Zu meiner Studentenzeit haben sich die Linken mit persönlichen Anwürfen gezofft wie Sau. Da damals jeder Linke seine eigene Partei war (oder doch seine eigene Fraktion in der jeweiligen Partei), war seinerzeit ein Geschimpfe, daß es nur so eine Art hatte. Der Klassenfeind, also das Kapitalistenschwein oder der willfährige Knecht des Schweinesystems war zwar theoretisch der Hauptfeind, aber den Klassenfeind bekämpfte man nur aus Pflichtgefühl. Der Linke, der sich von einem anderen Linken lediglich um ein Bitzele unterschied, war dagegen das voll leidenschaftlich gehaßte Objekt.

Immer allerdings, wenn ein Linker aus einem Schäumend-vor-Wut-Anfall aufwachte, blickte er irritiert um sich und wollte dann von seinem emotionalen Ausbruch ablenken. Dann hat er mit großer Emotion gefordert, man sollte gefälligst inhaltlich diskutieren. Seither zucke ich jedes Mal unangenehm berührt zusammen, wenn jemand das Wort "inhaltlich" verwendet. Das ist natürlich eine schwer emotionale Reaktion.

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