Europas und Österreichs Schande

Der Umgang mit Menschen auf der Flucht ist europaweit unanständig. Und in Österreich ist er zurzeit besonders schändlich. Da stehen Kasernen leer, Kirchengebäude, Schulen und andere mehr – und in Traiskirchen sind Menschen gezwungen, auf dem Boden zu schlafen. Eine künstlich erzeugte Überfüllung des Erstaufnahmezentrums soll wohl vor allem dazu dienen, die Menschen in Österreich glauben zu machen, wir werden überrollt.

Die tatsächlichen Zahlen sehen anders aus. In einer internationalen Statistik zeigt sich, dass in Österreich ein Flüchtling auf 1.000 Einwohner kommt. Zum Vergleich: im Libanon oder Tunesien sind es mehr als 200.

Was also macht uns so aggressiv, so ängstlich, so ablehnend, wenn es um Menschen geht, die um ihr Leben rennen müssen?

Zum einen verwechseln offizielle Stellen aber leider auch viele Kollegen in den Medien ständig Flüchtlinge und Migranten. Wer flieht rennt, wie gesagt, um sein Leben. Wer aus einem Land in ein anderes umzieht, um Arbeit zu finden, tut das mit gutem Recht, aber er ist nicht unbedingt an Leib und Leben gefährdet.

Zum zweiten werden ständig Gerüchte gestreut. Die Flüchtlinge täten nur so, als seien sie in Gefahr, unter ihnen seien viele Kriminelle und die wenigsten könnten beweisen, dass sie wirklich in Gefahr sind.

Erstaunlich an dieser Meinung ist die Tatsache, dass jeder, der Augen und Ohren hat, täglich in allen Medien lesen, hören und sehen kann, wie es in jenen Ländern zugeht, aus denen die Menschen fliehen.

Wir laden gerade eine nicht mehr begleichbare Schuld auf uns, indem wir so tun, als müssten wir uns vor Menschen schützen, die nur einfach (über)leben wollen. Wir in Österreich, wir in Europa.

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Reinhard Hödl

Reinhard Hödl bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:12

fischundfleisch

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