Wie Margarete Stokowski den Feminismus bloßstellt

Es ist faszinierend, dass Kritik am Feminismus heutzutage vielerorts schon als Hate-Crime gegen Frauen bewertet wird. So als wären Männer und Frauen, die dem Begriff Feminismus heute kritisch gegenüberstehen, sowas wie pädophile Holocaustleugner. Wenn man die jüngste Kolumne von Margarete Stokowski bei Spiegel-Online liest, kann man sich eigentlich nur wundern, wie sich heutzutage überhaupt noch jemand mit einer Ideologie identifizieren mag, die im Stil der überzeugten Feministin eher wie ein Hate-Crime gegen Männer wirkt.

Gerade erst wurde Jörg Kachelmann in einem „taz“-Interview zur Causa Kai Diekmann zitiert, jemanden fälschlicherweise einer Sexualstraftat zu beschuldigen, sei „das perfekte Verbrechen, um einen Mann aus dem Weg zu räumen, ohne selbst ein Risiko einzugehen."

"Wenn man eine Weile drüber nachdenkt: ein großes Versprechen." sagt Frau Stokowski dazu. Es ist schon unglaublich, dass "das perfekte Verbrechen, um einen Mann aus dem Weg zu räumen" als "ein großes Versprechen" bezeichnet wird, aber wenn der Missbrauch mit dem Vergewaltigungsvorwurf als politische Waffe vorgeschlagen wird („Ist es nicht geradezu fahrlässig, Despoten, Rechtspopulisten und Ausbeuter an der Macht zu lassen, wenn man sie so einfach unschädlich machen könnte? Wäre es nicht unsere heilige weibliche Pflicht“), und die Autorin dann auch noch eine Verfechterin des Mythos einer Vergewaltigungskultur ist, dann wird da großes Kino draus. Sich auf der einen Seite zu beklagen, dass nicht jede Vergewaltigung geahndet wird und auf der anderen Seite zu jammern, weil ein Mann eben nicht einfach wegen einer haltlosen Beschuldigung einfach ins Gefängnis geworfen wird, kann man sich vermutlich nur als Feministin leisten. Vor allem, wenn das dann das an ihrer Kleinmädchenphantasien festgemacht wird, wie sie sich zur linken Märtyrerin aufzuschwingen hofft. Indem sie die Hand von Herrn Gauland zufällig in die Nähe ihrer Poback gelangen lässt. Dann wird es fast schon absurd, wäre es nicht traurig wie sie hiermit Opfer des Mißbrauchs mit dem Mißbrauch lächerlich macht.

Bagatellisierung von Opfern

Eine widerlichere Bagatellisierung von Opfern falscher Beschuldigung kann man sich kaum ausmalen. Ich vermute beim frauenfeindlichen Gegenstück, der Bagatellisierung von sexuellen Übergriffen, würde Frau Stokowski ihre nächste empörte Kolumne starten.

Vielleicht sollte Margarete Stokowski sich mal von der Mutter von Horst Arnold erzählen lassen, wie gut das immer noch funktioniert, und wie es sich für die Opfer und ihre Angehörigen anfühlt, auf so miese Art und Weise ruiniert zu werden. Von ihm Selber kann sie dies ja nicht mehr erfahren, da er noch vor seiner Schadenersatzzahlung vom Staat verstorben ist, ohne je wieder rehabilitiert und in den Staatsdienst aufgenommen zu werden.

Nein, statt dessen demonstriert man lieber mit der Bildauswahl Solidarität mit Gina Lisa Lohfink und überlegt, wie man aus der Falschbeschuldigung ein politisches Geschäftsmodell machen kann.

Wundert sich jemand, dass Feministinnen da heutzutage selbst bei Frauen einen schlechten Ruf haben?

Es ist ein Verdienst und keine Schwäche unseres Rechtsstaates, dass man mehr als einen inszenierten Pogriff von einer unliebsamen Person braucht, um diese - mithilfe unserer Gerichte - aus dem Weg zu räumen. Dafür wird das Opfer, welches Frau Stokowski und ihre KumpanInnen bringen müssen, schon etwas größer sein, damit z.B. DNA-spuren von Herrn Gauland an ihrer Vagina gefunden werden können. Und egal wie ekelig ich persönlich Herrn Gauland finde: Dem Rechtsstaat bin ich sehr dankbar dafür. Wenn aufgrund solcher Hürden eine Rape-Kultur unterstellt wird, dann führen sich Feministinnen wie Frau Stokowski zum Glück selber ad absurdum.

http://www.washingtontimes.com/news/2015/may/21/emma-sulkowicz-posters-calling-alleged-rape-victim/

Denn die in meinem Artikel „Falschbeschuldigung ist kein Kavalierinnendelikt“ beschriebenen Fälle sollten auch für Feministinnen schlimm genug sein, um hier eine Mißbrauchsmöglichkeit durch bösartige Frauen anzuerkennen.

Wenn Karin Nungesser, die überzeugte Feministin und Mutter von Paul Nungesser ist, hört, dass ein Kunstprofessor von der Kraft der Matratzen-Performance »Carry The Weight« schwärmt, mit der Emma Sulcowicz auf einen Schlag zum Popstar des Rape Culture-Hypes wurde, dann wird sie rot vor Wut. „Da schaffen sich ein paar hochprivilegierte Frauen eine eigene Gerichtsbarkeit. Für mich hat Feminismus etwas mit sozialer Gerechtigkeit zu tun.“

Zu Bedauern ist da nur jede Frau, die wirklich ein Opfer so einer Gewalttat wird, und die erstmal beweisen muss, dass sie keine Schwester im Geiste von Frau Stokowski ist. Denn solchen Opfern erweist sie mit so einem menschenverachtenden Geschreibe einen Bärendienst. Ich bin gespannt, wann die erste Vergewaltigungsanzeige mit dem Kommentar aufgenmommen wird: „Ach, auch Spiegel-Online-Leserin?“

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

bernhard.buchariensis

bernhard.buchariensis bewertete diesen Eintrag 14.01.2017 06:41:10

Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 13.01.2017 22:30:12

19 Kommentare

Mehr von Superlutz