Führt Israel einen sadistischen oder lediglich einen unverhältnismäßigen Krieg in Gaza?

Jürgen Elsässers "compact" hat den grausamen Juden als Feindbild entdeckt: "Es ist eine menschengemachte Hungersnot, im Rahmen einer sadistischen Kriegsstrategie Israels gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, deren Dezimierung und Vertreibung nicht Kollateralschaden, sondern Ziel ist. (...) Doch der Druck international und aus der Bevölkerung, die zu 80 Prozent einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel fordert, wächst." Moderater fallen dagegen die Töne in der "jungen Welt" aus, in der Nick Brauns schreibt: "Die Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen wird auch in der deutschen Politik lauter. (...) Die humanitäre Krise in Gaza verschärft unterdessen die Debatte zusätzlich. Hilfsorganisationen warnen vor massenhaftem Hunger, während die Versorgung der Bevölkerung zusammenbricht. Israels Kriegsführung, die offenkundig unverhältnismäßig ist, steht im Fokus internationaler Kritik." Hier das offenkundig Unverhältnismäßige, dort die sadistische Strategie.

Leider liegt eine Verwechslung vor: Der zweite Text stammt aus "compact", der erste aus der "jungen Welt". Da aber auch Elsässer 2025 nicht anders denken kann als Grass 2012, hat es Netanjahu als "Brandstifter", der "die Welt anzündet", aufs Titelbild der aktuellen Ausgabe geschafft: "Israels Langzeit-Premier ist nach 35 Jahren Drängeln am Ziel: Der Krieg gegen Iran hat begonnen. Hinter ihm steht eine Endzeit-Sekte, die den jüdischen Staat unterwandert hat." Das ist dann doch der Stoff, den Rechtsextreme gerne lesen: Jüdische Sekten, die Staaten unterwandern, um die Welt anzuzünden. War ja klar, wer immer schon dahinter steckte.

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 26.07.2025 17:12:19

Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 26.07.2025 15:47:04

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