falls man mit Bargeld zahlen möchte (das einzige gesetzliche Zahlungsmittel) Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadt-will-bargeld-loswerden-aid-1.5955034

- Angeblich hatten in Deutschland bereits Politker über den 200-Euro-Schein diskutiert. Da ich hier keine Quellen habe, muss man bei dieser Aussage vorsichtig sein.

- Es gibt noch viele weitere Beispiele ...

Ich glaube nicht, dass das Bargeld komplett abgeschafft wird, das wäre zu auffällig, aber die Gefahr ist groß, dass immer mehr Scheine aus dem Verkehr gezogen werden. Wenn nur noch 20- und 50-Euro-Scheine existieren, dann werden Scheine uninteressant. Es ist auch eine Tatsache, dass das Cash immer weniger genutzt und durch moderne Technologien ersetzt wird (FinTech). Für mich ist jedoch das Wichtigste, dass es eine Wahlfreiheit ohne Obergrenze gibt. Wir sind mündige Bürger und sollten selber entscheiden dürfen.

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