Vom Leben heute in Tschetschenien

Das Mädchen – nennen wir sie Heda – ist noch keine 17 Jahre alt. Sie hat einen Freund in ihrem Alter. Einen Burschen, den auch ihre Eltern akzeptieren. Aber eines Tages sieht sie ein älterer Staatsbeamter, ein Vertrauter von Präsident Ramsan Kadyrow, auf der Straße und beschließt, dass er sie haben möchte. Dann geschieht das Folgende: der Freund des Mädchens wird verfolgt und bedroht. Die Eltern des Mädchens bedroht und eingeschüchtert. Das Mädchen wird vor die vollendete Tatsache gestellt. Und was tut der tschetschenische Präsident von Putins Gnaden: er heißt das alles ausdrücklich gut und erlaubt die „Ehe“ des um 30 Jahre älteren Beamten mit dem Kind.

Und es gibt keinen Aufschrei in der russischen Öffentlichkeit. Denn Ramsan Kadyrow darf in Tschetschenien tun und lassen was er will. Und das Leben eines jungen Mädchens zählt nicht.

Keiner ihrer nächsten Verwandten hat den Mut sich zu widersetzen. Denn jeder in Tschetschenien weiß, dass dann auch sein Leben keinen Pfifferling mehr wert ist.

Ich trauere um das Mädchen, um ihren Liebsten, um ihre Eltern – und um ihre Cousine, die einen flehenden Brief an Kadyrow geschrieben hat und darin unter anderem sagt, dass Allah alles sieht – und alle Untaten ahndet. Auch die an ihrer jungen Cousine. Zivilcourage in einer Diktatur!

Ein Beispiel für uns alle!

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Herbert Erregger

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