Dass eine 15-jährige überhaupt in einem exklusiven Erwachsenen-Spa wie dem in Mar-a-Lago arbeiten konnte, wirft schwerwiegende Fragen auf – nicht nur über die Verantwortlichen vor Ort, sondern über das gesamte System, das solche Zustände zulässt. Wie konnte es sein, dass ein Teenager in einem Umfeld beschäftigt wurde, das für Erwachsene konzipiert ist, mit einem Publikum, das nicht selten Macht, Geld und Einfluss in sich vereint?
Noch verstörender ist die Tatsache, dass Jeffrey Epstein – ein verurteilter Sexualstraftäter – das Mädchen dort „abgeworben“ haben soll. Donald Trump selbst sprach davon, sie sei „gestohlen“ worden. Doch was bedeutet das? Und warum ist sie nicht die einzige, die „gestohlen“ wurde? Diese Formulierung ist nicht nur zynisch, sie offenbart eine erschreckende Normalisierung von Kindesmissbrauch in diesen elitären Kreisen.
Die zentrale Frage bleibt: Wo war der Jugendschutz? Wer hat kontrolliert, ob eine 15-Jährige in einem Spa für Erwachsene überhaupt arbeiten darf? Und was genau hat sie dort getan? Gab es bereits in Mar-a-Lago Tätigkeiten, die über das Jugendfreie hinausgingen? Die Öffentlichkeit scheint sich kaum zu kümmern. Die Empörung bleibt aus. Stattdessen herrscht Schweigen – ein Schweigen, das Täter schützt und Opfer im Stich lässt.
Es ist nicht nur ein Skandal, es ist ein systematisches Versagen. Kindesmissbrauch wird gedeckt, vertuscht, relativiert. Die Tatsache, dass diese Vorfälle in einem der bekanntesten Anwesen der USA stattfanden, macht es umso erschütternder. Warum schreit niemand auf? Warum wird nicht lückenlos ermittelt? Warum wird die Wahrheit unterdrückt?
Es ist höchste Zeit, dass wir hinschauen. Nicht wegsehen. Nicht schweigen. Denn jedes Schweigen ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Opfer.